Gott allein!

 von Richard Remington

Auszug aus dem gleichnamigen Artikel im Magazin "aktuell" 02/2012 des
Glaubenszentrum Bad Gandersheim

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht.“ (Psalm 36,10)

Wohin wendest du dich als erstes, wenn du eine tiefe Not in deinem Leben hast? Einige gehen zum Arzt, zur Bank, zu einem Freund, flüchten sich in Alkohol, Drogen oder verschiedene Fantasien im Internet. Obwohl an Ärzten, vertrauensvollen Freunden und auch Banken nichts grundsätzlich falsch ist: Wohin wir uns wenden, um Antworten auf unsere Fragen und Lösungen für unsere Probleme zu bekommen, zeigt, wem oder was wir vertrauen.

Die Bibel nennt uns einige Beispiele von Menschen, die versagt haben, um uns zu zeigen, dass wir unser Vertrauen zuerst in die Suche nach Gott stecken sollen. König Saul hat sein Leben verloren, weil er untreu war und zu seiner Führung einen Totengeist befragt hatte statt Gott (1.Chr 10,13-14). König Asa starb, weil er die Ärzte aufsuchte und nicht Gott (2.Chr 16,12).
Während unseres Dienstes im Glaubenszentrum haben wir oft das Lied „Du allein bist so erstaunlich, ...“ gesungen. In der Bibel werden wir angewiesen, Gott in all unseren Wegen anzuerkennen und nicht auf unser Verständnis anstelle von Gottes Weisheit zu schauen (Sprüche 3,6). Samuel befahl Israel, die fremden Götter aus ihrer Mitte wegzutun und „
ihm allein zu dienen“ (1.Samuel 7,3). als Satan Jesus in der Wüste gegenüberstand, sagte Jesus: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen“ (Matthäus 4,10).
David kannte Gott ganz genau. er bekennt Gott immer wieder als die einzige Quelle in all seinen Bedürfnissen. In einem seiner bekanntesten Psalmen schreibt er: „
Der Herr ist mein Hirte, ich habe alles, was ich brauche“ (Psalm 23,1 – n. LB). David erkennt an, dass Gott allein die Quelle des Lebens und des Lichts ist. Nur Gott ist der Ursprung des lebendigen Wassers.
in Jeremia 2,13 lesen wir: „
Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten.“ Israel hat zwei Sünden begangen: Zunächst wandten sie sich von der einzigen Quelle lebendigen Wassers – Gott selbst! – ab. Sie fanden im lebendigen Gott keine Befriedigung, obwohl sie den Gott kannten, der sie aus der Sklaverei befreit hatte, indem er sie durch das Schilfmeer führte, ihnen Wasser aus dem Felsen, jeden Morgen frisches Manna und als Erbe das verheißene Land gab, verließen sie Gott. Des Weiteren beteten sie Götzen an und dienten ihnen. Im Wesentlichen tauschten sie die Quelle des lebendigen Wassers gegen Zisternen ein, die sie selbst gegraben hatten. Doch diese konnten noch nicht einmal das Wasser halten, geschweige denn hervorbringen. In Römer 1,21-23 lesen wir von denen, die die Herrlichkeit Gottes in das Gleichnis eines Bildes vom Menschen und von Tieren verwandelt haben. Sie tauschten das, was Leben hervorbringen kann, gegen etwas, das nur in der Lage ist, Tod zu bringen.

