"Der Zehnte" im Neuen Testament

Bibelverse sind der Lutherbibel 1984 entnommen.

Inhaltsverzeichnis
Der "Zehnte" im NT - Rückschau auf das Alte Testament
Wir sind unter der Gnade und vom Gesetz frei
Die Neutestamentliche Gemeinde ohne den Zehnten
Die Gütergemeinschaft der ersten Christen
Der Zehnte in der heutigen Gemeinde
Die Versorgung der Gemeinde biblisch gesehen
Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten
Investiere deinen Überfluss ins Reich Gottes
Bewahre dich vor der Gesetzlichkeit
"Der Zehnte" im Alten Testament

24.08.07 Nachtrag und Ergänzung
Was steht Gott zu, nur der "Zehnte" oder alles von unserem Überfluss?
Der HERR wird von uns die Früchte SEINES Gebens fordern

Wir leben im Glauben und nicht im Schauen
Wenn die Gemeinde ganz für den Herrn lebt, so wird kein Mangel sein

Der "Zehnte" im NT - Rückschau auf das Alte Testament
Im Neuen Testament wird der "Zehnte" nur noch in der Rückschau auf das Alte Testament erwähnt.
Zur Zeit Jesus gab es SEINE Gemeinde noch nicht. Die Menschen (Israeliten, Juden) zu denen Jesus sprach waren noch dem Gesetz Moses verpflichtet. Also waren sie auch verpflichtet den Zehnten zu entrichten. Jesus sprach zu den Schriftgelehrten und Pharisäern "
jenes nicht zu lassen", nämlich den Zehnten zu entrichten. "Jenes nicht zu lassen" hat hier eine Bedeutung wie "auch weiterhin tun":
Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Zehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und laßt das Wichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen. Matthäus 23,23
Ja Jesus wies nicht nur auf das "
Wichtigste im Gesetz" hin, sondern auch auf die Kleinigkeiten des Gesetzes, die für die Einhaltung des ganzen Gesetzes nicht unwichtig sind. Es hätte sonst möglicher Weise unter den Zuhörern der Eindruck entstehen können, den "Zehnten" zu geben wäre für sie nicht so wichtig. Jesus sagte in Matthäus 5,17: "Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen."

Wir sind unter der Gnade und vom Gesetz frei
Paulus schrieb in seinen Briefen:

Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch, damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist. Römer 8,3-4
Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.
Römer 6,14
Nun aber sind wir vom Gesetz frei geworden und ihm abgestorben, das uns gefangen hielt, so daß wir dienen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens. Römer 7,6
Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes; denn wenn die Gerechtigkeit durch das Gesetz kommt, so ist Christus vergeblich gestorben. Galater 2,21
Ihr aber, liebe Brüder, seid zur Freiheit berufen. Allein seht zu, daß ihr durch die Freiheit nicht dem Fleisch Raum gebt; sondern durch die Liebe diene einer dem andern. Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem (3. Mose 19,18): »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!«
Galater 5,13-14
Johannes Evangelium:
Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Johannes 1,16-17
Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei. Johannes 8,36

Gott sei gelobt, wir stehen nicht mehr unter dem Gesetz. Jesus unser Erlöser hat alles für uns erfüllt. Wir sind unter der Gnade und vom Gesetz frei geworden.

