NAR Lehren sind nicht biblisch
Neue Recherchen im April 2019 haben ergeben, dass viele der geistlichen Väter und Mütter von Todd Bentley (siehe den Abschnitt Die geistlichen Väter und Mütter von Todd Bentley machen weiter vom Artikel Propheten & Leiter - Geistliche Väter und Mütter von Todd Bentle offensichtlich mit dem NAR verbunden oder sogar NAR-Apostel (NARpostles) sind.
Der Artikel "NAR Lehren sind nicht biblisch" wurde verfasst, weil viele Christen direkt oder indirekt mit den Lehren der neuen Aposteln und Propheten in Kontakt kommen und sie deshalb über die falschen Lehren von NAR informiert werden müssen.

Inhaltsverzeichnis
Neue Apostolische Reformation (NAR)

NAR…was ist das?
Gottes Superapostel
Persönlichkeiten von NAR

„Apostel“ und „Propheten“ und andere in der NAR-Bewegung
Peter Wagner sieht sich als Haupt von NAR
Lehren von NAR (New Apostolic Reformation) sind nicht biblisch
Die wichtigsten Kritikpunkte an charismatischer Sonderlehren und NAR Lehren
Die Spätregen-Bewegung: Elitärer Fünffältiger Dienst
Zweifel und Kritik an der NAR Lehre wird von deren Vertretern selbst als Angriff finsterer Mächte gedeutet
Durch Erfahrungsreligiosiät und Emotionalismus können viele Wahrheit von Lüge nicht unterscheiden
Blinde Unterordnung
Geistliche Kampfführung  gegen die Mächte der Finsternis
Befreiungsdienst – Exorzismus
Befreiungsdienst ohne echte Buße
Wachstum als Zeichen göttlicher Beglaubigung
Mein Reich ist nicht von dieser Welt
Die Spätregen­Bewegung
Die großen Erweckungen 1730 bis 1859 in Amerika mit tiefer Sündenerkenntnis
Manifestationen
Wo ist nur die Predigt über Buße geblieben?
Was ist nur aus der Sünde geworden?
Was ist nur aus der Gnade geworden?
Was ist nur aus der Heiligung geworden?
Verweise

Neue Apostolische Reformation (NAR) 4)
Die Neue Apostolische Reformation (NAR) ist eine dominionistische Bewegung die auch unter den Namen: Dritte Welle, 7 Mountains, Spätregen, Joel’s Armee, Offenbarende Söhne Gottes, Charismatische Erneuerung, usw, bekannt sind. Dieses gefährlich verfälschte “Christentum” behauptet, daß Gott die vergangenen Ämter der kirchlichen Verwaltungen, nämlich die Funktionen des Propheten und des Apostels, wieder hergestellt hat.
Leitende Führungsspieler in dieser scheinbar locker organisierten Bewegung behaupten, daß Propheten und Apostel nun allein die Macht und Autorität haben, die Pläne und Absichten Gottes auf der Erde, auszuführen. Sie glauben, daß sie die Grundlage für eine globale Kirche legen, die ebenfalls durch sie regiert wird.
Sie setzen größere Betonungen auf: Träume, Visionen und außerbiblische Offenbarungen als daß sie auf die Bibel legen, während sie sich anmaßen, daß ihre offenbarten Lehren und Erfahrungsberichte (Himmelsreisen, persönliche Gespräche mit Jesus, Besuche von Engeln, usw.) wahr sind aber nicht durch die “veraltete” Schrift bewiesen werden kann.
Sie behaupten direkte Offenbarungen von Gott zu erhalten, Viele sagen auch, daß Jesus und Engel sie besuchen. Einige erklären, daß sie schon mehrere Male den Himmel besucht haben und persönliche Gespräche mit Jesus und den Aposteln geführt hätten. Es ist eine erfahrungsorientierte Theologie die auf Emotionen basiert ist.

Hier sind 3 Merkmale, Überzeugungen und weit verbreitete Ausdrücke die von NAR Anhängern verwendet werden:
1. “APOSTEL”: Wir befinden uns im “ Zweiten Apostolischen Zeitalter.“ Es gibt heutzutage wieder Apostel die durch das Handauflegen gesalbt sind, um als Gottes Fürsprecher und Repräsentanten hier auf der Erde zu walten. Diese Super-Apostel sind den ursprünglichen Aposteln, diejenigen die das Leben Jesu, seinen Tod und seine Auferstehung bezeugten und von Christus selbst in die Ämter berufen wurden, gleichgestellt. Da diese neuartigen Apostel von Gott berufen sind, darf ihre Autorität auch nicht in Frage gestellt werden.
2. “KÖNIGREICH“: Anstatt das Evangelium des Kreuzes zu predigen, arbeiten die apostolischen Führer daran, das Evangelium vom Himmelreich auf die Erde zu bringen. Sie tun dies, indem sie die Herrschaft der irdischen “ Königreiche” oder “Berge”: Regierung, Medien, Unterhaltung, Bildung, Wirtschaft, Familie und Religion übernehmen! Die NAR-Führer sprechen oft davon Städte zu errichten; sie organisieren Gebetsmärsche um gegen dämonische Festungen zu beten. Sie sprechen mehr davon, Missionfokussiert statt Christuszentriert zu sein.
3. “VORSEHUNG” “PRÄSENZ” “HERRLICHKEIT”: Obwohl ihre Mitglieder nicht immer charismatisch sind, heben sie häufig eine Erscheinung von “Herrlichkeit” und “Gottes Gegenwart” hervor; oft behaupten sie über eine besondere Salbung zu verfügen die es ihnen ermöglicht direkte Offenbarungen von Gott zu empfangen, Heilungen, Zeichen und Wunder durchzuführen. Sie lehren, daß es unsere Bestimmung ist, unser Traumziel zu erreichen, damit wir die Welt verändern können.

NAR…was ist das? 5)
Schnell einige Tatsachen auf den Punkt gebracht:
• auch unter den Stichworten: Dominionismus, dritte Welle, Spätregen, Königreich jetzt, Joels Armee, Manifested Sons of God, charismatische Erneuerung
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Gründer war C. Peter Wagner, der behauptete, die Kirche des 21. Jahrhunderts werde von Aposteln und Propheten angeführt. Wagner hat selbst NAR-Leute zu Aposteln gesalbt (einer davon Bill Johnson / Bethel Church)
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verbunden mit den Kansas City Propheten, welche die grandiose Behauptung aufstellten, dass eine „neue Rasse“ an Superpropheten auf diesem Planet ankommen würde, die die Welt für immer verändern würden, auch Word Faith und diverse Pfingstlichen Bewegungen haben dieses Gedankengut angenommen
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nicht einer Gruppierung oder einem Bund angeschlossen, sondern einzig geleitet von angeblichen Aposteln und Propheten
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lehrt, dass diese neuen Apostel und Propheten die Leiter der sich weiterentwickelnden Kirche sein werden
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behauptet, dass es eine größere Reformation geben wird, als die Reformation der Protestanten
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behaupten, sie hätten direkte Offenbarung von Gott und viele erklären dass Jesus in Person sie besucht hätte. Einige von ihnen sagen, dass sie den Himmel schon viele Male besucht hätten und dort mit Jesus, den Aposteln und Propheten gesprochen hätten
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Abwertung der Bibel und des Grundsatzes „Sola scriptura“(„Allein die Schrift“)
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erlebnisbasierte und auf Gefühlen gegründete Theologie
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verharmlost und praktiziert Mystizismus
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* Nach wikipedia.org bezeichnet Mystizismus in der heutigen Umgangssprache eine abwertende Einstellung, auch als „unverständlich“ oder „rätselhaft“ empfundene Darstellungen. Der Ausdruck Mystik (von altgriechisch μυστικός mystikós ‚geheimnisvoll‘, zu myein ‚Mund oder Augen schließen‘) bezeichnet Berichte und Aussagen über die Erfahrung einer göttlichen oder absoluten Wirklichkeit sowie die Bemühungen um eine solche Erfahrung. Je nach Tradition und Definition werden mystische Erfahrungen von ihrer jeweiligen Auswirkung (z. B. in Form von Prophetie oder göttlichen Eingebungen) abgegrenzt.

Hier sind 6 der Überzeugungen, die Anhänger der NAR gemeinsam teilen:
1. „Apostel“:
Wir sind in einem „zweiten Apostolischen Zeitalter.“ Es gibt heute neue Apostel auf der Erde, durch Auflegung der Hände gesalbt und um für Gott hier auf der Erde zu sprechen und ihn zu vertreten. Diese „Super-Apostel“ entsprechen angeblich den ursprünglichen Aposteln – diejenigen, die Zeuge waren von Jesu Leben, Tod und Auferstehung und die in ihren Dienst direkt durch Jesus selbst eingesetzt wurden. (Die Apostel selbst setzten auch keine neuen Apostel mehr ein, sondern Diakone) Da diese neuen Apostel von Gott beauftragt sind, kann ihre Autorität nicht in Frage gestellt werden. (Da gibt es dann auch schon mal das Absprechen der Heilsgewissheit und Flüche, sollte doch einer auf die Idee kommen…siehe Todd Bentley…).
 2. Das Königreich …wie im Himmel so auf Erden, Tranformation…..
Anstatt das Evangelium vom Kreuz zu predigen, arbeiten apostolische Führer daran, das Evangelium des Königreich des Himmels auf die Erde zu bringen. Sie tun dies, in dem sie daran arbeiten, in den weltlichen Regierungen immer mehr Einfluss zu bekommen. Die „Sieben Berge“ Lehre bedeutet, den Fuss in die Türen der verschiedenen Bereiche der Gesellschaft zu bekommen, die da wären: Regierung, Medien, Unterhaltung, Bildung, Wirtschaft, Familie und Religion.
Die Leiter sprechen oft davon Städte zu verändern, zu transformieren und organisieren Gebetsmärsche um gegen dämoische Festungen zu befehlen. Statt Christuszentriert zu sein, sprechen sie lieber von den Umwälzungen die diese Welt angeblich erleben soll.
3. „SCHICKSAL“ „PRÄSENZ“ „GLORY“
Auch wenn Mitglieder nicht immer Charismatiker sind, so betonen sie häufig eine Manifestation, die sie „Glory“(Herrlichkeit) und „Gottes Gegenwart“ nennen. Sie glauben eine besondere Salbung zu haben, mit der sie direkte Offenbarungen Gottes empfangen, Heilungen und andere Zeichen und Wunder tun können. Sie lehren, dass unsere Bestimmung sei, unser Traumziel zu erreichen, so dass wir die Welt verändern können.
4. Revival
Erweckung ist das höchste auf der Skala und der Schlüssel in dieser Bewegung. Es gibt eine starke Betonung auf eine „End-Zeit-Ernte“ durch ein großes Erwachen, das wir einleiten können. Oft sind diese Erweckungen in Stadien und Millionen auf der ganzen Welt werden via live-Stream-Technologie erreicht. Sie werden vermarktet und produziert wie Rockkonzerte. Alle Schriftstellen über einen großen Abfall in den Gemeinden zur Endzeit werden ignoriert, und werden ersetzt mit Happy-clappy Behauptungen über das nächste große Ding, das immer gleich um die Ecke ist.
5. „EINHEIT“
Einheit (auf Kosten der biblischen Lehre) wird fast immer als das wie und warum in dieser Bewegung benutzt. Einheit um den Himmel auf die Erde zu bringen führt zu einer Verwischung der dogmatischen und konfessionellen Linien, es gibt oft eine Zusammenführung von bekannten Führern sämtlicher Ausrichtungen (charismatisch, reformiert, Word of Faith, Emergent, Progressive und römische katholische Kirchen), alles unter einem Dach.
Zu guter Letzt verlassen NAR Kirchen fast immer einen großen christlichen Bund (wie z.B: Assemblies of God, Baptisten, Bund freier Pfingstgemeinden, etc.). Was nicht heisst, dass nicht auch innerhalb der Bünde verschiedene Strömungen und Einflüsse aus der NAR zu finden sind.
6. NAR BESTREITET DIE HINLÄNGLICHKEIT DER SCHRIFT
NAR Anhänger können zwar an die Unfehlbarkeit und Autorität der Bibel glauben, aber Gottes Wort ist einfach nicht genug für sie. Der Opfertod Jesu für unsere Sünden ist nicht gut genug; die Verheißung des ewigen Lebens im Himmel ist nicht gut genug.
NAR Regierungschefs: Der Gründer der neuen apostolischen Reformation ist der Spezialist für Gemeindewachstum C. Peter Wagner. Wagner war bis zu seiner Emeritierung Professor für Gemeindewachstum in Schule der Weltmission am Fuller Theological Seminary. Bis vor kurzem er war Präsident der Global Harvest Ministries und ist derzeit Präsident des Wagner Leadership Institute. Als prominentes Mitglied im internationalen Rat der Apostel wurde Chuck Pierce sein Nachfolger.