Gott allein ist die Quelle des Lebens!
Gott allein ist die Quelle des Lebens. Er ist der Schöpfer und Erhalter von allem. Er sprach die Schöpfung in Existenz, und durch das Wort seiner Kraft erhält er alle. „
In ihm leben, handeln und sind wir“ (Apostelgeschichte 17,28).
In der Bibel wird geistliches Leben oder ewiges Leben oft mit „lebendigem Wasser“ beschrieben. Gott bezeichnet sich selbst als „die Quelle lebendigen Wassers“. Jesus sagte zu der Samariterin: „
Wenn du wüsstest, welche Gabe Gott für dich bereithält und wer der ist, der zu dir sagt: ‚Gib mir zu trinken‘, dann wärst du diejenige, die ihn bittet, und er würde dir lebendiges Wasser geben“ (Johannes 4,10 – nLB).
Nur Jesus kann lebendiges Wasser geben. Nur seine Worte sind Geist und Leben (Johannes 6,63). Es ist töricht, Befriedigung in irgendetwas oder irgendjemand anderem als ihm zu suchen. Die schmachtende Seele kann nur in einer persönlichen Beziehung mit dem Herrn selbst erfüllt werden. Die Götzen dieser Welt sind nicht zwingend aus Holz oder Stein geschnitzt. Sie können sich auch wie der negative Bericht eines Arztes, das leere Versprechen eines Finanzmaklers oder das logische Denken eines vertrauensvollen Freundes anhören. Oft klingen sie wie unsere verworrenen Gedankengänge. Diese Götzen können wie eine Flasche Alkohol, ein „Schuss“ Drogen oder eine virtuelle Beziehung mit einem Bild im Internet (Pornografie) aussehen.
Einige Götzen offenbaren Stolz und Selbstsucht. Sie führen in Kompromisse mit der Welt, die einen dazu bringen, von der Welt verspottet und letztendlich von ihr verdammt zu werden. Wenn wir die Quelle des lebendigen Wasser verlassen und uns Götzen zuwenden, kann man uns nur bemitleiden. Wir haben das Leben gegen Tod getauscht, die Fülle gegen Leere und Weisheit gegen Verwirrung. Wir haben eine Bestimmung aufgegeben und stattdessen ein Leben ohne Sinn angenommen; und das, was wirklich befriedigt, gegen das, was niemals befriedigen kann, getauscht.

„Kommt zu mir!“
Der Prophet Jesaja schrieb folgende Worte: „
Warum wiegt ihr Geld ab für das, was kein Brot ist, und euren Verdienst für das, was nicht sättigt? Hört doch auf mich, und esst das Gute, und eure Seele labe sich am Fetten! Neigt euer Ohr und kommt zu mir! Hört, und eure Seele wird leben!“ (Jesaja 55,2-3). Der Schlüssel liegt in den Worten „kommt zu mir!“ Jesus verurteilte die jüdischen Leiter, weil „ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt“ (Johannes 5,40). In der Bibel finden wir immer wieder Einladungen, zur Quelle des lebendigen Wassers zu „kommen“, z. B.:

Ein Mann ging zum Friseur, um sein Haar schneiden und seinen Bart stutzen zu lassen. Dabei begannen sie ein gutes Gespräch und sprachen über unterschiedliche Themen. Als sie schließlich über Gott sprachen, meinte der Friseur: „Ich glaube nicht, dass es Gott gibt.“ – „Warum meinst du das?“, fragte der Kunde. „Na ja, du musst nur auf die Straße rausgehen, um zu erkennen, dass es Gott nicht geben kann. Würde es denn so viele kranke Menschen geben, wenn es Gott gäbe? Würde es verlassene Kinder geben? Wenn es Gott gäbe, gäbe es weder Leid noch Schmerz. ich kann mir keinen liebenden Gott vorstellen, der all diese Dinge zulassen würde.“ Der Kunde dachte einen Moment nach, aber antwortete nicht, weil er keine Diskussion anfangen wollte. Der Friseur beendete seine Arbeit und der Kunde verließ das Geschäft. Gerade als er den Friseursalon verließ, sah er einen Mann auf der Straße mit langen, fettigen, dreckigen Haaren und einem ungestutzten Bart. Er sah schmutzig und ungepflegt aus. Der Kunde drehte sich um, betrat nochmals den Friseursalon und sagte zum Friseur: „Weißt du was? Es gibt keinen Friseur.“ – „Wie kannst du so etwas behaupten?“, fragte der überraschte Friseur. „Ich stehe hier vor dir und ich bin ein Friseur, und ich habe dich gerade bearbeitet.“ – „Nein“, rief der Kunde, „es gibt keine Friseure, denn wenn es sie geben würde, würden die Menschen nicht mit dreckigen, langen Haaren und ungestutzten Bärten herumlaufen wie der Mann da draußen.“ – „Aber es gibt Friseure! Das passiert, wenn die Menschen nicht zu uns kommen.“ – „Genau!“, bestätigt der Kunde. „Genau das ist der Punkt! Gott gibt es auch! Das passiert, wenn die Menschen nicht zu ihm kommen und bei ihm um Hilfe bitten. Deshalb gibt es so viel Schmerz und Leid auf dieser Welt.“ Gott ist für immer der Ursprung des lebendigen Wasser, ob wir zu ihm kommen oder nicht. Aber wenn wir wahre Befriedigung finden wollen, müssen wir zur Quelle kommen und trinken. Wir müssen zu seinen Füßen sitzen, auf seine Worte hören und von seinem Geist berührt werden. Wir müssen uns von Götzen abwenden, die weder sprechen noch Leben vermitteln können, und dem guten Hirten erlauben, uns zu stillen Wassern zu führen und auf grünen Auen zu lagern. Nur die, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, werden gesättigt werden.