Die Neutestamentliche Gemeinde ohne den Zehnten
In der neutestamentlichen Gemeinde war das Geben des Zehnten nicht mehr aktuell. Obwohl die gläubig gewordenen Juden Eiferer für das Gesetz waren, finden wir in der Apostelgeschichte und den Lehrbriefen keinen Hinweis über den Zehnten als Abgabe an die Gemeinde:
Bruder, du siehst, wie viel tausend Juden gläubig geworden sind, und alle sind Eiferer für das Gesetz. Apostelgeschichte 21,20
Und sie wurden von der Gemeinde geleitet und zogen durch Phönizien und Samarien und erzählten von der Bekehrung der Heiden und machten damit allen Brüdern große Freude. Als sie aber nach Jerusalem kamen, wurden sie empfangen von der Gemeinde und von den Aposteln und von den Ältesten. Und sie verkündeten, wieviel Gott durch sie getan hatte. Da traten einige von der Partei der Pharisäer auf, die gläubig geworden waren, und sprachen: Man muß sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz des Mose zu halten. Apostelgeschichte 15,3-5
Da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, über diese Sache zu beraten. Als man sich aber lange gestritten hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: ... Warum versucht ihr denn nun Gott dadurch, daß ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsre Väter noch wir haben tragen können? Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, ebenso wie auch sie. Apostelgeschichte 15,6-11
Weil wir gehört haben, daß einige von den Unsern, denen wir doch nichts befohlen hatten, euch mit Lehren irregemacht und eure Seelen verwirrt haben, so haben wir, einmütig versammelt, beschlossen, Männer auszuwählen und zu euch zu senden, ... Denn es gefällt dem heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge:
daß ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl!
Apostelgeschichte 15,24-29

Die Gütergemeinschaft der ersten Christen
Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte.
Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.
Apostelgeschichte 2,44-47
Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, daß sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen. Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Äcker oder Häuser besaß, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte. Apostelgeschichte 4,32-35

Der Zehnte in der heutigen Gemeinde
In den heutigen Gemeinden kennt man die Gütergemeinschaft nicht mehr.
Das Geben des Zehnten wurde wahrscheinlich erst im letzten Jahrhundert hier im Westen wieder aktuell.
Bei der Überlegung, was denn angemessen sei, stieß man auf die alttestamentliche Vorschrift aus Maleachi 3,10: Bringt mir den Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf daß in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hierin, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.

In vielen Gemeinden wird der Zehnte aber nicht als Pflichtabgabe erhoben, sondern auf freiwilliger Basis von den Gemeindemitgliedern gegeben. In manchen Gemeinden ist der Zehnte ein Anhaltspunkt, wie viel einer geben sollte, um die finanziellen Bedürfnisse der Gemeinde zu stillen.
Insbesondere bei kleineren Gemeinden muss der einzelne mehr geben als in der Großkirche, damit die Gemeinde ihren Aufgaben nachkommen kann.

Die Versorgung der Gemeinde biblisch gesehen
Die Pastoren und Gemeindeleiter, die hauptamtlich nur für die Gemeinde arbeiten sind ihres Lohnes wert, dass bedeutet sie haben einen Anspruch auf ausreichende Bezahlung:
Die Ältesten, die der Gemeinde gut vorstehen, die halte man zwiefacher Ehre wert, besonders, die sich mühen im Wort und in der Lehre. Denn die Schrift sagt (5. Mose 25,4): »Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden«; und: »Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert«. 1.Timotheus 5,17-18
So wie wir für unsere persönliche tägliche Versorgung Glauben haben sollten, gilt es auch für die finanzielle Versorgung der Gemeinde Glauben zu haben, daß unser Herr uns alles was wir benötigen zu kommen läßt:
Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, daß jeder Tag seine eigene Plage hat. Matthäus 6,31-34
Der Herr aber sprach: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr über seine Leute setzt, damit er ihnen zur rechten Zeit gibt, was ihnen zusteht? Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. Lukas 12,42-44
Denn ein Bischof soll untadelig sein als ein Haushalter Gottes, nicht eigensinnig, nicht jähzornig, kein Säufer, nicht streitsüchtig, nicht schändlichen Gewinn suchen; sondern gastfrei, gütig, besonnen, gerecht, fromm, enthaltsam; er halte sich an das Wort der Lehre, das gewiß ist, damit er die Kraft habe, zu ermahnen mit der heilsamen Lehre und zurechtzuweisen, die widersprechen. Titus 1,7-9

Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten
Eigentlich sollte es für uns selbstverständlich sein, dass wir Gott einen Teil auch von den materiellen Gütern zurückgeben, womit er uns beschenkt. Paulus hat es etwas anders formuliert:
Ich meine aber dies: Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen. Ein jeder, wie er's sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. 2.Korinther 9,6-7
Wie ist meine Herzenseinstellung? Darauf kommt es Gott in erster Linie an.

