Wladimir Pikman in Kiew

Dieser Artikel wurde dem Freundesbrief Mai 2014 von Beit Sar Shalom entnommen
"Beit Sar Shalom" Evangeliumsdienst e.V. Berlin
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Schalom, liebe Freunde!

Vielen Dank für Ihre Freundschaft! Ihr Beistand ermöglicht unsere Dienste!

Vor einigen Tagen war ich in Kiew, Ukraine, um aktiv an der europäischen Konferenz der Lausanne-Konsultation für Judenevangelisation teilzunehmen. Obwohl ich einer derjenigen bin, die damals die Stadt für die Konferenz empfohlen hatten, hatte ich wegen der turbulenten, sogar bürgerkriegsartigen Umstände Angst, dorthin zu reisen. Inna, meine Frau, hatte auch versucht, mir von der Reise abzuraten. Weil ich in Kiew geboren und auf- gewachsen bin, war mir sehr bewusst, wie schlimm es werden kann, besonders für Juden. Nach viel Gebet habe ich mich doch für den Flug dorthin entschieden. Es war keine „Heldentat“ von meiner Seite, sondern Überwindung meiner Ängste und meiner emotionalen Zögerungen. Kurz gesagt – Gott hat gesiegt in mir!

Ich war überrascht, wie friedlich die Atmosphäre in Kiew war. Gleichzeitig aber spürte ich die Hochspannung in den Herzen der Menschen. Sie wirkten erschöpft vor Unsicherheit und hoffnungslos. Was mich aber besonders beeindruckte, war, dass angesichts solcher Umstände, wenn man die Hoffnung auf Politiker und Menschen aufgibt, die Menschen anfingen, sich immer mehr an Gott zu wenden, um Hilfe bei Ihm zu suchen. Ich sah viele Menschen betend, sogar auf den Straßen, mehr als ich je irgendwo sonst gesehen habe. Ich bin überzeugt, dass Gott Gebete erhört.

Das persönliche Leiden sowie nationale Katastrophen sind auch biblisch gesehen eine Voraussetzung für Menschen, zu Gott umzukehren. Das sehen wir in Israels Geschichte. Der Anlass für den Herrn, die Israeliten aus Ägypten zu befreien, war ihr Aufschrei zu Ihm in dem Zustand unerträglicher Leiden (vgl. 2 Mo. 2:23-25). In den Zeiten totaler Abkehr von Gottes Wegen diente feindliche Unterdrückung als Anlass zur Umkehr und anschließend zu Gottes rettendem Handeln (vgl. Richter 2:10-18; 3:9-11, 15; 4, usw.). Entsprechend der Bibel und jüdischer Tradition wird es auch in Zukunft geschehen – in der Zeit der größten Trübsal, wenn es keine sonstige Hoffnungsquelle mehr geben wird, wird das Volk Israel zu seinem Gott zurückkehren, in der Not zu Ihm rufen und von Ihm befreit werden (vgl. 30:1-10; Jer. 30:7-22; Sach. 12). Das Volk wird sich an seinen Messias wenden, und Er wird kommen, dem Volk zu helfen. Jeschua (Jesus) deutete es so, dass Er damit Seine Wiederkunft meint (vgl. Mat. 23:37-24:31). Wie sehr will ich meinem Volk sowie allen Leidenden sagen: „Ruft Jeschua an! Seine Hilfe kommt! Es gibt sowieso keine andere Hoffnung. - Nur Er!” Aber unser Volk zögert. Wahrscheinlich geht es uns noch nicht schlecht genug. Doch wir predigen und beten weiter.

Als ich am Maidan stand, dem Hauptplatz von Kiew, und das Gebäude anschaute, das während des Aufstandes ausbrannte, wurde ich von Erinnerungen übermannt. In dem Gebäude versammelte sich in den 1990er Jahren meine messianische Gemeinde in Kiew, der ich mich gleich am folgenden Tag anschloss, als ich an Jeschua gläubig wurde. Dort wuchs ich geistlich auf. In dem Gebäude hielt ich meine erste Predigt. Dort habe ich Inna, meine Frau, getroffen. In diesem Gebäude wurden wir getraut. Aus diesem Gebäude wurden wir kurz darauf nach Deutschland entsandt. Und jetzt ist das Gebäude eine Ruine! Es war so traurig. Plötzlich aber verspürte ich Hoffnung. Es ist nicht das Ende, sondern ein Neuanfang: kann sein, von einer neuen herausragenden Erweckung, kann sein, sogar unter den Juden. Es ist eine Chance! Es ist an der Zeit, unsere Dienste dort wieder zu beleben.

Beten Sie bitte für die Ukraine! Beten Sie bitte für die Juden dort! Beten Sie bitte für uns zu sehen, wie wir helfen können!

Mit herzlichem Schalom und Segenswünschen aus Berlin

Wladimir Pikman
Leiter von Beit Sar Shalom

Ein kurzes Video "Wladimir Pikman in Kiew" auf Deutsch oder auf Englisch

Beit Sar Shalom Evangeliumsdienst e.V.
Das Deutschlandweit und Europaweit arbeitende Missionswerk zum Erreichen der Juden mit der Botschaft das Jeshua ihr Messias ist.

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