Gottes Superapostel 1)
• Die Neuapostolische Reformation oder NAR (ausgesprochen NAHR) ist eine neue religiöse Bewegung, die von Männern und Frauen angeführt wird, die behaupten, Propheten und Apostel zu sein. Sie behaupten, sie hätten Autorität und Funktionen, die denen der Propheten des Alten Testaments und der Apostel Christi ähneln. Von allen Christen wird erwartet, dass sie sich ihrer Führung unterwerfen und ihre neuen Offenbarungen erhalten. Auf diese Weise planen sie, die Kirche zu einer Wunder-Armee zu formen.
• NAR-Führer behaupten, dass Christen, die sich weigern, sich ihnen zu unterwerfen, Gottes Endzeitpläne verpassen. Sie werden den Segen vermissen, den Gott für sie beabsichtigt.
• Viele Menschen, die Teil der Neuapostolischen Reformation sind, kennen sie nicht unter ihrem tatsächlichen Namen oder dass sie überhaupt Teil einer Bewegung sind. Das ist die Sache mit einer Bewegung. Sie können ein Teil sein, ohne einer Organisation beizutreten oder zu wissen, dass Sie beteiligt sind. Und Sie können von einer Bewegung beeinflusst werden, ohne Teil der Bewegung zu sein.
• NAR-Apostel und Propheten arbeiten in Netzwerken durch ihre einzelnen Ministerien und Kirchen. Sie teilen eine Reihe extremistischer Lehren, die für ahnungslose Christen, die ihre Kirchen besuchen und ihren Diensten folgen, vernünftig klingt. Nahezu jeder wird direkt oder indirekt von den neuen Aposteln und Propheten berührt.
• In den USA sind etwa 3 Millionen Menschen mit NAR verbunden. Aber die Bewegung ist global. NAR-Aktivitäten sind in den globalen Ländern Südafrikas, Asiens und Südamerikas explodiert. Einige NAR-Gruppen in den USA fördern ihre Theologie und Praktiken in anderen Ländern energisch. Rund 3 Millionen Menschen in diesem Land besuchen NAR-Kirchen. Dies sind Kirchen, die sich offiziell der Regierungsbehörde der NAR-Apostel unterstellt haben. Wir sprechen also von einer ziemlich starken Zugehörigkeit.
• NAR konzentriert seine Bemühungen darauf, evangelikale Kirchen zu beeinflussen, einschließlich der wichtigsten konservativen Konfessionen, unabhängigen Kirchen, Pfingstler und Charismatiker.
• Sie können nicht immer sofort sagen, dass diese oder jene Kirche von der Führung der NAR regiert wird. Sie müssen kritisch sein und wissen, worauf Sie achten müssen. Neben diesen NAR-Kirchen haben die NAR-Lehren auch in Pfingstkirchen und charismatische Kirchen Einzug gehalten. Und das hat einige Pfingstler und Charismatiker beunruhigt. Insgesamt gibt es mehrere Millionen Menschen, die mit den Lehren der NAR in erheblichem Maße in Berührung kommen. Und das ist nur in den Vereinigten Staaten.
• Rick Joyner ist ein führender Prophet in der Bewegung. Er sagt: "Die Trennung vom Roten Meer wird kaum als bedeutendes Wunder nach den Dingen betrachtet, die von denjenigen getan werden, die am Ende dieses Zeitalters dem Herrn dienen." Zweimal vervielfachte Jesus Fisch und Brot, aber die NAR-Apostel werden routinemäßig Nahrung und andere Ressourcen vermehren. Ohne Zweifel heilte Jesus verschiedene Individuen. Die heutigen Apostel werden jedoch alle Patienten in einem Krankenhaus heilen, indem sie einfach ihre Hände auf das Gebäude legen. Sie besitzen Autorität über alle Naturgesetze, einschließlich der Schwerkraft und der Zeit. Sie werden wütende Fluten mit einem einzigen Wort ablenken. Sie können buchstäblich befehlen, Berge ins Meer zu werfen, und die Berge werden gehorchen. Sie zeigen einfache, natürliche Heilmittel für tödliche Krankheiten. Sie werden prophezeien mit dem vollständigen Wissen über alles, was geschehen soll, bevor es geschieht, so dass sie nichts überraschen.
• Einige NAR-Offenbarungen sind prophetische Worte, die an Einzelpersonen weitergegeben werden, um sie bei wichtigen Lebensentscheidungen zu unterstützen, z. B. wen sie heiraten, wo sie wohnen und arbeiten, wie sie ihre Kinder erziehen und wie sie mit ihren Finanzen umgehen. Einige sagen Naturkatastrophen und die Ergebnisse der nationalen Wahlen voraus. Andere offenbaren neue Wahrheiten, Lehren und Praktiken bei der Anwendung auf die Universalkirche. Kommen ihre Offenbarungen über die Zukunft zustande? Einige hochkarätige Vorhersagen der Vergangenheit haben dies eindeutig nicht. Dies war eine Quelle von Peinlichkeit für die Bewegung.
• Brian Simmons ist ein Apostel bei Stairway Ministries. Er hat seine eigene Bibelübersetzung produziert und in Raten veröffentlicht. Es heißt die Passionsübersetzung. Simmons behauptet, der Herr habe ihn besucht und ihn beauftragt, diese neue Bibel zu produzieren. Genau das brauchen wir, nicht wahr? Eine weitere englische Übersetzung der Bibel. Die Simmons-Bibel wurde von Bill Johnson und Ché Ahn gebilligt. Dies sind bekannte NAR-Führer.

Persönlichkeiten von NAR 1)
Hier sind einige der prominentesten Persönlichkeiten von NAR, die Sie kennen sollten, diese Liste wurde der Website
God's Super-Apostles: An Interview with Doug Geivett entnommen:
• Bill Johnson in der Bethel Church in Redding, Kalifornien
• Mike Bickle mit dem International House of Prayer, auch bekannt als "IHOP"
• Randy Clark von Global Awakening in Mechanicsburg, Pennsylvania
• Rick Joyner mit Morningstar Ministries
• Cindy Jacobs mit Generals International in Texas
• Autor Dutch Sheets
• C. Peter Wagner
• Bill Hamon von Christian International Ministries
• Lou Engle mit The Call

Im externen Artikel Is My Church Under the Influence of the New Apostolic Reformation? werden die prominentesten Stimmen der Bewegung, die offensichtlich mit dem NAR verbunden sind oder eine ähnliche Theologie predigen, genannt 2):

„Apostel“ und „Propheten“ und andere in der NAR-Bewegung: 5)
Peter Wagner, Chuck Pierce, Bob Jones, Paul Cain, Cindy Jacobs, Mike Bickle (IHOP), Rick Joyner, Bill Johnson (Bethel Church Redding), Todd Bentley („Lakeland-Revival“ Morningstar Ministries) Lou Engle („The call“, „Azusa now“), Brian & Bobbie Houston (Hillsong church), Becky Fischer, Brian Simmons (Autor der „Passion Translation“), Steve Shultz („The Elijah list“), Michael Brown, Rod Parsley
John Kelly, Bill Haman, Cindy Jacobs, Dutch Sheets, James Goll, John Eckhardt, Jim Laffoon, Jack Deere, Johnny Enlow, Barbara Yoder, Charles Kraft, Bob Beckett, Che Ahn, Naomi Dowdy, Mary Crum, Jack Hayford, John Arnott, Stacy Campbell, Patricia King, Phil Pringle, Yonggi Cho, Beni Johnson, Jen Johnson, Kris Vallotton, Carl Lentz, David Barton, Steven Strang, Robert Stern, Stephen Strader, George Otis, Ed Silvoso, Janet Porter, George Barna, Mary Glazier, Thomas Muthee, Tom Hess, Samuel Rodriguez, Eddie Smith, Lance Wallnau, Loren Cunningham, Bob Beckett, Os Hillman, Jacqueline del Rosario, Jill Griffith, Francis Oda, Graham Power, Francis Frangipagne, Wendy Alec, Amanda Wells, Katherine Ruonala, Lana Vawser, Kong Hee & Sun Ho, Theo Wolmarans, Jennifer LeClaire und viele andere…
Prüft sie anhand dessen was sie lehren und leben.

Peter Wagner sieht sich als Haupt von NAR 3)
Peter Wagner, der sich heute als evangelikaler Charismatiker bezeichnet, gebrauchte erstmals 1996 den Ausdruck Neue Apostolische Reformation (New Apostolic Reformation, NAR) für die sich formierende Bewegung, die er maßgeblich mit ins Leben rief und als deren Haupt er sich sieht. Er glaubte, dass mit dieser Bewegung eine Zeit anbrechen würde, in der es keine Denominationen mehr geben würde, sondern nur noch ein Netzwerk »geisterfüllter« und »vollmächtiger« Gemeinden unter der Führung von »Aposteln« und »Propheten«. Peter Wagner erläutert im Jahre 1998, wie er zu der Bezeichnung NAR zugunsten von Post­Denominationalismus kam: »Ich brauchte einen Namen. … Einige Jahre lang habe ich es mit dem Begriff Post­Denominationalismus versucht. Dann ging ich dazu über die Bezeichnung Neue Apostolische Reformation (NAR) für die Bewegung zu gebrauchen.«

Lehren von NAR, die nicht biblisch sind
Viele Lehren von NAR (New Apostolic Reformation) sind nicht biblisch oder werden durch falsche Bibelauslegung begründet.
Dies sind besonders folgende Lehren:
1. Die Kernlehre von NAR besteht darin, dass die Kirche von heutigen Aposteln und Propheten regiert werden muss.
Diese Apostel und Propheten beanspruchen außergewöhnliche Autorität und sie behaupten, sie bringen und brachten neue Offenbarungen oder Prophezeiungen mit, die die Kirche braucht, um Gottes Königreich voranzubringen.
Mehrere „so spricht der Herr“ Prophezeiungen über drei hypercharismatische, neu-apostolische Reformationsregime (NAR), die miteinander verschmelzen, ist interessant, da sie von mehreren verschiedenen „Propheten“ stammen.
2. Das Königreich wird häufig erwähnt. Das Reich Gottes ist natürlich eine biblische Wahrheit. Die Interpretation des NAR unterscheidet sich jedoch erheblich von der gewöhnlichen Bedeutung.
Laut dem NAR müssen Christen die „sieben Berge“ erobern, die Herrschaft der irdischen “ Königreiche” oder “Berge”: Regierung, Medien, Unterhaltung, Bildung, Wirtschaft, Familie und Religion übernehmen!
Das Königreich ist jetzt hier, das Königreich ist jetzt. Wenn Christen die Welt erobert haben, wird Christus endlich zurückkehren, um gekrönt zu werden. ... Unter dem Strich werden die Christen siegen, bevor Christus wiederkommt.
3. Erstaunlicherweise lehrt Mike Bickle, dass die letzte Generation von Christen durch die Praxis des 24/7-Gebets tatsächlich die Bedrängnis verursachen wird, die im Buch der Offenbarung beschrieben wird. In Gebetsräumen auf der ganzen Welt werden die Menschen Gottesurteile "freigeben", die Millionen Menschen töten und ganze Städte auslöschen.
Mike Bickle, Gründer von Internationales Gebetshaus IHOP-KC, ist offensichtlich mit dem NAR verbunden oder predigt eine ähnliche Theologie. Viele der Gebetsräume, die heute in Kirchen auf der ganzen Welt auftauchen, stehen in direktem Zusammenhang mit NAR.
Mike Bickle war dabei, Endzeitapostel und Propheten in der NAR-Bewegung zu etablieren.

Die wichtigsten Kritikpunkte an charismatischer Sonderlehren und NAR Lehren 3)
Hier zusammenfassend die wichtigsten Kritikpunkte der amerikanischen Pfingstbewegung (AoG) an der Spätregen­Bewegung (die heute Geschichte ist) sowie anderer charismatischer Sonderlehren der letzten Jahrzehnte. Wenngleich die NAR nicht namentlich genannt wird, treffen die hier angeführten Punkte auf diese Bewegung im Wesentlichen ebenso zu:
• Die Pastoralbriefe des Apostels Paulus zeigen klar, dass die Leiterschaft der lokalen Gemeinde in den Händen der Pastoren, Ältesten und Diakone liegt. Ein Hinweis auf den Fortbestand des apostolischen oder prophetischen Amtes, wie ihn die Vertreter des fünffältigen Dienstes propagieren, ist nicht schriftgemäß.
• Personen können sich trotz Charakterdefiziten den Titel eines Apostels aneignen, um Autorität über andere Personen zu erlangen, ohne sich verantwortlich anderen Leitern zu unterstellen.
• Die gegenwärtige Überbetonung von Epheser 4,11 – fünffältiger Dienst – räumt dem Gebot von Epheser 4,12 – die Zurüstung der Heiligen für den Dienst – zu wenig Raum ein.
• Das Neue Testament lehrt nicht, dass das Amt eines Apostels oder Propheten in Form einer hierarchischen Leiterstruktur notwendig ist.
• Das irrige Verständnis des Amtes eines Apostels oder Propheten ist oft mit Exzessen und falschen theologischen Betonungen (z.B. Autoritätsmissbrauch) verbunden. Verantwortungsbewusste geistliche Leiterschaft sollte diese Art, das biblische Amt zu missdeuten, erkennen und zurückweisen.
• Die Überbetonung von Handauflegung im Sinne einer Übertragung von Gaben oder Kraft ist abzulehnen.
• Prophetie, die der persönlichen Führung des Gläubigen dienen soll, ist äußerst selten in der Schrift anzutreffen und sollte deshalb niemals die innere Führung durch Geist und durch Wort verdrängen. Persönliche Prophetien zur Regel zu machen, öffnet Tür und Tor für geistlichen Missbrauch.
• Es ist zu einer Verdrehung der Schrift gekommen, wobei viele Lehren im Widerspruch zur ursprünglichen Bedeutung von Textstellen der Heiligen Schrift stehen. Hier führt die AoG spezifisch folgende Lehren an:
• dominionistische Lehren über das Reich Gottes (Kingdom Now/Dominion Theology)
• triumphalistische Lehren eines Superendzeit-Christen (»manifested Sons of God« – Offenbarung der Söhne Gottes nach Römer 8)
• die Lehre einer christlichen Superendzeit-Armee (Joels Armee)
• geistliche Kampfführung: Kampf gegen territoriale Geister und Generationenflüche
• exzessive Überbetonung von Satan und seinen Dämonen (dämonisiertes Weltbild)
• ungeprüfte Akzeptanz von geistlichen Manifestationen sowie anderer Praktiken ohne ausreichende Schriftgrundlage
• Gefahr der Institutionalisierung von Manifestationen als Zeichen göttlicher Gegenwart (z.B. Umfallen)
• unzulässige Vergeistlichung biblischer Ereignisse oder biblischer Geschichte
• das Wohlstandsevangelium (»prosperity gospel«)

Die Spätregen-Bewegung: Elitärer Fünffältiger Dienst 6)
Es wird gelehrt, dass Christus erst wiederkommen kann, wenn die Gemeinde durch die Wiederherstellung des apostolischen und prophetischen Dienstes Vollkommenheit erlangt hat.
Warnock behauptete auch - ähnlich wie Jane Leade -, dass Jesus solange im Himmel verweilt, bis die Gemeinde einen elitären Status erreicht hat, wie sie ihn zuvor in der Kirchengeschichte - einschließlich den Zeiten der Urgemeinde - noch nie erlangt hatte.