Gebe ich von meinen Einkommen einen Teil der Gemeinde weil ich muss, oder weil ich ein fröhlicher Geber bin?
Gebe ich nur den Zehnten meines Einkommens, und lege das Übrige des Überflusses aufs Sparkonto?

Auch wenn du nur wenig geben kannst, gebe es mit fröhlichen Herzen:
Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; das macht zusammen einen Pfennig. Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle, die etwas eingelegt haben. Denn sie haben alle etwas von ihrem Überfluß eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut ihre ganze Habe eingelegt, alles, was sie zum Leben hatte. Markus 12,42-44

Investiere deinen Überfluss ins Reich Gottes
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Matthäus 6,19-21

Lass dein Herz entscheiden, du bist frei und stehst nicht unter dem Gesetz:
Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei. Johannes 8,36
Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du den heiligen Geist belogen und etwas vom Geld für den Acker zurückbehalten hast?
Hättest du den Acker nicht behalten können, als du ihn hattest? Und konntest du nicht auch, als er verkauft war, noch tun, was du wolltest? Warum hast du dir dies in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen.
Apostelgeschichte 5,3-4

Bewahre dich vor der Gesetzlichkeit
Er sagte aber zu einigen, die sich anmaßten, fromm zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis: Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme.
Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
Lukas 18,9-14
Jesus sagt hier deutlich und klar: Gerechtfertigt vor Gott ist nur der, der sich vor Gott erniedrigt und zugibt, daß er ein Sünder ist und Gott um Gnade bittet. Der Pharisäer dankte Gott dafür, daß er nicht so wie die anderen (Sünder) ist, fastet und den Zehnten gibt. Er erhöhte sich über die anderen und erkannte nicht, daß auch er ein Sünder ist. Sein Gebet wurde nicht erhört.

Was sagte Jesus über das Gesetz?
Und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und fragte: Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« (5. Mose 6,5). Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. Matthäus 22,35-40
Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben? Und niemand unter euch tut das Gesetz Johannes 7,19

Was sagte Jesus über das Geld und Besitz?
Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu seid, wer wird euch das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr mit dem fremden Gut nicht treu seid, wer wird euch geben, was euer ist? Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Lukas 16,10-13

Was sagten die Apostel über das Gesetz?
So sei euch nun kundgetan, liebe Brüder, daß euch durch ihn Vergebung der Sünden verkündigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet, ist der gerecht gemacht, der an ihn glaubt. Apostelgeschichte 13,38-39
Alle, die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verlorengehen; und alle, die unter dem Gesetz gesündigt haben, werden durchs Gesetz verurteilt werden. Denn vor Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun, werden gerecht sein. Römer 2,12-13
Denn die Verheißung, daß er der Erbe der Welt sein solle, ist Abraham oder seinen Nachkommen nicht zuteil geworden durchs Gesetz, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, dann ist der Glaube nichts, und die Verheißung ist dahin. Denn das Gesetz richtet nur Zorn an; wo aber das Gesetz nicht ist, da ist auch keine Übertretung. Deshalb muß die Gerechtigkeit durch den Glauben kommen, damit sie aus Gnaden sei und die Verheißung festbleibe für alle Nachkommen, nicht allein für die, die unter dem Gesetz sind, sondern auch für die, die wie Abraham aus dem Glauben leben. Römer 4,13-16