Gott allein ist die Quelle des Lichts
Unser Text sagt uns, dass Gott nicht nur die Quelle des Lebens, sondern auch des Lichts ist. „
Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Dass Gott Licht ist, und gar keine Finsternis in ihm ist“ (1.Johannes 1,5). Kannst du die Ehrfurcht spüren, die Paulus hat, wenn er diese Worte schreibt?: „Dies wird zu seiner Zeit der selige und alleinige Machthaber zeigen, der König der Könige und Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen.“ (1.Timotheus 6,15-16). In der Bibel kann man diese beiden Worte nicht trennen. Gott ist die Quelle des Lebens und das Leben bringt der Menschheit das Licht. Bezüglich des Wortes, das Fleisch wurde, stellt Johannes fest: „In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen“ (Johannes 1,4). Finsternis kann das Licht nicht auslöschen, aber das kleinste Licht kann die Finsternis vertreiben. Matthäus 4,16 sagt: „Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen, und denen, die im Land und Schatten des Todes saßen, ist Licht aufgegangen.“ Jesus ist das Licht der Welt!
Leben im Licht bezeichnet ein Leben, das von der Liebe Gottes motiviert und bevollmächtigt ist. Wieder spricht Johannes:
Wer sagt, dass er im Licht sei, und hasst seinen Bruder, ist in der Finsternis bis jetzt. Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Licht, und nichts anstößiges ist in ihm. Wer aber seinen Bruder hasst, ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen verblendet hat“ (1.Johannes 2,9-11). Wir können die Liebe Gottes nicht produzieren. Es ist völlig unnatürlich, die zu lieben, die einen hassen, und denen Gutes zu tun, die einen missbrauchen. Die Liebe Gottes ist durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen (vgl. Römer 5,5). Liebe ist eine Frucht, die in unserem Leben geboren wird, wenn wir mit der Quelle des lebendigen Wassers verbunden bleiben.

Licht wird ebenso in Bezug auf Einsicht, Führung oder Leitung durch das Wort Gottes und den Heiligen Geist gebraucht. Wir sind vielleicht aus der Macht Satans in das Königreich Gottes versetzt worden. Wir sind vielleicht vom Tod ins Leben gewechselt und aus der Finsternis ins Licht. Wenn wir jedoch weiterhin im Gottes Wort unkundig bleiben und nicht in der Leitung durch den Heiligen Geist empfindsamer werden, werden wir nie das Licht erleben, das Gott möchte, das wir in unserem Verstand und unseren Seelen haben sollen. Es gibt keine Abkürzungen. Das geistliche Leben muss kontinuierlich trainiert werden. Das Wort Gottes muss kontinuierlich in unsere Herzen gelegt werden und wir müssen in der Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist leben. Dann werden wir ein Leben im Licht der Weisheit und Erkenntnis führen.
Viele Christen, die Gott lieben, leben ein Leben der Verwirrung. Sie treffen unweise Entscheidungen und werden von der Welt verführt. Weil sie die Bibel willentlich nicht kennen, kann Satan sie im Geist ihres Verstandes gefangen nehmen. Nur das offenbarte Wort Gottes (die Bibel) kann uns weise zur Rettung machen. Nur die Wahrheit der Schrift kann uns befähigen, unsere Gedanken gefangen zu nehmen und den Geist unseres Verstandes zu erneuern.