Eine der extremsten Irrlehren der NOLR wurde unter dem Namen „geoffenbarte Söhne Gottes“ (manifested sons of God) bekannt: diese Lehre besagte, dass eine gewisse Elite von Christen die Verheißung der Unsterblichkeit (wie sie in Römer 8:19 angekündigt wird) schon jetzt vor der Wiederkunft Christi erlangen würde. Warnock lehrte, dass alle Feinde - und er schloss den Tod als den „letzten Feind“ ein - erst durch die Gemeinde besiegt werden müssen, ehe Christus wiederkommen könne.
Die Lehrer der NOLR und der NAR verwerfen ständig grundlegende Wahrheiten der Reformation und widersprechen sich selbst. Sie beanspruchen reformatorische Lehren für sich und verwerfen gleichzeitig grundlegende Lehren der Reformatoren. Die Reformation lehrt beispielsweise das allgemeine Priestertum, während George Warnock und die NOLR eine elitäre „Melchisedek“-Priesterschaft propagierte, die nur für einige Christen Gültigkeit hat: „Die Melchisedek-Priesterschaft ist ein Priestertum des Lebens und der endlosen Herrlichkeit. Es ist eine Priesterschaft der ewigen Gemeinschaft und Teilhaberschaft Christi. In der Fülle dieser neuen Priesterschaft werden wir vollkommen verherrlicht wie Christus. Aber ebenso wie Christus seinen Priesterdienst auf Erden mit Fürbitte für seine Brüder begann, so lasst uns jetzt das herrliche Erbe im Geist, das Reich Gottes in uns, in Besitz nehmen.“ Diese Verheißung, so Warnock, gilt nur den Heiligen der letzten Tage, welche diese Stellung erreicht haben; sie werden während der großen Trübsal wirken und diese verkürzen.
Branham behauptete, dass er einen persönlichen Engel hatte, der ihn lehrte und ihm Dinge offenbarte. Er sagte ferner, dass sein Engel ihm mitteilte, dass Branham Elia sei und Branhams Erscheinen die Wiederkunft Christi einleiten würde. Branham beanspruchte ebenfalls für sich, der Engel der Gemeinde von Laodizea zu sein.
Erneuerungsbewegungen wie die Spätregen-Bewegung sind so begierig nach Propheten, die Zeichen und Wunder wirken, dass sie nahezu jeder Irrlehre oder jedem dreisten Anspruch Glauben schenken, solange sie nur von Zeichen und Wundertaten begleitet sind.

Die Lehren der Spätregen-Bewegung erreichen die NAR:
Mit Zustimmung von Peter Wagner brachte Hamon die Lehren der Spätregen-Bewegung in die NAR. Wagner empfiehlt Hamons Buch über Apostel und Propheten wärmstens und schrieb das Vorwort dazu. Aber Hamons Buch gibt lediglich von neuem fast alle Lehren der diskreditierten Spätregen-Bewegung wieder. Eine der extremen Lehren der NOLR war die Lehre über die „geoffenbarten Söhne Gottes“.
Wenn die Gemeinde vollkommen wiederhergestellt ist, dann werden die Heiligen ihre endgültige Erlösung empfangen, die Unsterblichkeit ihrer vergänglichen Leiber. Hamon behauptet, dass sich dies vor der Entrückung ereignen muss, damit die Gemeinde ihre Rolle erfüllen kann. Diese Behauptung zeigt ein weiteres Mal, dass leibliche Unsterblichkeit vor der Wiederkunft Christi erlangt werden soll: „Die Verwandlung während der Auferstehung der Heiligen, welche die Erlösung ihrer sterblichen Leiber in unsterbliche und unvergängliche Leiber mit sich bringt, wird vollzogen, damit Gott seinen größeren Ratschluss für und durch die Gemeinde ausführen kann.“
Zuvor hatte William Branham behauptet, Elia zu sein, der kommen sollte (Mt.17:11). Aber Branham starb, und die Wiederherstellung blieb aus. Nun veränderte Hamon die Lehre Branhams und sprach von der „Elia-Gemeinschaft“: „Es gibt noch eine zukünftige Erfüllung, wenn Elia kommen und die Wiederkunft Christi vorbereiten wird. Dieses Mal wird es nicht ein einzelner Prophet sein, sondern eine Gemeinschaft von Propheten, die nicht nur das Volk Gottes vorbereiten werden, sondern ALLE DINGE WIEDERHERSTELLEN WERDEN.“ Diese Wiederherstellung muss zustande gebracht werden durch die Gemeinde, ehe Christus wiederkommen kann: „Jesus konnte die Erde erst verlassen, nachdem er alle messianischen Prophetien erfüllt hatte, und er kann nicht auf die Erde zurückkehren, ehe die Gemeinde alle Schriftstellen, die von der Wiederherstellung sprechen, erfüllt.“
Da Lehrer wie Hamon nicht an die Entrückung vor der Trübsal glauben, sind sie der Überzeugung, dass die Gemeinde der Endzeit nicht vom Antichristen verfolgt werden wird, sondern dass die Gemeinde das babylonische System der Trübsalszeit selbst zerstören wird! Hier die Behauptung: „Gottes heilige Apostel und Propheten haben einen mitwirkenden Dienst, indem sie den großen Fall Babylons herbeiführen. Ihre Autorität wird alles übersteigen, was wir bis dahin kannten.
Eine der diskreditierten Lehren der NOLR war die Lehre von „Joels Armee“. Man behauptete, dass es sich bei der Armee aus Joel 2:1-11 um die Endzeitgemeinde handelt, die Gottes Gericht auf Erden vollziehen wird. Dies ist eine weitere falsche Lehre, die Bill Hamon noch immer vertritt: „Die Heiligen werden derzeit in militärischen Ausbildungszentren in ihren örtlichen Waffenkammern ausgebildet. Das Ziel besteht darin, sie zu lehren und auszubilden, damit sie Offiziere werden, die Gottes Armee von prophetischen Evangelisten in der kommenden Erweckung der Heiligen Gottes führen werden. Sie werden unter dem Schutz und der Führerschaft des fünffältigen Dienstes von apostolischen und prophetischen Generälen dienen, die sie ausgebildet haben. Die Heiligen werden so wirken, wie es vom Propheten Joel vorausgesagt wurde (Joel 2:1-7).“
Weiter beschreibt er die Gemeinde als eine Endzeitarmee: „Gottes große Endzeitarmee wird darauf vorbereitet, um Gottes Gericht gemäß der Schrift zu vollziehen, um mit Christus zu siegen und um die göttlichen Urteile, die bereits im Himmel bereitet sind, zu vollstrecken. Die Zeit ist bestimmt, wenn diese auf Erden durch Gottes heilige Armee vollzogen werden. Alles, was vorherbestimmt und unausweichlich ist, wird durch die Wiederherstellung der Armee des Herrn von Gott gegeben werden.“
Gemäß der NOLR und der NAR wird in der Menschheitsgeschichte das Reich Gottes durch die Gemeinde vor der Wiederkunft Christi wiederhergestellt. Hamon schreibt: „Nun lasst uns ernstlich beten, dass die vollkommene Herrschaft des Reiches Gottes tatsächlich über alle Nationen und Völker auf Erden errichtet wird... Sie werden beten und proklamieren, dass es Zeit ist, dass Gottes Reich auf der ganzen Erde aufgerichtet werden wird durch die Autorität und den Dienst, den die Gemeinde von Christus empfangen hat.“

Schlussfolgerung des Verfassers Bob DeWaay:
Die Kirchengeschichte hat gezeigt, dass es immer in Irrlehren mündete, wenn Personen das Apostelamt für sich beanspruchten. Es ist deutlich geworden, wie schockierend und extrem die Irrlehren vieler heutiger Personen sind.
Die einzig bindende Autorität in der Gemeinde ist die Schrift. Gott erhebt Vermischung, Irrtum und die Gedanken von Menschen nicht zum Maßstab. Die falschen Apostel und Propheten der NOLR und NAR haben keine Macht über die wahre, durch das Blut erkaufte Gemeinde Gottes. Vor Propheten, die nicht unfehlbar sind, haben wir uns nicht zu fürchten: „… wenn der Prophet im Namen des HERRN redet, und das Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist das das Wort, das nicht der HERR geredet hat. In Vermessenheit hat der Prophet es geredet; du brauchst dich nicht vor ihm zu fürchten“ (5.Mose 18,22).
Die abgehobenen Ambitionen von Leade über Warnock, Branham, Paulk bis zu Hamon haben sich nie erfüllt und werden sich nie erfüllen. Es wird keinen jungfräulichen Menschensohn mit vielen Gliedern, eine Elia-Gemeinschaft, eine neue Generation von Menschen, eine neue Fleischwerdung Christi auf Erden oder irgendetwas derartig Blasphemisches geben. Diese Begriffe tragen das antichristliche Wesen in sich. Der wahre Christus wird leiblich wiederkehren und seine Gemeinde in den Himmel entrücken (1.Thess.4:17).

Zweifel und Kritik an der NAR Lehre wird von deren Vertretern selbst als Angriff finsterer Mächte gedeutet
Diejenigen, die kritisch über NAR-Apostel und Propheten sprechen, werden von einigen als unter dem Einfluss eines mächtigen Dämons gesehen, der als "Geist der Religion" bekannt ist 1).
Zweifel auf ihr Wort zu werfen ist verboten; Sie (NAR-Apostel und Propheten) werden von Gott gesalbt. Wenn Sie unbiblische oder ketzerische Aussagen (der NAR-Apostel und Propheten) bemerken würden, werden Sie gewarnt, „die Gesalbten Gottes nicht zu berühren“
2).
Ein kritisches Hinterfragen oder gar Widerspruch gegen diese Theologie wird von deren Vertretern selbst als Angriff finsterer Mächte gedeutet.
3)
Mike Bickle und Bob Jones drohen ihren Kritikern mit göttlichem Gericht (einschließlich eines plötzlichen Ablebens), weil diese angeblich den Heiligen Geist lästern. 3)

Durch Erfahrungsreligiosiät und Emotionalismus können viele Wahrheit von Lüge nicht unterscheiden 3)
Erfahrungsreligiosiät und Emotionalismus sind die unverkennbaren Merkmale vieler charismatischer Christen. Für jene, die ein Christentum auf diese Weise praktizieren, wird es zunehmend schwieriger, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Über Jahrzehnte wurde der Auslegungspredigt und fundierter biblischer Lehre unter Charismatikern nicht mehr der gebührende Platz eingeräumt. Dadurch entwickelte sich allmählich ein Unvermögen, die Bibel in ihrer richtigen Auslegung zu verstehen. Bibelstellen wurden zu oft aus dem Zusammenhang gerissen und deren wahre Bedeutung nicht aufgeschlossen. Bei der Auslegung von Bibelstellen folgt man der neuesten Offenbarung der Apostel oder Propheten, und selbst diese Bedeutung kann jederzeit nach eigenem Gutdünken verändert werden, wenn »der Geist eine neue Offenbarung« schenkt. Erfahrungen, Gefühle und Manifestationen werden zum Kriterium für göttliches Wirken, und die »Offenbarungen« der Apostel und Propheten verdrängten wesentliche biblische Wahrheiten. Der geistlich Unreife beurteilt christliche Lehre und Predigt danach, ob sie »ihm gutgetan hat« oder ob er sie als »erbauend« empfindet. Allzu leicht lassen sich viele Charismatiker von religiöser Show und spektakulären Verkündigern blenden, die es verstehen, ihre Zuhörer emotional zu begeistern. Viele charismatische Christen haben es verlernt, ihren Verstand zu gebrauchen. Zu oft wurde ihnen gesagt, man dürfe auftretende Phänomene nicht kritisieren, da es sich um das Wirken des Geistes handele. Der geistlich Reife hingegen prüft alles an Gottes Wort. Die Bibel sagt nicht, dass Christen den Verstand verlassen sollen, sondern dass sie sich nicht auf ihren Verstand verlassen sollen! Der Verstand, erneuert und geheiligt durch das Wort der Wahrheit, ist durchaus in der Lage, geistliche Dinge zu beurteilen.