"Der Zehnte" im Alten Testament
Die Abgabe des Z. ist in den fünf Büchern Mose mehrfach festgelegt, die Details variieren jedoch.
a) Nach 3. Mose 27,30f. sollen alle Erzeugnisse, ob »vom Ertrag des Landes« oder »von den Früchten der Bäume«, dem Z. unterworfen und »dem Herrn heilig« sein.
Wer seinen Z. ablösen wollte, »der soll den fünften Teil darüber hinaus geben«.
b) In 3. Mose 27,32 wird eine entsprechende Regelung für Herdentiere getroffen.
Ein Zehntel der Rinder oder Schafe, »alles, was unter dem Hirtenstabe hindurchgeht«, ist als »dem Herrn heilig« zu weihen.
c) Der Z. soll den Leviten als Entlohnung für ihre Teilnahme am geistlichen Dienst gehören und als Ausgleich dafür dienen, daß sie kein Land besitzen dürfen (4. Mose 18,21-24).
d) Im Gegenzug sind die Leviten verpflichtet, einen Zehntel ihres Z. als »heilige Abgabe dem Herrn (zu) geben«, die für die Priester bestimmt ist.
Diese Abgabe wurde als der »Zehnte von dem Zehnten« bezeichnet (4. Mose 18,25-30).
e) Eine andere Form des Z. wird in 5. Mose beschrieben, bei der jeder Israelit einen Z. seines Getreides, Weins und Öls zus. mit der Erstgeburt der Tiere u.a. Opfern zum Heiligtum bringen und »vor dem Herrn, deinem Gott« essen soll.
Sollte es unmöglich sein, so viel Nahrung zum Heiligtum zu tragen, so kann ein Äquivalent in Geld dargebracht werden..
Die ganze Familie soll sich am Festessen erfreuen, und die Leviten sollen zur Teilnahme eingeladen werden (5. Mose 14,22-27; vgl. 12,6-12).
f) In jedem dritten Jahr, dem »Zehnten-Jahr«, ist der Z. den Leviten, den Fremdlingen u.a. Bedürftigen zu geben (5. Mose 26,12).

Die Abgabe des Z. war auch in nachexilischer Zeit ein Gebot Gottes (Maleachi 3,10):
Bringt mir den Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf daß in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hierin, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.
Eine der Verpflichtungen, die das Volk mit Nehemia einging, bestand in der Abgabe des Z. an die Leviten, die wiederum ihren Z. dem Tempel zu übergeben hatten (Neh 10,37f.; 12,44; 13,5.12).

Als eine weltliche Form des Z. erwähnt Samuel warnend den Z., den der König für seinen Staatsschatz zu erheben das Recht hat (1. Sam 8,15-17).

Neu 24.08.07 Nachtrag und Ergänzung

Da dieser Artikel "Der Zehnte im Neuen Testament" von einem Leser falsch verstanden wurde und vielleicht auch von anderen Lesern falsch verstanden werden könnte, wurde  dieser Nachtrag und diese Ergänzung und ein Inhaltsverzeichnis erstellt.

Vorab möchte ich Sie fragen: Haben Sie den Artikel "Der Zehnte im Neuen Testament" im Geist unvoreingenommen und ganz gelesen? Denn nirgendwo habe ich in dem Artikel, wie von einem Leser behauptet, die Aussage gemacht "es sei freiwillig den Zehnten zu geben". Vielmehr habe ich die Bibelstellen zitiert, die davon reden, dass wir "vom Gesetz frei geworden und ihm abgestorben" sind. Daraus dürfen wir nicht schließen, dass wir davon befreit wären oder frei entscheiden könnten, ob wir Gott das IHM Zustehende geben oder nicht geben wollen.
Im Abschnitt "Der Zehnte in der heutigen Gemeinde" habe ich dargestellt, wie in den heutigen Gemeinden "der Zehnte" gehandhabt wird. Dies ist nicht meine persönliche Überzeugung was der Gläubige geben soll. Deshalb lesen Sie weiter was uns das Neue Testament darüber lehrt.

Was steht Gott zu, nur der "Zehnte" oder alles von unserem Überfluss?
Die Frage stellt sich aber was steht Gott zu, nur der "Zehnte" oder alles von dem Überfluss den wir von Gott erhalten haben? Das Neue Testament hat hier eindeutige Aussagen. Wir sind im Gegensatz zu den Israeliten des Alten Testamentes "vom Heiligen Geist neu geboren, Jesus ist in uns und wir in IHM, wir gehören nicht mehr zu dieser Welt, wir gehören nicht mehr uns selbst, wir gehören IHM, Gott dem Vater, Gott dem Sohn und Gott dem Heiligen Geist, somit gehört alles was wir haben IHM, denn wir wissen, dass alles was ER uns gibt, uns nur anvertraut ist und Früchte zum ewigen Leben bringen sollen!

