Visionen - Auszüge aus "und Ihr werdet meine Zeugen sein"
Autor: Dieter Beständig

Ich erblickte eine schöne hohe und weisse Burg (etwa wie Schloss Neuschwanstein) mit hohen Schutzmauern umgeben. Diese stand auf einem ebenso hohen Berg. Plötzlich hörte ich hinter den Burgmauern so etwas wie mehrstimmigen Lobpreisgesang, der in lichten Rauchwolken zum Himmel aufstieg. Diese feste Burg stellt die Gemeinde Gottes dar. Weit unten in der Talebene erblickte ich eine Stadt, die mit einer Ringmauer umgeben war. Jedoch war die Mauer der Burg viel höher und stärker als die Mauer, welche die Stadt umgab. Diese Stadt symbolisiert Jericho. Da redete der Geist Gottes zu mir und sprach: „Bevor die Mauern von Jericho fallen, müssen zuerst die Gemeindemauern fallen!"


Als ich für die Freisetzung für Gemeindeevangelisation auf der Strasse in einer bestimmten Stadt betete, erblickte ich in meinem Geist vier Türen. Diese Türen repräsentierten vier örtliche Christen-Gemeinden. Eine Gemeindetür war bis auf eine Hemmschwelle geöffnet und ich sah dahinter etwas wie mit Licht und Feuer gemengt in Bewegung. Es war der Geist Gottes, der in dieser Gemeinde arbeitete. Jedoch wurde der Feuerstrom unten an der Tür von einer schwarzen Hemmschwelle gehindert, nach aussen zu fliessen! Auf dieser Schwelle war u.a. geschrieben: Menschenfurcht, Selbstzentriertheit, Bequemlichkeit, fehlende Retterliebe. Die anderen Gemeindetüren waren mehr oder weniger geschlossen. Nur bei einer Tür war oben ein Fenster geöffnet, wo der helle Lichtschein etwas nach aussen drang. Diese letzten Türen (Gemeinden) waren aus Menschenfurcht verschlossen.


Visionen sind ein Weg, auf dem Gottes Geist sich uns mitteilen will. Diese Vision ist besonders ermutigend und hat schon viele Christen gestärkt, die sich nur noch als „Versager" sahen. Gott gab sie mir, bevor ich zum Dienst 1999 nach Argentinien flog. Seitdem predige ich in allen Gemeinden darüber und erlebe, dass all diejenigen, die vom Herrn das Herz eines Löwen und des Lammes wollen, es auch bekommen.

„Ich war im Geist in einem Operationssaal. Auf einem OP-Wagen wurde eine Person hereingerollt, die für eine Operation vorbereitet war. Ich konnte nur erkennen, dass der Brustbereich freigelegt war. Über mir kam eine grosse Hand herunter und langte in dem geöffneten Brustkorb. Dann nahm der Operateur etwas heraus. Ich bat den Herrn mir es zu zeigen. Und dann sah ich es: Es war ein kleines schwaches und ängstliches Herz! Es zuckte unregelmässig und unruhig in der Hand des Arztes. Jesus selbst war der Operateur. Dann sah ich, wie Er es hinwegtat. Ich war so aufgeregt und schaute zu, was weiter mit dem Patienten geschah. Plötzlich hielt Jesus ein grösseres und weitaus stärkeres Herz in seiner Hand. Es sah steinhart aus! Dieses neue Herz kam an die Stelle, wo vorher das alte schwache Herz lag. Ich sagte: „Herr, dieses Herz sieht so hart aus, irgendwie fehlt etwas". Da nahm Er das Herz in seine Hand und dann geschah etwas: Die harte Schale öffnete sich ein wenig und ich sah, wie aus dem Innern des Herzens ein starker Lichtstrahl herauskam. Dann erhielt ich eine Schutzbrille um das „Innere Herz" zu erkennen. Ich sah ein kleines feuriges, sehr lebendiges Herz, welches starke Lichtströme nach aussen ausstrahlte. Dann sagte der Herr zu mir:

„Ich will meinen Kindern ein neues Herz geben, das sich nicht fürchtet. Das neue grosse Herz mit der äusserlich steinharten Schale ist das Herz eines Löwen, welches ihr braucht, um mutig und ohne Angst vorwärts zu gehen. David hatte das Herz eines Löwen, als er gegen Goliath kämpfte, und überwand ihn. Ihr braucht so ein Herz, welches sich nicht vor den Attacken des Feindes fürchtet noch erschrecken und erschüttern lässt und alle Pfeile des Bösen davon abprallen. Das innere Herz aber ist das Herz eines Lammes. Es hat meine Natur und mein Wesen und ist erfüllt mit Barmherzigkeit für die Verlorenen. Es geht dem Verlorenen nach und ist voller Retterliebe". Und dann sagte Jesus zu mir: „Ich bin der Löwe und ich bin das Lamm!" Ihr braucht beides in euch. Das Herz des Löwen um das Böse zu überwinden und das Herz des Lammes, um meine Liebe nach aussen weiterzugeben, welche errettet, heilt und befreit!"