Blinde Unterordnung
3)
Der Religionssoziologe Thomas Kern, selbst acht Jahre lang Charismatiker, bevor er diese Bewegung verließ, beobachtete, dass die Themen Autorität und Unterordnung in der charismatischen Bewegung einen hohen Stellenwert haben. Die überzogenen und unbiblischen Lehren eines an sich biblischen Anliegens waren und sind Anlass zu viel Missbrauch: »Die negativen Folgen dieser Sichtweise werden zurzeit (Ende der 1990er­Jahre; Anmerkung des Verfassers) intensiv unter dem Stichwort ›geistlicher Missbrauch‹ innerhalb der charismatischen Bewegung diskutiert. … Bedeutende Vertreter der charismatischen Bewegung wie Wolfhard Margies, Eckhard Neumann, Peter Wenz und Rudi Pinke halten die Diskussion zu dem Thema ›für schädlich und überzogen‹. Allem Anschein nach wollen sie das Thema Machtmissbrauch tabuisieren und reagieren empfindlich auf die vorgebrachte Kritik. Peter Wenz spricht sogar von einer ›Revolte‹.« Die Bibel lehrt den Gehorsam und die Unterordnung unter geistliche Leiterschaft. Manipulation oder gar blinde Abhängigkeit von Leitern hingegen sind der Schrift fremd. Zuallererst folgen Christen ihrem Herrn Jesus Christus. Kein Leiter steht über dem biblischen Gebot: Prüfet alles, das Gute behaltet. Es ist geradezu tragisch, wenn charismatische Leiter einerseits oftmals die Unkenntnis vieler charismatischer Christen beklagen, was biblische Wahrheiten angeht, andererseits aber Gehorsam ihren Visionen und Lehren gegenüber einfordern und somit ein Prüfen anhand der Heiligen Schrift verhindern. Tozer warnte vor einer blinden Nachfolge Leitern gegenüber: »Jeder christliche Leiter hat seinen blinden Fleck, seine unbewussten Vorurteile, und diese werden seine Verkündigung prägen. Und auch wir haben genug Fehler, dass wir nicht auch noch jene der Leiter in uns aufnehmen sollten. … Kein Gläubiger sollte jemals seine Freiheit einem anderen verkaufen. Kein Christ ist es wert, Herr über andere Christen zu werden. Allein Christus ist würdig, Herr genannt zu werden.«

Geistliche Kampfführung gegen die Mächte der Finsternis 3)
»Wenn die Geister und Dämonen, die in der Luft herrschen, uns den Weg zur Erlösung versperren könnten, wären die Jünger gefordert gewesen, etwas zu unternehmen. Der Herr aller Herren, der König der Könige, Jesus Christus, hätte seine Jünger ganz gewiss auf die Notwendigkeit der Luftsäuberung aufmerksam gemacht. Ja, noch mehr! Der Meister hätte durch sein eigenes Vorbild und durch praktische Unterweisung über ›geistliche Kriegsführung‹ den Weg zum Erfolg klar und deutlich aufgezeigt.«
Paulus wusste um den geistlichen Kampf gegen die Mächte der Finsternis. Doch anstatt sich auf die finsteren Mächte zu konzentrieren, kämpfte er den guten Kampf des Glaubens. Die Lehre der geistlichen Kampfführung führt zu einer Dämonisierung des christlichen Weltbildes und wendet das Augenmerk weg von der Wahrheit der Heiligen Schrift. An keiner Stelle des Neuen Testaments werden wir dazu aufgerufen, finstere Mächte zu analysieren oder zu suchen, um dann in einen Kampf gegen diese einzutreten. Dass die Bibel durchaus die Konfrontation mit den Mächten der Finsternis anspricht, kann nicht geleugnet werden. Doch der Stellenwert und die daraus folgenden Konsequenzen für den Glaubenden sind völlig verschieden von den Sonderlehren der Charismatiker.

Befreiungsdienst – Exorzismus 3)
Der Begriff Befreiungsdienst ist Ausdruck der Lehre, die davon ausgeht, dass erlöste Christen von Dämonen besessen sein und durch einen entsprechenden Befreiungsdienst von diesen Mächten wieder frei werden können. Im Laufe eines solchen Befreiungsdienstes werden Dämonen aus dem Gläubigen ausgetrieben, was in der Regel mit Manifestationen (Husten, Würgen, Erbrechen) verbunden ist. Extreme Vertreter des Befreiungsdienstes fordern von ihren Anhängern, sich täglich der Dämonen zu entledigen. Sie bieten spezielle Listen von Dämonen gegen Entrichtung einer Gebühr an. Die Dauer der täglichen Prozedur, bei der man die Namen der Dämonen nennt und ihnen gebietet zu weichen, kann bis zu 45 Minuten andauern. Wer diese Zeit nicht aufbringen kann, sollte sich zumindest alle zwei Tage seiner Dämonen entledigen.
Der charismatische Internetdienst Heilung und Befreiung.de, Mitglied der Internationalen Vereinigung von Befreiungsdienst­Gemeinden (International Association of Deliverance Churches), sieht die überwiegende Mehrzahl der Christen als dämonisch belastet an: »90% aller Christen haben nie Befreiung bekommen, haben nie Buße für die Sünden vor ihrer Wiedergeburt oder der ihrer Vorfahren getan.« Daher sieht sich dieser Dienst berufen, dem Leib Christi den verloren gegangenen Befreiungsdienst nahezubringen: »Leider sehen die meisten Gemeinden … Heilung und Befreiung (von dämonischen Mächten; Anmerkung des Verfassers) nicht als ihren Auftrag und daher ist der Leib Christi oft krank und schwach.«
In oft sehr kurzen, manchmal aber auch stundenlangen seelsorgerlichen Befreiungsdiensten werden die dämonischen Kräfte aus Christen wie Nichtchristen ausgetrieben. Dämonische Mächte nehmen im Denken einiger Charismatiker einen fast beherrschenden Raum ein. Doch die nüchterne Analyse des Neuen Testaments zeichnet diesbezüglich ein anderes Bild. Mit nur sechs Berichten von Dämonenaustreibungen in den Evangelien (der Gadarener, Mt 8,28­34; der Stumme, Mt 9,3234; der Blinde und Stumme, Mt 12,22; die Tochter einer kanaanäischen Frau, Mt15,21­28; der Fallsüchtige, Mt 17,14­21; der Besessene in der Synagoge von Kapernaum, Mk 1,21­28) und gerade einmal drei Berichten in der Apostelgeschichte (5,16; 8,7; 16,16­18), welche sich immerhin über einen Zeitraum von 30 Jahren erstreckt, liegt der Schluss nahe, dass Dämonenaustreibung alles andere als das Zentrum des Dienstes der Gemeinde Jesu gelten kann. Überdies verkennen die Vertreter dieser Denkrichtung den Zeichencharakter der in den Evangelien geschilderten Dämonenaustreibungen durch Jesus. Sie waren nämlich nicht als Auftrag Jesu gedacht, Befreiungsdienst­Gemeinden zu gründen, sondern sie dienten als Zeichen und Beglaubigung des Dienstes Jesu und seines Anspruchs, der lang erwartete Messias zu sein.
Ferner wird das Wort Exorzismus nur einmal in der Apostelgeschichte, und hier in negativer Weise (Apg 19,13), erwähnt. Die Elberfelder Bibel übersetzt das Wort Exorzist (exorkistes) mit Beschwörer. Dieses Wort besteht aus der Vorsilbe ex, was hinaus, und orkistes, was Beschwörer bedeutet, also eigentlich Hinausbeschwörer. Dieses Wort beschreibt das Dämonenaustreiben durch magische Formeln, einen heidnischen Brauch, der Eingang in das Judentum gefunden hatte. Die sieben Söhne des Hohenpriesters Skevas übten diese exorzistischen Praktiken aus. Sie scheiterten bei dem Versuch, Dämonen auszutreiben, indem sie den Namen Jesus wie eine Formel oder ein Mantra verwendeten. Da sie nicht wirklich an Jesus glaubten, besaßen sie auch keine Vollmacht. Die Heilige Schrift will deutlich machen, dass sie jede Form von Exorzismus im Sinne eines Herausbeschwörens von Dämonen ablehnt. Keiner der Apostel oder Jünger Jesu bediente sich dieser Methode. Ferner gibt es keine einzige Stelle im Neuen Testament, welche von Besessenheit eines erlösten Christen spricht! Alle Dämonenaustreibungen, die uns im Neuen Testament beschrieben werden, wurden an unerlösten Menschen vollzogen. Der Gedanke, dämonische Mächte durch Rezitieren von religiösen Formeln zu vertreiben, ist dem Neuen Testament fremd. Der Katholizismus fand in Form des kleinen und großen Exorzismus zurück zu den heidnischen Formen des Herausbeschwörens von Dämonen.
»In keinem Bericht des Neuen Testaments, wo von Dämonenaus­ oder wegtreibung die Rede ist, wurden sie vorher diagnostiziert. Warum nicht? Weil Dämonen nicht gesucht werden. Entweder sind sie da oder nicht. Wenn sie wirklich vorhanden sind, offenbaren sie sich selbst. Sie müssen sich zu erkennen geben, weil sie die Konfrontation mit dem Licht nicht ertragen.«

Befreiungsdienst ohne echte Buße 3)
Die Theologie des Befreiungsdienstes führt nicht nur zu einer Dämonisierung des christlichen Weltbilds. Wer die Gesamtheit der seelsorgerlichen Probleme auf dämonische Mächte zurückführt, steht in der Gefahr, sich von seinem Seelsorger, der ihm mit seiner besonderen »Vollmacht« dient, abhängig zu machen. Das eigentliche Problem, die Sünde im Menschen, die es in der Gnade und im Glauben zu überwinden gilt, wird verdrängt. Biblische Seelsorge sollte immer auf der Grundlage der Heiligen Schrift stehen. Die seelsorgerlichen Anweisungen des Apostels Paulus zielen stets auf das Ablegen des alten Menschen und das Anziehen des neuen Menschen. Die Verantwortung liegt in erster Linie bei der Person selbst. An keiner Stelle lässt sich auch nur annähernd ein Hinweis auf einen Befreiungsdienst, wie die Charismatiker ihn vertreten, aus den neutestamentlichen Briefen ableiten.
»Weil die meisten Befreiungs­Seelsorger Sünden und Bindungen im Leben der Hilfesuchenden einseitig mit dem Wirken von Dämonen erklären, lenken sie von der eigentlichen Wurzel, der alten Sündennatur, ab und hindern die Hilfesuchenden daran, ihre eigene Verantwortung für diese Sünden und den Weg zu echter Befreiung klar zu erkennen. Die schwarmgeistige Befreiung von angeblich innewohnenden Dämonen wird zum Ersatz für echte, tief gehende biblische Buße. Ein ganz entscheidender Schritt zu echter Gesinnungsänderung und Befreiung, nämlich das gläubige Erfassen und Festhalten der vollkommenen Erlösung, die uns in Christus bereits gegeben ist, wird durch die falschen Lehren geradezu verhindert.«
Traurige Realität in der charismatischen Bewegung ist die Zunahme an sogenannten »Befreiungsdienst­Gemeinden« (deliverance churches) oder Befreiungsdiensten (deliverance ministries), welche das Austreiben von Dämonen zum Zentrum ihrer Lehre erheben. Michael W. Cuneo, der Verfasser des Buches American Exorcism: Expelling Demons in the Land of Plenty (Exorzismus in Amerika: Dämonen im Land des Überflusses) ist Professor für Soziologie und Anthropologie und gilt als ausgewiesener Kenner der Befreiungsdienstszene, welche er zwei Jahre lang intensiv untersuchte. In einem Interview in Christianity Today beziffert er die Zunahme von Befreiungsdiensten in den USA allein im Jahre 2001 auf mindestens 600; möglicherweise sei diese Zahl sogar zweimal bis dreimal höher.
Bibelstellen wie Epheser 6,12, die vom Kampf gegen die Mächte der Finsternis sprechen, werden von Befreiungsdienstlern so umgedeutet, dass sie ihre ursprüngliche Bedeutung verlieren. Der Apostel Paulus lehrte den Ephesern durchaus nicht einen »Befreiungsdienst«, wie ihn die Charismatiker propagieren, sondern er zeigte ihnen, wie sie diesen Mächten widerstehen und standhaft bleiben konnten. Die Bibel lehrt ferner, dass die Gewalten und die Mächte der Finsternis völlig entwaffnet (Rev. Elberfelder; Kol 2,15) wurden. Während die Elberfelder Bibel das griechische Wort apekdyo mit völlig entwaffnet übersetzt, heißt es in der Luther­Bibel: »Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet« (rev. Text, 1984). Das griechische Wort apekdyo wurde in der Antike für das Ablegen der Amtskleider einer Person in Autorität gebraucht. Jeder Mensch der damaligen Zeit wusste: Wenn eine Person die Amtskleider ausgezogen hatte, dann hatte diese Person auch keine Macht mehr. Die Gewalten und Mächte wurden durch das Kreuz von Golgatha ihrer Autorität entkleidet; darum übersetzt die Elberfelder sinngemäß richtig, dass die dämonischen Mächte völlig entwaffnet wurden: Seit dem Kreuz Christi haben sie keinerlei Autorität mehr über Christen. Und auch der Apostel Johannes wusste, dass ein Christ vor aller Macht der Finsternis bewahrt ist: »Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt, sondern wer aus Gott geboren ist, der bewahrt sich selbst, und der Böse tastet ihn nicht an« (1Jo 5,18; Schlachter 2000).