Nun aber vollbringt auch das Tun, damit, wie ihr geneigt seid zu wollen, ihr auch geneigt seid zu vollbringen nach dem Maß dessen, was ihr habt. Denn wenn der gute Wille da ist, so ist er willkommen nach dem, was einer hat, nicht nach dem, was er nicht hat. Nicht, daß die andern gute Tage haben sollen und ihr Not leidet, sondern daß es zu einem Ausgleich komme.
Jetzt helfe euer Überfluß ihrem Mangel ab, damit danach auch ihr Überfluß eurem Mangel abhelfe und so ein Ausgleich geschehe, wie geschrieben steht (2. Mose 16,18): »Wer viel sammelte, hatte keinen Überfluß, und wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel.«
2.Korinther 8,11-15

Ich will Ihnen noch etwas ausführlichere Antworten geben und die im Artikel aufgeführten wichtigsten Bibelverse zum Thema "frei" nochmals hier angeben:
Nun aber sind wir vom Gesetz frei geworden und ihm abgestorben, das uns gefangen hielt, so daß wir dienen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens. Römer 7,6
Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes; denn wenn die Gerechtigkeit durch das Gesetz kommt, so ist Christus vergeblich gestorben. Galater 2,21
Ihr aber, liebe Brüder, seid zur Freiheit berufen. Allein seht zu, daß ihr durch die Freiheit nicht dem Fleisch Raum gebt; sondern durch die Liebe diene einer dem andern. Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem (3. Mose 19,18): »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!«
Galater 5,13-14

Wir sind errettet durch den Glauben an Jesus Christus, Gottes Sohn, der unsere Schuld und Sünden am Kreuz von Golgatha getragen hat und nicht durch Werke des Gesetzes. Dies ist die befreiende und wunderbare Botschaft des Evangeliums. Durch diesen Glauben, der uns von Gott ins Herz gegeben wurde, sind wir durch den Heiligen Geist neu geboren und nicht mehr von dieser Welt, sondern Kinder Gottes. Wir sind frei von der Verdammnis des Gesetzes, denn wer vom Gesetz nicht das kleinste Gebot erfüllt steht unter der Verdammnis. Wir dienen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens. Römer 7,6 Da wir bei unserer Neugeburt einen neuen Geist aus Gott empfangen haben und uns der Heilige Geist als Helfer, Lehrer und Tröster gegeben ist, können wir im neuen Wesen des Geistes Gott dienen und wohlgefällig vor Gott leben und IHM aus Freude und dankbarem Herzen freigebig, ungezwungen Gott das IHM Zustehende geben! Ja, sind wir fest gegründet und verwurzelt in Jesus dann geben wir uns IHM ganz hin mit allem was wir haben.

Da aber viele Christen, insbesondere die Wohlstands-Christen, sich nicht ganz dem Herrn hingeben wollen (sich selbst aufgeben wollen) und lieber halb für Gott und halb für sich (in der Welt) leben wollen, so stellt sich für diese immer wieder die Frage "was geben wir Gott?", und stellen die Forderung des Zehnten auf anstatt Gott alles zu geben.

Ich bin gewiss, dass deshalb an keiner Stelle des Neuen Testaments das Geben des Zehnten an die Gemeinde aufgeführt ist. Vielmehr werden wir ermahnt von Herzen zu geben und von dem Überfluss, den wir von Gott empfangen haben, alles, ja alles, in das Reich Gottes zu investieren und uns nicht irdische Schätze ansammeln.

Der HERR wird von uns die Früchte SEINES Gebens fordern
Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater der Weingärtner. Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, daß sie mehr Frucht bringe. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.
Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie müssen brennen.
Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Darin wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.
Johannes 15,1-8

Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet durch den Leib Christi, so daß ihr einem andern angehört, nämlich dem, der von den Toten auferweckt ist, damit wir Gott Frucht bringen. Römer 7,4