Gute Entscheidungen werden aus einem erleuchteten Verstand getroffen! Wenn wir durch schwierige Umstände gehen, ist es einfach, schnelle und unerleuchtete Entscheidungen zu treffen. Ebenso ist dies gefährlich. Jakobus 1 belehrt uns bezüglich des Wertes von Gottes Weisheit, wenn wir inmitten von Anfechtungen, Prüfungen und Versuchungen stehen. Wenn du unter finanziellem Druck stehst, wenn Schmerz deinen Körper plagt, wenn es in deinen Beziehungen stürmt, wenn du dem großen Reiz der Versuchung gegenüberstehst und Sünde so anziehend wirkt, dann musst du mehr als zu jeder anderen Zeit zur Quelle des Lichts rennen. Gott gibt allen willig Weisheit, die ihn darum bitten (Jakobus 1,5). „Denn der Herr gibt Weisheit. aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Verständnis“ (Sprüche 2,6).

Gott leuchtet uns den Weg
Es macht mich schon so lange betroffen, dass viele junge Menschen in unseren Gemeinden aufwachsen und keine Ahnung haben, was Gott mit ihrem Leben vorhat. Unsere Gemeinden sind voll mit älteren Menschen, die niemals Gottes Plan für sich verstanden haben. Sie schlittern durchs Leben und versuchen eines nach dem anderen. Sie verkennen offene Türen für Gottes Willen. Sie treffen Entscheidungen und hoffen, dass Gott das segnen wird, was sie tun.
Die Bibel lehrt, dass wir uns Gott gegenüber rechtfertigen müssen, ob wir seinen Willen getan haben oder nicht. Jesus sagte: „
Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist“ (Matthäus 7,21). Gott ist gerecht; und es wäre vollkommen ungerecht von ihm, von uns zu erwarten, seinen Willen zu tun, ihn uns aber nicht zu offenbaren. Der Herr gibt Weisheit. Er bietet uns Licht an, wenn wir vor ihn treten. Die Eröffnung seiner Worte leuchtet (Psalm 119,130).

Lass mich zum Schluss nochmals die Frage stellen: Wohin wendest du dich als erstes, wenn du eine tiefe Not hast? Wo gehst du zuerst hin, um Antworten auf deine drängendsten Fragen zu bekommen? Wo fragst du nach dem richtigen Weg, wenn du meinst, dich verirrt zu haben? Woher kommt deine Hilfe, wenn die Umstände des Lebens dich entmutigen und bedrücken? Der Psalmist schreibt: „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Ich möchte dich ermutigen, zur Quelle des lebendigen Wassers zu kommen. Dort findest du Ruhe, Erfrischung, eine neue Salbung sowie Weisheit und Erkenntnis für dein Leben. Wenn du, wie auch immer, den lebendigen Gott ausgetauscht und dich deinem Verstand zugewandt, wenn du dir selbst Zisternen gegraben hast, die das Wasser nicht halten können, dann will sich Gott dir gnädig erweisen, dass du zu ihm zurückkommen kannst. Amen!

 

Richard Remington
war viele Jahre Mitarbeiter im Glaubenszentrum und dient nun in vielen unterschiedlichen Gemeinden in Florida, USA.

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(Letztes Update: 27.06.2012)