Wachstum als Zeichen göttlicher Beglaubigung 3)
Oftmals berufen sich die pfingstlich­charismatischen Kreise auf ihr starkes Wachstum als Zeichen göttlicher Beglaubigung. Dagegen ist einzuwenden, dass zahlenmäßiges Wachstum nicht unbedingt eine Beglaubigung für Gottes Wahrheit sein muss. Die als christliche Sekte geltende Neuapostolische Kirche Deutschlands hat ihren Ursprung in den 1861 entstandenen katholisch­apostolischen Gemeinden (gelegentlich als Irvingianismus bezeichnet), einer Abspaltung aus der schottischen Nationalkirche im Zuge einer »charismatischen Erweckung«. In Deutschland verfügte die Neuapostolische Kirche im Jahre 2007 über ca. 375 000 Mitglieder und übertrifft bei Weitem die ca. 42 000 Mitglieder des BFP (Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden; Stand 2007).
Gelegentlich verweisen Pfingstprediger auf den »charismatischen Aufbruch« unter Edward Irving, der von Zungenrede und Prophetie begleitet war, um zu zeigen, dass es angeblich schon immer pfingstliche Aufbrüche in der Kirchengeschichte gegeben hat. Die damit zusammenhängenden falschen Prophetien und Irrlehren verschweigt man ebenso wie die Tatsache, dass die moderne Neuapostolische Kirche das Produkt einer Abspaltung jener katholisch­apostolischen Bewegung in Großbritannien war und bis heute Sonder­ und Irrlehren der damaligen Zeit propagiert. Die Größe einer Bewegung stellt nicht unbedingt ein ernsthaftes Argument für göttliche Legitimität dar.
Ferner gehörte der Methodismus des 19. Jahrhunderts in Großbritannien zu der größten und am schnellsten wachsenden Denomination seiner Zeit. Heute ist dies Geschichte. Der gegenwärtige Methodismus ist oftmals dem theologischen Liberalismus verfallen und verzeichnet nicht nur im Mutterland England einen rückläufigen Gottesdienstbesuch und schwindende Mitgliederzahlen.
Stagnierende Tendenzen sind bereits heute bei der größten amerikanischen Pfingstdenomination zu beobachten. Edith L. Blumhofer weist in ihrem Buch über die AoG schon im Jahre 1993 darauf hin: »Die Assemblies of God, die weltweit größte Pfingstdenomination, galt lange als die führende klassische Pfingstdenomination in den Vereinigten Staaten … Selbst ein flüchtiger Blick lässt vermuten, dass die Assemblies of God nicht verschont geblieben ist vor zahlenmäßiger und geistlicher Stagnation, welche man eher dem breiten Strom des Protestantismus zuschreibt.« Weiter schreibt sie über die AoG nach Analyse der Mitgliederstatistiken: »… die denominationellen Statistiken zeigen, dass es schon seit einiger Zeit eine Stagnation gibt.«

Mein Reich ist nicht von dieser Welt 3)
Viele charismatische Christen glauben, dass das Evangelium einen Siegeszug um die Welt antreten wird. Eine neue Generation von Gläubigen, mit außergewöhnlichen Wunderkräften begabt, wird den Missionsbefehl Jesu umsetzen und alle Nationen zu Jüngern machen. Eine Elite von geistesmächtigen Aposteln und Propheten werden Milliarden von Seelen in das Reich Gottes bringen, und wenn die ganze Welt christlich geworden ist, wird Christus wiederkommen und die Herrschaft übernehmen. Wir hörten schon von Joels Armee; andere Bezeichnungen für diese neue elitäre Art von Gläubigen unter den Charismatikern sind: die neue Generation (new breed), die ElisaGemeinschaft (Elisha company) und Elia­Gemeinschaft (Elijah company), Gemeinschaft des männlichen Kindes (manchild company; nach Offenbarung 12,1­6), offenbarte Söhne Gottes (manifest sons of God), Pinhas­Priesterschaft (Phineas priesthood), Joseph­Gemeinschaft (Joseph company). Ein Merkmal, das alle diese Charismatiker der Endzeitarmee verbindet, ist ihre außergewöhnliche Salbung, die sie be fähigt, außergewöhnliche Wunder zu vollbringen, um die Welt für Christus zu gewinnen. Diese triumphalistische Sichtweise ist nichts anderes als eine Wiederbelebung der Theologie der SpätregenBewegung (Latter Rain Movement) und weist dominionistische Züge auf. Sie zielt auf die Errichtung des Königreichs Christi hier auf Erden, wonach alle Bereiche der Gesellschaft – Kirche, Politik, Wirtschaft, Bildung und Kunst – mit der christlichen Botschaft erreicht werden sollen. Diese Theologie steht im Gegensatz zur Bibel, die von einem großen Abfall in den letzten Tagen redet.
Erst nachdem der Heilige Geist in Form einer Taube auf Jesus herabgekommen war, folgte die Versuchungsgeschichte: »Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt« (Lk 4,1). Jesus, der von diesem Zeitpunkt an voll Heiligen Geistes war, erteilte der jüdischen Vorstellung, dass der Messias religiöser wie politischer Herrscher zugleich sei, eine Absage. Jesus sagte vor Pilatus: »Mein Reich ist nicht von dieser Welt« (Joh 18,36). Jesus war voll des Heiligen Geistes, um seine Mission als leidender Gottesknecht in einer gefallenen Welt zu erfüllen. Kurzum: Jesus war gesalbt, um zu leiden und den wahren Triumph am Kreuz von Golgatha zu erlangen.
Wie unterschiedlich ist doch der Weg Jesu von den dominionistischen Lehren vieler charismatischer Strömungen. Sie beanspruchen die Fülle des Heiligen Geistes, eine große endzeitliche Ausgießung des Geistes (Spätregen des Geistes), um endlich in der Welt zu triumphieren und zu herrschen. Die Taube kam auf Jesus, um zu leiden und im Kreuz zu triumphieren. Charismatiker erwarten die Taube, um in Politik und Wirtschaft den triumphalen Siegeszug des christlichen Glaubens (nach charismatischer Lesart) zu feiern. Jesus war voll Heiligen Geistes und widerstand der Versuchung des Teufels, der ihm alle Reiche dieser Welt und ihre Herrlichkeit geben wollte (Mt 4,8­9). Charismatiker erwarten sehnsüchtig, dass sie die Herrschaft über alle Reiche dieser Welt schon in Bälde antreten, weil sie glauben, dass dies die Wiederkunft Christi einleiten würde. Jesus, der Gesalbte, war unerschütterlich im Wort gegründet, als er versucht wurde: »Denn es steht geschrieben!« (siehe Mt 4,4.7.10). Die »Salbung« der Charismatiker hat schon zu lange ihre Verwurzelung in der Schrift aufgegeben. Zu viele falsche Lehren und Prophetien, zu viele Manifestationen, Zeichen und Wunder, welche selbst unter Charismatikern als falsch, fragwürdig oder schlimmstenfalls dämonisch gelten, kennzeichnen diese Bewegung.
Die neutestamentlichen Apostel und nicht zuletzt Jesus selbst warnen vor falschen Lehren und falschen Zeichen und Wundern – Phänomene, die im Zusammenhang mit der Endzeitverführung genannt werden – und vor falschen Christussen, Propheten, Lehrern und Aposteln. »Und von diesen wende dich weg!«