Alles ist uns von Gott gegeben. So wie wir IHM gehören, so gehört alles IHM, alles Geistliche und Materielle das uns Gott in Seiner Güte und Liebe gegeben hat. Wir werden darüber vor dem Herrn Rechenschaft abgeben müssen. Ja ER wird von uns die Früchte SEINES Gebens fordern. Aber ER ist gnädig mit Seinen Kindern, und sollte jemand ohne Frucht mit leeren Händen vor IHM stehen, so wird dieses Kind Gottes nicht verdammt oder in den Feuersee geworfen, sondern gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch:
Der Tag des Gerichts wird's klar machen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch.
1.Korinther 3,11-16

Darum lassen wir auch von dem Tag an, an dem wir's gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, daß ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, daß ihr des Herrn würdig lebt, ihm in allen Stücken gefallt und Frucht bringt in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes und gestärkt werdet mit aller Kraft durch seine herrliche Macht zu aller Geduld und Langmut. Kolosser 1,9-11

Wir leben im Glauben und nicht im Schauen
Denn wir wissen: wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, daß wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden, weil wir dann bekleidet und nicht nackt befunden werden.
Denn solange wir in dieser Hütte sind, seufzen wir und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden wollen, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben. Der uns aber dazu bereitet hat, das ist Gott, der uns als Unterpfand den Geist gegeben hat.
So sind wir denn allezeit getrost und wissen: solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern von dem Herrn; denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.
2.Korinther 5,1-7

Aber leider leben viele Gläubige auch Pastoren und Gemeindeleiter teilweise noch im Schauen und nicht im Glauben. Viele Pastoren und Gemeindeleiter schauen zu sehr auf die Finanzlage ihrer Gemeinde und sorgen sich darüber, wie sie die Kosten herein bekommen. So ist es verständlich, dass sie ihre Gemeindemitglieder immer wieder auffordern den Zehnten zu geben. Und das Gemeindemitglied sieht sich gezwungen dies zu geben. Leider sehr oft mit unfreudigen Herzen. Dies ist nicht zum Wohlgefallen des Herrn.

Wenn die Gemeinde ganz für den Herrn lebt, so wird kein Mangel sein
Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr da je Mangel gehabt? Sie sprachen: Niemals. Lukas 22,35

Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes, alles andere wird euch zufallen! Lebt heilig denn Gott ist heilig. Vergebt einander wie ich euch vergeben habe. Seid eins in mir wie ich eins mit dem Vater bin. Geht hinaus in alle Welt und macht alle Völker zu Jüngern. Gebt Gott was Gott gehört. Worte des Herrn! Dies sollten die Gemeinden leben, so wird kein Mangel sein.

Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. Gott aber, unserm Vater, sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Philipper 4,10-20

Gottes Segen und Frieden

Bernd Amann

Evangeliumsdienst Kamp-Lintfort

Gottes Wort ist wirklich schärfer als ein zweischneidiges Schwert und es trennt Licht von Finsternis, Reines von Unreinem, Seele von Geist, Emotion und Gefühl von Wahrheit, Menschenwerk von Gottes Werk. Hierunter müssen wir uns alle stellen! Gott gebe uns, Seinem Volk Gnade und ein offenes, demütiges und aufrichtiges Herz, geöffnete Ohren und Augen, die Zeit und Stunde zu erkennen, in der wir jetzt leben. Er gebe uns allen die Gnade, wach zu werden, aufzustehen und dem Wort GOTTES gemäss zu handeln.

Zusammenstellung und Herausgabe Okt. 2006, Nachtrag und Ergänzung Aug. 2007 von
Jesus Christus Evangeliumsdienst Kamp-Lintfort
Verfasst und verantwortlich für den Inhalt:
Bernd Amann, Krokusweg 6, 47475 Kamp-Lintfort

Vervielfältigung und Weitergabe ist erwünscht.

Der Artikel "Der Zehnte - im Überblick" von Scott W. Brians wird nicht mehr angeboten, da in diesem Artikel Meinungen des Verfassers enthalten sind, die nicht immer biblisch fundiert sind, und der Eindruck entstehen könnte, das der Gläubige von seinem Einkommen nichts der Gemeinde geben muss. Vielmehr werden wir im NT ermahnt von Herzen zu geben und von dem Überfluss, den wir von Gott empfangen haben, alles, ja alles, in das Reich Gottes zu investieren und uns nicht irdische Schätze ansammeln.

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