Die Spätregen­Bewegung 3)
David Pytches charakterisierte die Spätregen­Bewegung treffend: »Die Spätregen­Bewegung … war größtenteils unterlaufen von zügelloser prophetischer Rede. Männer und Frauen, die keiner Autorität unterstanden, prophezeiten alle möglichen Worte über andere. Ihre Prophetien wurden nie geprüft. Gott ist nicht die Quelle von Verwirrung. Es gibt eine göttliche Ordnung für diese Dinge (1Kor 14,31). … Weil man diese Prinzipien nicht beachtete, distanzierte sich die AoG schließlich von der Bewegung. Außenstehende konnten nur ihr Bedauern zum Ausdruck bringen: ›Wenn die Pfingstler damit nicht fertig werden, wer dann?‹« Die Spätregen­Bewegung überlebte kaum zwei Jahrzehnte; deren geistliche Führer hingegen leben und wirken zum Teil noch heute. Einige von ihnen gehören zum engsten Kreis von C. Peter Wagner.
Bill Hamon, Jim Laffoon, Ern Baxter und Paul Cain waren maßgeblich aktiv in der Erweckung der Spätregen­Bewegung Ende der 1940er­Jahren. Bill Hamon und Paul Cain gelten heute in der NAR als führende Propheten ebenso wie der Prophet Jim Laffoon. Laffoon war bis 2003 Mitglied im Apostolischen Rat der Prophetischen Ältesten (ACPE) von Peter Wagner. Im Jahre 2004 gründete Jim Laffoon mit Rick Joyner auf eine »Offenbarung Gottes« hin die Organisation Every Nation (zuvor: Morning Star, ursprünglich von Rick Joyner gegründet. Die Stiftung Schleife im schweizerischen Winterthur unter Leitung von Lilo und Geri Keller pflegt enge Kontakte zu Rick Joyner und vertreibt Rick Joyners Magazin Morning Star für den deutschsprachigen Raum).
Laut Peter Wagner ist auch die Organisation Every Nation der NAR zuzurechnen. Ern Baxter war Privatsekretär des äußerst umstrittenen pfingstlichen Heilers William Branham (1909­1965), den er von 1947 bis 1952 auf seinen evangelistischen Heilungsfeldzügen begleitete, ehe er sich von ihm aufgrund von Lehrdifferenzen trennte. Branham hielt sich für den Propheten Elia und sagte die Wiederkunft Christi für das Jahr 1977 voraus. Er lehnte die Lehre der Trinität ab und bezeichnete alle Denominationen, die sich von seiner Lehre distanzierten und sich nicht seiner sektiererischen Gruppierung anschlossen, als den »Samen der Schlange« (die Nachkommen Kains). Seine eigenen Nachfolger sah er als den wahren »göttlichen Samen« (die Nachkommen Sets) an. Bis heute gibt es weltweit Ableger dieser extrem­charismatischen Sekte (u.a. in Deutschland).
Ein weiteres Mitglied des Apostolischen Rates der Prophetischen Ältesten (ACPE) von Peter Wagner ist Paul Cain. Er gehört den sogenannten Kansas­City­Propheten unter Mike Bickle an, zu denen im weiteren Sinne auch Bill Hamon, Rick Joyner, Lou Engle, James Goll, John Paul Jackson und Bob Jones zählen. Paul Cain war es, der – gleich Mylands Lehre der »prophetischen« Auslegung – sich über alle exegetischen Prinzipien hinwegsetzte und ohne Berücksichtigung von Kontext, historischem Hintergrund und dem Literalsinn (wörtliche Bedeutung) einer Schriftstelle die Armee in Joel 2,11 »im Geiste« umdeutete. Für ihn war sie nicht eine Armee, durch welche Gott Gericht an seinem unbußfertigen Volk Israel ausübte, sondern er erklärte sie kurzerhand aufgrund einer »prophetischen Offenbarung« zur vollmächtigen Endzeitarmee von Charismatikern, welche ihren geistlichen Siegeszug über die Erde antreten würde.
Diese Lehre, bekannt unter der Bezeichnung »Joels Armee«, hat mittlerweile bei vielen Charismatikern große Akzeptanz erfahren, wenngleich oft unter anderem Namen wie beispielsweise die »ElisaGemeinschaft« (engl. Elisha company), die »Elia­Gemeinschaft« (engl. Elijah company), die »Joseph­Gemeinschaft« (engl. Joseph company), die »offenbarten Söhne Gottes« (engl. manifested sons of God) oder die »neue Generation« (engl. new breed). Ferner ist die Methode der »prophetischen Auslegung« von Schriftstellen zu einer gängigen Art und Weise unter vielen Charismatikern geworden, insbesondere der stark prophetisch ausgerichteten Segmente charismatischer Frömmigkeit. Dass sich einer solchen Auslegung der Heiligen Schrift unter »prophetischer Führung« oder »prophetischer Salbung« die Tür zu einer willkürlichen Deutung der Schrift auftut, ist nur wenigen Charismatikern bewusst. Die meisten Charismatiker verehren ihre »Apostel« und »Propheten« und wagen es nicht, deren Botschaften und Lehren kritisch zu hinterfragen. Sicherlich liegt hier der Grund für die Warnung der amerikanischen AoG an der modernen Bewegung von Aposteln und Propheten und deren hierarchischen Leiterstruktur.
Um Joels Armee auszubilden, gründete Mike Bickle, Pastor der charismatischen Gemeinde Kansas City Fellowship (heute: Metro Christian Fellowship), mit dem Propheten Paul Cain im Jahre 2002 die charismatische Bibelschule Forerunner School of Ministry (VorreiterSchule des Dienstes), um charismatische Christen für die kommende Megaerweckung vorzubereiten. Mike Bickle hat eine ganz besondere Berufungsgeschichte vorzuweisen. In einem Hotel im ägyptischen Kairo erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: »Ich lade dich ein, teilzuhaben an einem Werk, das die Enden der Erde erreichen wird.« Der Herr warnte ihn auch davor, dass Brüder, die angeblich keine so tiefe und enge Beziehung zu ihrem HERRN haben wie er, seine Berufung infrage stellen würden. Das erklärt auch, warum Mike Bickle keine oder nur äußerst zögerlich die Bereitschaft zur Korrektur erkennen lässt. David Pytches hierzu: »Das Wort des Herrn war kristallklar. Diese von Gott gegebenen Prinzipien standen für Mike Bickle seit diesem Zeitpunkt niemals zur Debatte.«
Ein Kritiker Mike Bickles, der charismatische Pastor Ernie Gruen, veröffentlichte im Januar 1990 eine 233 Seiten umfassende Dokumentation, in welcher er die Lehre und Praxis der Gemeinde von Mike Bickle und seiner »Propheten« infrage stellte. Dabei wurde er allein in Kansas City von 40 anerkannten Charismatikern unterstützt. Das Dokument erreichte Tausende charismatischer Pastoren und stieß auf große Zustimmung. John Wimber, Gründer der Vineyard­Bewegung, übernahm für eine gewisse Zeit die Rolle eines geistlichen Vaters für Mike Bickle und seine Propheten. Später soll er sich frustriert aus dieser Rolle zurückgezogen und sich von Bickle distanziert haben. Wimber soll am Ende Gruens Einschätzung sogar in großem Umfang geteilt haben.
Einige der Voraussagen der Kansas­City­Propheten im Herbst 1989 besagten, dass die Mormonen sich bekehren und sich der prophetischen Bewegung anschließen würden, dass im Jahre 1990 eintausend geistliche Leiter in den USA sterben würden, weil sie ihre Salbung missbraucht hatten. Ferner offenbarten die Propheten, dass die Gemeinde von Mike Bickle 11 weitere Gemeinden in Kansas City mit je einem Propheten über sich gründen würde; ein Verbund von 12 Gemeinden – die symbolträchtige Zahl 12 spielt hierbei auf die 12 Apostel der Urgemeinde an – mit 12 vollmächtigen Propheten sollten das in die Zukunft weisende Vorbild und Muster für die Missionierung weiterer Städte werden. Bis heute ist von alledem nichts eingetreten. Weiter sagten die Propheten die Offenbarung der vollmächtigen »Söhne Gottes« (engl. manifested sons of God) innerhalb von 30 Jahren (also bis 2019) voraus; diese »neue Generation« von Christen werde Tote auferwecken und Kranke heilen. Es liegt nahe, bei der geringen Trefferquote der Propheten, dass auch diese »Prophetie« sich als falsch herausstellen wird.
Wie man mit den falschen Prophetien umgeht, zeigen die Äußerungen von Mike Bickle und Bob Jones. Sie räumen ein, dass bis zu 90 Prozent der Prophetien falsch sein können und man bestenfalls auf der Höhe der »prophetischen Salbung« eine Trefferquote von 60 Prozent erreichen werde, da der prophetische Dienst noch reifen müsse. Diese Aussage ist schon mehr als verwunderlich und zeigt die schizophrene geistliche Haltung in dieser Prophetenbewegung, die sich offensichtlich selbst nicht einmal zutraut, wenigstens zu großen Teilen inhaltlich korrekte Prophetien von sich zu geben, und ihren Kritikern mit göttlichem Gericht droht (einschließlich eines plötzlichen Ablebens), weil diese angeblich den Heiligen Geist lästern.
Die Schrift lehrt nachdrücklich, dass, wer immer ein anderes Evangelium annimmt, in der Gefahr steht, auch einen anderen Geist zu empfangen (2Kor 11,4). Die unbiblischen dominionistischen Endzeitlehren der NAR, die auf eine globale ökumenische, politische und wirtschaftliche Einheit abzielen, die prophetischen »Offenbarungen« seit den 1980er­Jahren, die sich zum größten Teil als falsch erwiesen haben, die vielen Sex­ und Finanzskandale der endzeitlichen »Apostel« und »Propheten« (»an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen«), die Abkehr von der gesunden Lehre, das elitäre Bewusstsein einer Superendzeit­ Armee Gottes (Joels Armee), die vielen Wunder und Zeichen, von denen sich viele als falsch oder gar als dämonisch erwiesen haben (wie selbst Pfingstler und Charismatiker einräumen), deuten darauf hin, dass hinter dieser anderen Lehre auch ein anderer Geist wirkt.
Noch warten viele Charismatiker auf die große Endzeiterweckung. Die Sehnsucht nach Wundern und geistlichen Erfahrungen macht diese Christen geistlich verwundbar. Charismatiker mögen sich einer Selbstprüfung unterziehen, ob nicht sie es sind, die am ehesten zu einer leichten Beute für endzeitliche Verführung werden können. Nicht nur für sie – aber besonders für sie – gilt in der heutigen Zeit: Wer stehe, sehe zu, dass er nicht falle. Glaube ist nicht Leichtgläubigkeit. Blind geistlichen Leitern zu folgen, heißt nichts anderes, als den eigenen Fehlern noch jene der geistlichen Leiter hinzuzufügen; und niemand sollte geistlichen Leitern folgen, die nicht der Wahrheit folgen – so der weise Ratschlag A. W. Tozers.
Die Bibel spricht von einem großen Abfall der christlichen Ge meinde in der Endzeit. Dieser prophetischen Aussage kann uneingeschränkt Vertrauen entgegengebracht werden, da es sich schließlich um Gottes Wort handelt. Der Apostel Paulus sagte den Thessalonichern voraus, dass »die Wirksamkeit Satans erfolgt, mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge und mit jedem Betrug der Ungerechtigkeit für die, welche verlorengehen, dafür, dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben« (2Thes 2,9­10). Er warnt davor, dass sich die Christen in den letzten Tagen von der Wahrheit abwenden und sich Lehrer anhäufen werden, die in ihren Ohren kitzeln (2Tim 4,3­4), und dass viele vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten werden (1Tim 4,1).
Man beachte in den endzeitlichen Warnungen des Paulus den Zu sammenhang zwischen anderen Lehren und anderen Geistern. Wer sich diesen anderen Lehren und Geistern rückhaltlos öffnet, sei an eine weitere prophetische Mahnung des Apostels Paulus erinnert, der unter der Inspiration des Geistes schrieb: »Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit« (2Thes 2,11­12). Vielleicht mag sich schon in den nächsten Jahren Gottes Gericht in Form einer »wirksamen Kraft des Irrwahns« vor unseren Augen erfüllen. Darum ist es heute dringender denn je geboten, an der Liebe zur Wahrheit festzuhalten, damit die wahre Gemeinde Jesu nicht wie Eva, die durch die List der Schlange verführt wurde, ihren Sinn von der Einfalt Christus gegenüber abwendet.

Die großen Erweckungen 1730 bis 1859 in Amerika mit tiefer Sündenerkenntnis 3)
»Dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist: Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, dass ich von meinem Geist ausgießen werde auf alles Fleisch …« Apostelgeschichte 2,16­17
Die Geburtsstunde der Gemeinde war die Geistesausgießung am 50. Tage nach der Auferstehung Christi. Sie war zugleich die erste große Erweckung in der Geschichte der Gemeinde Jesu. Diese Erweckung war gekennzeichnet von einzigartigen Merkmalen, wie das Brausen aus dem Himmel wie von einem Wind, die Erscheinung der Feuerzungen und das Reden in 15 verschiedenen Sprachen, sodass die großen Taten Gottes allen verkündigt wurden, die dieses Ereignis miterlebten. Soweit wir wissen, haben sich diese begleitenden Zeichen in der Kirchengeschichte nicht mehr wiederholt.
Was sich hingegen wiederholte, waren die Auswirkungen der Geistesausgießung, von denen wir ebenfalls in der Apostelgeschichte lesen. Menschen erlebten eine tiefe Sündenerkenntnis (Apg 2,37), sie taten Buße und ließen sich taufen (Apg 2,41). »Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten« (Apg 2,42). Die Zahl der Bekehrungen war außerordentlich hoch.
Die Erste und Zweite Große Erweckung in Amerika (ca. 17301760 und 1800­1830) unter Jonathan Edwards, George Whitefield und Charles Finney wie auch die Dritte Große Erweckung (1857­1859) – wie sie von einigen genannt wird – wiesen gleichfalls die zuletzt genannten Auswirkungen der ersten Erweckung der Christenheit auf. Das außergewöhnliche Wachstum an neuen Mitgliedern belegen die dokumentierten Mitgliederzahlen der Methodisten in Virginia. Die Methodisten hatten im Juli 1773 gerade einmal 100 Mitglieder, 1784 war die Zahl der Mitglieder auf 14 988 angewachsen, eine Steigerung von ca. 1400% in zehn Jahren. »Es wurde berichtet, dass von 1730 bis 1745 in der Erweckung in den USA, die unter Jonathan Edwards, den Tennants und anderen stattfand etwa 50 000 Menschen zur Gemeinde hinzugetan wurden. Man schätzt, dass in der großen Erweckung, welche die USA von 1857 bis 1859 erfasste, etwa eine halbe Million Menschen zur christlichen Gemeinde kamen.
Die Bekehrungen in Zeiten der Erweckung waren selten oberflächlicher Natur. Tiefe Sündenerkenntnis ergriff die Herzen der Gläubigen. Bekehrungen fanden nicht nur unter der Verkündigung des Wortes Gottes statt, sondern Tausende fanden Jesus als ihren Erlöser durch das lebendige Zeugnis der Neubekehrten. Gebetsversammlungen erstreckten sich über Stunden, oft bis tief in die Nacht hinein. Das Interesse an der Bibel und an geistlicher Literatur war außerordentlich groß. Insbesondere unter den Presbyterianern wurden die alten Schriften der Puritaner wiederbelebt. Für viele Studenten, die sich auf ihren geistlichen Dienst vorbereiteten, erwiesen sich die alten puritanischen Schriften von unschätzbarem Wert.
Unter den evangelikalen Brüdern herrschte trotz unterschiedlicher Auffassungen im Großen und Ganzen Einheit. Presbyterianer, Baptisten, Methodisten arbeiteten zusammen und luden sich gegenseitig zu Predigtdiensten ein. Im August 1801 versammelten sich 18 presbyterianische Prediger in Cane Ridge, um eine Woche lang Gottesdienste zu halten. Zwischen 10 000 und 21 000 Menschen besuchten diese Veranstaltung. Auch Prediger aus den Reihen der Baptisten und Methodisten waren eingeladen worden und dienten während dieser presbyterianischen Konferenz in der Verkündigung. Das moralische Niveau in der Bevölkerung verbesserte sich spürbar. Alkoholexzesse, Fluchen, Diebstahl und Prostitution gingen zurück. Bierhallen und andere weltliche Vergnügungsorte mussten schließen. Dies alles waren die Auswirkungen einer wahren Erweckung, welche man der Gnade Gottes und dem Wirken des Heiligen Geistes zuschrieb.

Manifestationen 3)
Neben der wahren Frucht des Geistes kam es in den Erweckungen immer wieder zu Manifestationen. Diese äußerten sich auf körperlicher, mentaler oder seelischer Ebene. Körperliche Manifestationen zeigten sich in einem Zittern oder einem Hinfallen. Es wird berichtet, dass manchmal nur einige wenige zu Boden fielen, zu anderen Zeiten fielen bis zu einhundert Menschen zu Boden; ein Bericht spricht sogar davon, dass 800 Menschen gleichzeitig zu Boden gingen. Manche lagen für bis zu ein oder zwei Stunden still auf dem Boden, andere wiederum zuckten. Viele saßen über längere Zeit wie in einer Trance völlig abwesend da. Unter der Überführung ihrer Sünden kam es zu Schreien, Stöhnen, Schluchzen und Weinen. Aber ebenso häufig wurden Gefühlsausbrüche der Freude beobachtet, die sich in spontanem Lachen oder freudigem Tanz entluden.

Eine Anzahl von Presbyterianern beobachtete die Phänomene und kam zu dem Schluss, dass in vielen Fällen Emotionalismus für das Werk Gottes gehalten wurde. Ihnen entging nicht, dass »einige, die zu Boden fielen, innerhalb von Monaten wieder in die Welt zurückgingen«. Daraus zogen sie den Schluss: Nicht jeder, der eine Manifestation erlebte, wurde auch tatsächlich auf Dauer vom Heiligen Geist in seinem Herzen berührt. Diese Erkenntnisse wurden zunehmend kontrovers diskutiert und spalteten die geistlichen Führer. Viele unter ihnen ließen den Manifestationen freien Lauf und nahmen in Kauf, dass es zu Exzessen kam. Andere wiederum unterbanden jegliche Manifestationen, weil sie der Verkündigung des Wortes Gottes einen höheren Stellenwert einräumten.
Jene, die sich nicht scheuten, den Manifestationen Einhalt zu gebieten, machten die Erfahrung, dass ihr striktes Handeln das Wirken des Geistes nicht aufhielt, wie von den Befürwortern der Manifestationen oft befürchtet. »Jene, die den Enthusiasmus ablehnten, erkannten sehr bald, dass die Einstellung des Predigers einen großen Einfluss auf den Ablauf einer Versammlung hatte. Ein entschiedenes Eingreifen des Predigers bei dem ersten Anschein von übertriebenem Enthusiasmus reichte in den meisten Fällen, um die Betroffenen zur Ruhe zu bringen und ein Ausbreiten zu verhindern.« Dennoch waren nicht alle geistlichen Führer so weise und umsichtig, und es kam mancherorts zu Exzessen bis hin zu religiöser Hysterie.
Jonathan Edwards verfasste im Jahre 1741 eine Schrift unter dem Titel Charakteristische Zeichen des Werkes des Geistes Gottes (Distinguishing Marks of the Work of the Spirit of God), in welcher er die positiven und negativen Zeichen der Erweckung beschrieb. Unter positiven Zeichen verstand er jene Frucht, die ihm als wahre Geistesfrucht galt. Als negative Zeichen sah er alles an, was nicht vom Geist gewirkt, also menschlich­seelisch war – Paulus würde dies als »fleischlich« bezeichnen.
... Wahrhaft erweckte Menschen, in welchen der Geist Gottes am Wirken war, zeigten in ihrem Lebenswandel echte geistliche Frucht: die Liebe zu Gott, zu den Menschen und zur Wahrheit des Evangeliums. Sie lebten in der Heiligung, waren eifrig darum bemüht, Gottes Werk voranzutreiben, und suchten in allen Dingen die Ehre Gottes.

Charismatischer Kommerz 3)
Innerhalb von nur drei Monaten nach dem Ausbruch der sogenannten Toronto­Erweckung am 20. Januar 1994 unter dem Gastprediger Randy Clark wuchs der Besucherstrom für einen Gottesdienst auf 1200 Personen an, was für eine Gemeinde von gerade einmal 350 Mitgliedern eine große organisatorische Herausforderung darstellte. Bald blühte auch das Geschäft mit Büchern, Kassetten, CDs, DVDs, und auch allerlei Accessoires wurden von der Toronto Airport Christian Fellowship (TACF, charismatische Gemeinde, in welcher der Toronto­Segen seinen Anfang nahm. ... Für 60 Kanadische Dollar bietet TACF eine DVD in verschiedenen Sprachen an, welche sie als Soaking Kit bezeichnet, eine Anleitung, um Soaking (Ruhen im Geist, um vom Geist durchdrungen zu werden) zu praktizieren.
Schutz vor Teufel, Tod und Krankheit für 12 US-Dollar
Der Charismatiker Steve Schultz, Betreiber eines charismatischen Webshops, empfiehlt das Portals to Cleansing Property Dedication Kit, ein Set bestehend aus einer Gebrauchsanweisung, Bibelstellen, Salböl und etwa 15 cm langen Holzstäben, welche mit Bibelstellen beschriftet sind. Dieses Set kostet 12 US­Dollar und wird von Schultz in einer E­Mail­Werbung auf diese Weise angepriesen: »Verwende es und schlage den Feind in die Flucht!« Schultz sagte, er habe in den letzten sechs Jahren sein eigenes Eigentum drei­ oder viermal »gereinigt« und jedes Mal eine »bemerkenswerte Veränderung der Atmosphäre und seiner Lebensumstände« beobachtet. Das Öl, die Bibelstellen und die kleinen Holzpflöcke sollen vor Tod und Krankheit schützen. »Wenn Sie nicht glauben, dass jene Flüche Macht haben, werden Sie sich schwertun, Krankheiten, Gebrechen und sogar den Tod von sehr gesalbten und reinen Menschen, die Sie kennen, zu erklären.«
Ebenfalls im Angebot: Himmlisches Salbölfür 12 US­Dollar
Breaker Anointing – Durchbruch-Salbung für 30 Dollar
Accessoires für das Wächtergebet zu Preisen zwischen 10 und 300 US­Dollar

Manipulierte Christen
Ob eine so ausgeklügelte Marketingmethode mit dem biblischen Verständnis von Lauterkeit und Wahrhaftigkeit im Dienst vereinbar ist, darf sicherlich bezweifelt werden. Christen werden manipuliert und selbst zu Vermarktern, zu Kunden­Evangelisten (engl.: customer evangelists) eines vom Profit getriebenen Verlages. Sie konnten die gut durchdachte Strategie genauso wenig durchschauen wie viele der fragwürdigen und unbiblischen Inhalte von Warrens Buch. Seit Langem wird der Gemeindewachstumsbewegung vorgeworfen, dass pragmatische Methoden über die Wahrheiten Gottes gestellt werden.

Wo ist nur die Predigt über Buße geblieben? 3)
Nicht nur das Hinzutun, sondern auch das Wegnehmen biblischer Wahrheiten oder deren inhaltliche Verkürzungen führen den Menschen des Glaubens auf Abwege. Eine der grundlegenden Lehren, die in manchen evangelikalen Kreisen nicht mehr zu hören ist, ist die Lehre der Buße. Prediger verkündigen keine Buße mehr, weil – so deren Begründung – ihre Zuhörer kein »negatives Evangelium« hören sollen. Wieder andere Verkündiger wie manche extremen Vertreter des Dispensationalismus (Lehre der Heilszeitalter) glauben, dass Buße zum alttestamentlichen Zeitalter des Gesetzes und nicht in das Gemeindezeitalter des Neuen Testaments gehöre. Die Vertreter der Wort­des­GlaubensBewegung behaupten, die Predigt der Buße würde Sündenbewusstsein in ihren Zuhörern wecken und sollte deswegen unbedingt vermieden werden.
Derartige Gründe werden angeführt, um eine grundlegende Wahrheit des Evangeliums zu ignorieren. Doch die Lehre der Buße zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Schrift bis in das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung. Insgesamt 56 Mal erscheinen die Worte Buße und Buße tun im Neuen Testament. Das griechische Wort für Buße ist metanoia und bedeutet Umsinnen oder Umdenken. Dennoch bleibt Buße keineswegs nur auf das Denken eines Menschen beschränkt. Sie schließt nach hebräischem Denken auch das Wollen und Fühlen mit ein und erfasst also den ganzen Menschen. Nur wer sich völlig von seinem alten Leben abwendet und Gott mit ganzer Hingabe seines Denkens, Wollens und Fühlens zuwendet, hat wahre Buße vollzogen. Echte Buße bleibt nicht bei einer bloßen gedanklichen Zustimmung stehen, sondern zeigt sich in den Früchten eines neuen Lebenswandels.
Vor dem öffentlichen Wirken Jesu erreichte Johannes der Täufer als Erster die Israeliten mit seinem Bußruf: »Bringt nun der Buße würdige Frucht« (Mt 3,8). Johannes forderte Buße und die Frucht der Buße. Die Zöllner sollten keine überhöhten Zölle mehr verlangen, und die Soldaten forderte er auf, von Gewalt abzusehen, niemanden zu erpressen und mit ihrem Sold zufrieden zu sein (Lk 3,13­14). Buße musste demzufolge im Handeln des Einzelnen sichtbar werden, denn sonst war sie ohne Wert. Wie bei einem Staffellauf übernahm Jesus den Stab des Bußrufes des Täufers, als er seinen öffentlichen Dienst begann. »Von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen« (Mt 4,17). Der Ruf zur Buße prägte von nun an sein öffentliches Wirken. Immer wieder warnte er das Volk vor den schwerwiegenden Konsequenzen, sofern sie nicht Buße tun würden. »Wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen« (Lk 13,3). Als Jesus in den Himmel aufgefahren war, übergab er den Staffelstab der Buße an seine Jünger. Sie riefen zuerst zur Buße und dann ins Reich Gottes, und nicht umgekehrt. In der ersten Predigt des Petrus zu Pfingsten rief er seinen Zuhörern zu: »Tut Buße …« (Apg 2,38). Der Heidenapostel Paulus forderte von den Nationen, dass sie »Buße tun und sich zu Gott bekehren, indem sie der Buße würdige Werke vollbrächten« (Apg 26,20).
Fehlt den modernen Gläubigen möglicherweise diese tiefe Erfahrung der Buße – die Betrübnis nach dem Sinne Gottes? Tozer bemängelte unter den Gläubigen seiner Zeit, dass sie die Notwendigkeit der Buße nicht mehr recht erfassten: »Wir haben eine so sanfte, fast verweltlichte Art, Menschen in das Reich Gottes hinein zu überreden, dass wir kaum noch Menschen finden, die bereit sind, Gott in tiefer Weise zu begegnen und sich von ihm überführen zu lassen. … Sie haben keine Vorstellung, was es bedeutet, Gott zu lieben und anzubeten, denn durch ihre Art und Weise, wie sie sich bekehrt haben, fehlt ihnen diese persönliche Begegnung, das Überführtwerden, die Notwendigkeit der Buße – sie kennen nur einen Bibelvers mit einer Verheißung der Vergebung.«
Nicht selten hört man, dass das Evangelium schließlich eine Frohbotschaft und keine Drohbotschaft sei; deswegen solle man nicht so viel über die Buße sprechen, sondern die positiven Seiten des Evangeliums hervorheben. Hinter dieser scheinbar so überzeugenden Wortspielerei verbirgt sich die weitverbreitete Unkenntnis über das wahre Evangelium. Die Frohe Botschaft der Erlösung und des Heils des Menschen kann im Grunde erst dann wirklich verstanden werden, wenn der Mensch in seiner ganzen Tragweite überführt wird von seiner Verderbtheit und Gottlosigkeit, die das Gericht und den Zorn Gottes verdienen. Mit anderen Worten: Das Evangelium wird erst auf dem Hintergrund der Drohbotschaft des unausweichlichen Gottesgerichtes zur Frohbotschaft der Erlösung. Es liegt in der menschlichen Natur, die negativen Anteile des Evangeliums (Drohbotschaft) zu bagatellisieren, um die positiven Anteile des Evangeliums (Frohbotschaft) hervorzukehren. Ein gründliches Wort­ und Themenstudium des Neuen Testaments könnte sich jedem als hilfreich erweisen, der in dieser Zeit der oberflächlichen Verkündigung wieder zu einer biblischen Sicht des Evangeliums zurückkehren will.
Wenn eine Bekehrung nicht von wahrer Buße charakterisiert und zum Lebensstil eines Christen geworden ist, dann wird sein geist liches Leben auf Dauer Schaden nehmen. Bloße gedankliche Zustimmung zur Botschaft des Evangeliums ohne sichtbare Konsequenzen im Verhalten nennt die Bibel Ungehorsam. Manche der modernen Bekehrungen darf man mit Recht infrage stellen, wie auch die vielen Studien für Gemeindewachstum beweisen. Der Verkündiger des Evangeliums ist ein Diener (gr. diakonos) des Neuen Bundes (2Kor 3,6) und steht demgemäß nicht über, sondern unter Gottes Wort. Er ist beauftragt, den ganzen Ratschluss Gottes zu predigen (Apg 20,27), und darf die Botschaft der Buße nicht eigenmächtig aus seinem Predigt­ und Lehrdienst verbannen. Vielmehr soll er sich als treuer »Diakon« des Evangeliums erweisen, der das Wort der Wahrheit in gerader Richtung schneidet. Er kann die Botschaft der Buße verkünden und darauf vertrauen, dass das wahre Evangelium die Betrübnis nach Gottes Sinn und »eine nie zu bereuende Buße zum Heil« (2Kor 7,10) bewirkt.

Was ist nur aus der Sünde geworden? 3)
Der Begriff Sünde wird im Neuen Testament am umfassendsten durch das griechische Wort hamartia zum Ausdruck gebracht. 267 Mal kommt die Wortgruppe für Sünder, Sünde und sündigen vor. Da neben gehören zu dieser Begriffsgruppe weitere Ausdrücke wie Gesetzlosigkeit (griech. anomia), Gottlosigkeit (griech. asebeia), Ungehorsam (griech. parakoe), Unrecht (griech. adikia), Übertretung (griech. parabasis) und Fehltritt (griech. paraptoma), welche ca. 140 Mal vorkommen. Diese gesamte Wortgruppe bringt den aktiven Charakter der Sünde zum Ausdruck, also das sündige Handeln des Menschen. Die Bibel kennt darüber hinaus auch den passiven Begriff der Schuld. Das Neue Testament setzt sich erschöpfend mit dem Problem der Sünde und der Schuld des Menschen auseinander.

Was ist nur aus der Gnade geworden? 3)
Dietrich Bonhoeffer (1906­1945) prägte den Begriff der billigen Gnade. »Billige Gnade heißt Gnade als Schleuderware, verschleuderte Vergebung, verschleuderter Trost, verschleudertes Sakrament; Gnade als unerschöpfliche Vorratskammer der Kirche, aus der mit leicht fertigen Händen bedenkenlos und grenzenlos ausgeschüttet wird; Gnade ohne Preis, ohne Kosten.«10 Dies schrieb er im Jahre 1937 in seinem Buch Nachfolge. Doch das Problem der billigen Gnade ist so alt wie die Gemeinde selbst. Paulus beschäftigt sich im Römerbrief mit der Frage: »Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme?« (Röm 6,1). Seine Antwort ist mehr als deutlich: »Das sei ferne!« (Röm 6,2).
Wer bewusst in Sünde verharrt, weil er glaubt, Gottes Gnade decke alles zu, macht die Gnade Gottes billig. Wer so denkt und handelt, hat nicht begriffen, was das Wesen und das Werk der Gnade ist. Die Gnade wurde nicht gegeben, um in der Sünde zu verharren und hierfür endlos Gottes Gnade einzufordern – ein gänzlich unbiblischer Gedanke! Gnade wurde gegeben, um ein Leben im Sieg über die Sünde zu führen. Das Gnadenwerk Gottes befreit den Gläubigen von der Macht der Sünde. Paulus hatte mit jenen, die die Gnade dazu missbrauchen wollten, um weiter in ihren Sünden zu leben, sicher so viel zu tun wie mit den judaistischen Gesetzeslehrern. Beides sind Extreme, und beide Extreme verleugnen die Gnade. Die Gesetzeslehrer verneinen die Gnade und wollen aus eigener Kraft vor Gott gerecht werden. Jene, die die Gnade als Vorwand für ihr fleischliches Leben missbrauchen, machen das Werk der Gnade für sich wirkungslos.
Der Apostel Paulus schrieb an Titus: »Denn die Gnade Gottes ist erschienen heilbringend allen Menschen und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste verleugnen« (Tit 2,11­12). Gnade setzt einen Kontrapunkt zu dieser Welt mit ihren Lüsten und Verlockungen. Heute wird Gnade vielfach in ihr Gegenteil verkehrt, wenn sie als Rechtfertigung für ein verweltlichtes Leben dient. A. W. Tozer schreibt: »Die Gnade ist nicht mehr frei, sondern billig. Wir tun alles, um der Welt zu beweisen, dass man die Wohltaten des Evangeliums haben kann, ohne dass man die Unbequemlichkeiten eines geistlichen Lebensstils auf sich nehmen muss. Es geht nach dem Motto: Du kannst alles haben und den Himmel dazu.«
Wer billige Gnade verkündigt, wird billige, oberflächliche Christen hervorbringen. Verkündiger werden in der Regel die Früchte ihrer eigenen Verkündigung ernten. Gleichwohl wird auch der gewissenhafte Verkündiger und Lehrer des wahren Evangeliums keine geistliche Frucht in einem Nachfolger Jesu sehen, der für sich die Gnade Gottes zur Schleuderware macht. So sind beide, Verkündiger wie Zuhörer, gerufen, Gottes Gnade in rechter Weise zu verwalten. Dies sollten sie in dem Wissen tun, dass sie einmal vor ihrem Schöpfer Rechenschaft über ihre Verwaltung der ihnen anvertrauten Gnade Gottes ablegen müssen.

Was ist nur aus der Heiligung geworden? 3)
Viele Prediger sprechen ungern über das Thema Heiligung, da es ihrer Meinung nach ein überholtes Thema der Heiligungsbewegung des 19. Jahrhunderts sei. Wieder andere vermeiden die Lehre der Heiligung, da sie ihrer Ansicht nach zu schnell in die Gesetzlichkeit führen würde. Heiligung in der Bibel bedeutet indes sowohl Position in Gott als auch Absonderung für Gott. Mancher Prediger verkündigt Glaube ohne Gehorsam, Jüngerschaft ohne konsequente Nachfolge. Kurz gesagt: Er verkündigt ein Christenleben ohne Heiligung. Christen, die nicht in der Heiligung leben, mögen zwar errettet werden, aber sie werden nur schwache Zeugen Christi sein und um ihren Lohn in der Ewigkeit gebracht.
Ausschlaggebend für ein gesundes Heiligungsleben frei von lehrmäßigen Verzerrungen ist das klare biblische Verständnis von Heiligung. Das Neue Testament legt bezüglich der Heiligung wenig Wert auf äußere religiöse Formen und kennt keine ausgedehnten rituellen Vorschriften, wie sie im Alten Testament zu finden sind. Recht verstandene Heiligung ist eher als Schutz vor Gesetzlichkeit zu betrachten, als dass sie gesetzlichen Haltungen Vorschub leistet. Die Grundlage für die Heiligung liegt nicht im Christen selbst, sondern in der von Gott geschenkten Gnade. Heiligung ist somit nie der eigene Verdienst oder die menschliche Leistung. Gleichwohl muss der Mensch Heiligung wollen, also sich mit seinem Willen und im Glauben für ein heiliges Leben entscheiden.
Die Reformatoren verwarfen die katholische Lehre, derzufolge die Sakramente als das wichtigste Mittel der Heiligung galten. Für die Reformatoren war die bedeutsamste Quelle, um Heiligung zu erlangen, Gottes Wort (1Petr 1,22). Um dieses Wort lebendig zu machen, bedarf es das Wirken des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist demnach ein heiligender Geist, und das geisterfüllte Wort wirkt wie ein reinigendes Wasserbad. Der Geist Gottes wirkt Trennung von der Welt und Hingabe an den Schöpfer. Aber auch Führung und direkte Korrektur vonseiten Gottes dient der Heiligung des Gläubigen (Hebr 12,10).
Das Neue Testament nennt alle Gläubigen »Heilige«, was ausnahmslos der geistliche Stand aller Glieder am Leib Christi ist. Doch entgegen der fälschlichen Lehre der Glaubensbewegung, die nur diesen Aspekt betont und darauf beharrt, der Gläubige müsse sich nur seines Standes bewusst werden, kennt das Neue Testament die Heiligung auch als einen Prozess. Immer wieder kam es in der Kirchen geschichte zu perfektionistischen Heiligungslehren, welche beinhalteten, dass vollkommene Sündlosigkeit schon in diesem irdischen Leben erreichbar sei. Das Schriftzeugnis verwirft solche Lehren eindeutig. Johannes spricht davon, dass der Christ, der Sündlosigkeit für sich be ansprucht, nicht in der Wahrheit ist (1Jo 1,8). Der Apostel Paulus berichtet noch am Ende seines Lebens, dass er Vollkommenheit noch nicht erreicht hat (Phil 3,10­14). Und der Aufruf der Schrift, Sünden zu bekennen und Vergebung immer wieder neu zu erfahren (Mt 6,12­13; 1Jo 1,9), entkräftet diese Art unbiblischer Lehre.
Das Gegenteil von Heiligung ist Verweltlichung. Der weltliche Christ macht nicht länger Gott zum Zentrum seines Lebens, sondern sich selbst, seine eigenen Bedürfnisse und irdischen Ziele. Er lässt sich nicht mehr durch Gottes Wort führen und verändern. Dass der säkulare Zeitgeist das Leben eines solchen Christen prägen wird, ist unausweichliche Folge einer solchen Lebenshaltung. Der Heilige Geist in ihm wird sich betrübt zurückziehen, und sein Leben wird sich kaum noch vom Leben eines Nichtchristen unterscheiden. Was in seinem Leben an christlichen Aktivitäten zurückbleibt, ist nicht mehr durch den Heiligen Geist inspiriert, sondern trägt das Wesen der verderblichen Welt in sich. Für solch einen Christen gilt: »Trefflich hat Jesaja gesagt: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir« (Mt 15,8).
Wir müssen bei unseren Bekehrten auf neutestamentlicher Heiligung bestehen, auf nichts weniger; und wir müssen sie in einen Zustand der Herzensreinheit, feuriger Liebe, der Trennung von der Welt und völliger Hingabe an die Person Christi bringen. Nur auf diesem Wege kann der niedrige geistliche Zustand wieder bis auf das Niveau angehoben werden, das er im Lichte der Schrift und der ewigen Werte erreichen sollte!
Tozer erkannte richtigerweise, dass nur eine feurige Liebe und völlige Hingabe an die Person Christi biblische Heiligung wiederherstellen kann. Heiligung hat damit letztlich immer etwas mit der persönlichen Gottesbeziehung des Einzelnen zu tun.

Was ist nur aus dem Herrn geworden? 3)
Heute nehmen Menschen Jesus Christus als ihren Erretter an, ohne ihm das Recht einzuräumen, ihr Herr zu sein. Eine neue, unbiblische Lehre und Praxis hat viele evangelikale Gemeinden schleichend für sich eingenommen. Jesus ist nicht länger Herr der Christen, darf aber ihr Erlöser und Retter aus aller Not sein. Dass Jesus Christus Herr im Leben des Christen sein will, wird auf den vielen modernen Evangelisationen nur noch selten verkündigt. Um Christ zu werden, so die Verkündigung, soll Jesus »in das Herz aufgenommen« oder »ein Teil des Lebens« werden. Menschen werden dazu aufgerufen, »eine Entscheidung für Jesus Christus zu treffen« oder »nach vorne zu kommen, um Jesus anzunehmen«. Diese Praxis wird vielfach als »Altarruf« bezeichnet. Die Ursprünge dieser Praxis liegen im Dunkeln. »Obgleich es ein Anliegen war, niemanden verfrüht in die Gemeinde aufzunehmen, begann der amerikanische Methodismus vor 1800 nach bestimmten Gottesdiensten die Zahlen von angeblich Bekehrten zu erfassen. Dies war im älteren Evangelikalismus nicht Praxis, und auch John Wesley praktizierte dies nicht.«
Billy Graham, einer der wohl bekanntesten Evangelisten des letzten Jahrhunderts, trug sicherlich viel dazu bei, den Altarruf unter Evangelikalen noch populärer zu machen. Über den wahren Wert und die Früchte der »Bekehrungen« wurde in Kapitel 10 eingehend hingewiesen. Wer diese Ergebnisse ernst nimmt und nüchtern beurteilt, muss zu dem Schluss kommen, dass die Methode des Altarrufs zu viele Schwächen enthält. Sie kann sich nicht ausreichend auf die Schrift stützen birgt die große Gefahr in sich, dass keine echten, sondern lediglich emotionale Bekehrungen stattfinden, wie die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen deutlich zeigen. Vor allem verbleibt ein »Scheinbekehrter« in der Illusion, er sei nun Christ geworden, weil er beim Altarruf die Hand gehoben oder ein kurzes Gebet nachgesprochen hatte.
Spurgeon waren diese Art von »Bekehrungen«, ohne dass Christus wirklich Herr im Leben eines Menschen wurde, nicht unbekannt: »Es geschieht häufig, dass die Bekehrten, die in der Begeisterung geboren werden, schnell sterben, wenn diese vorüber ist. … Einige der größten Sünder, die ich kannte, waren einmal Mitglied einer Gemeinde und wurden, so glaube ich, durch unangemessenen Druck dazu gebracht, ein Bekenntnis zu sprechen, das gut gemeint war, aber völlig falsch verstanden wurde.«16 Spurgeon, der ein brennendes Herz für verlorene Seelen hatte, lehnte die Praxis des Altarrufs entschieden ab. Und die großen Erweckungsprediger George Whitefield und Jonathan Edwards kannten ein derartiges Erweckungsritual wie den Altarruf nicht.
Jesus verlangte von seinen Nachfolgern stets die Bereitschaft, sich ihm völlig im Glauben auszuliefern und uneingeschränkt unterzuordnen. Jesus erzählte viele Gleichnisse, um seine Zuhörer auf die Kosten der Nachfolge hinzuweisen. »Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein« (Lk 14,27). Mit diesen Worten leitet Jesus einen Abschnitt ein, in welchem er zwei Gleichnisse erzählt. In diesen Gleichnissen ruft er die Menschen dazu auf, die Kosten zu überschlagen, sollten sie sich entscheiden, ihm nachzufolgen und ihn zum Herrn zu machen (Gleichnis vom Turmbau und Kriegführung, Lk 14,28­33). Am Ende der Gleichnisse ruft er noch einmal dazu auf: »So kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein« (V. 33). Nur wer sich absolut sicher war, den Preis zu zahlen, den Jesus forderte, nur wer bereit war, ihn wirklich als Herrn über sein ganzes Leben anzuerkennen, konnte ein Jünger Jesu werden. Wie unterschied sich doch die evangelistische Methode Jesu von der modernen Art, Menschen in die Nachfolge Christi zu rufen!
Die Bibel bezeichnet Jesus Christus nicht nur als Herrn, sondern auch als König. Wie jeder irdische König hat auch Jesus ein Königreich und ein Volk, das ihm dient. Dieses Königreich ist das Reich Gottes oder das Reich der Himmel, wie Matthäus es nennt. Die Begriffe »Reich Gottes« oder »Reich der Himmel« bedeuten im ursprünglichen Wortsinn Gottesherrschaft. Überall, wo Gottes Volk seinen Gott zum Herrn und zum Herrscher über sein Leben macht, wird demnach Reich Gottes gebaut. Wer das begriffen hat, versteht, dass Jesus Christus sich nicht mit der Rolle eines Freundes oder Erlösers zufriedengibt. Er beansprucht, Herr im Leben jedes Gläubigen zu sein.

Verweise
1) God's Super-Apostles: An Interview with Doug Geivett
2) Is My Church Under the Influence of the New Apostolic Reformation?
3) Der Angriff auf die Wahrheit
4) Alles was sie (und Ihr Pastor) über die NAR wissen sollten!
5) Die „Neue apostolische Reformation“ kurz: NAR
6) Wurzel und Frucht der „Neuen Apostolischen Reformation“ (NAR)
7) Michael Browns NAR Straw Man: Ist die neuapostolische Reformation nur eine Verschwörungstheorie oder etwas mehr?

Weitere externe Artikel:
Die neue apostolische Reformation ist eine Lüge

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(Letztes Update: 05.04.2019)