Wenn ich diese Botschaft in den Gemeinden predige, höre ich oft das Brüllen des Löwen, und Christen erleben Befreiung von Angst - denn der Herr hat ihnen das Herz eines Löwen und des Lammes geschenkt!


Der Herr zeigte mir eines Tages, wie durch eine Lupe stark vergrössert, dass sein Wort in Joh.7,38-39 von Ströme lebendigen Wassers, die von unserem Leibe fliessen spricht:

„Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fliessen. Dies sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten." Ich sah tatsächlich in einer Vision drei Ströme, die sich zu einem grossen Strom vereinigten. In der Regel bilden viele kleine Flüsse in Verbindung mit einem grösseren Fluss den Hauptstrom, z.B. den Amazonas, der am Mündungsgebiet viele Kilometer breit ist. Hier zeigte mir der Herr drei gleichstarke Ströme.

Der erste Strom ist die Liebe Gottes: Sie ist ausgegossen in unser Herz. Der Strom der Liebe, welcher von unserem himmlischen Vater kommt, errettet Menschen. Römer 5,8 sagt: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist." Gott hat uns schliesslich zuerst geliebt.

Der zweite Strom ist der Heilige Geist: Er überführt Menschen von Sünde und macht die geistlich Toten lebendig. Er ist zuständig für Erneuerung an Geist, Seele und Leib und gibt den Menschen Zeugnis, dass sie Gottes Kinder sind. Er fliesst durch uns hindurch zu denen, die lebendiges Wasser, also neues Leben aus Gott brauchen.

Der dritte Strom ist das kostbare Blut Jesu: Es ist die grösste Sündenwaschanlage der Welt. „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut" (Offbg.l,5). Also gibt es eine dreifache Wirksamkeit, ein Zusammenarbeiten durch den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Gemeinsam lassen sie Ströme lebendigen Wassers von uns fliessen dorthin, wo Gott in seiner Retterliebe etwas Neues schaffen will! In 1.Mose 1,26 heisst es. „Lasst uns Menschen machen, nach unserem Bild, uns ähnlich." Es ist sehr wichtig für uns, diese Wahrheit zu begreifen. Umso besser begreifen wir, dass wenn Gott für uns ist, niemand gegen uns sein kann! Wie gesagt: Diese Ströme wollen durch uns fliessen! Darum muss jedes Hindernis, jede Barriere hinweg, die Gott hindert, uns zu gebrauchen.


Als ich vor vielen Jahren noch im Fürbitte- und Gebetsdienst arbeitete, schenkte der Herr mir damals eine Vision, die zu diesem Thema genau passt. Ich sah die Erde und darauf zwei riesige Ströme. Der eine war schwarz, gefährlich und tief, mit vielen heimtückischen Strudeln. Manchmal floss dieser Strom breit und träge, aber danach gab es plötzlich furchtbare Überschwemmungen und alles, was in der Nähe dieses Flusses lebte, wurde vollständig vernichtet. Dies ist ein Bild auf Satan und seine Heerscharen. In Offbg.12,15 lesen wir: „Und die Schlange warf aus ihrem Mund Wasser wie einen Strom hinter der Frau her, um sie mit dem Strom fortzureissen."

Es gibt Gottseidank einen zweiten Strom, der auf der Erde fliesst. Er ist lebendig und heilbringend für jedermann, der damit in Berührung kommt. Es ist der Strom des Lebens, ausgegossen durch den Heiligen Geist, der sich noch stärker ausbreiten und vergrössern will! Tatsache ist jedoch, dass dieser Strom des Lichts sich nur soweit in der Finsternis ausbreiten kann, wie die Gemeinde Jesu, wie Du und ich es ihm erlauben. Von uns sollen Ströme lebendigen Wassers „überfliessen" zu denen, die im dürren Land wohnen. Denn: „Er hat mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fliesst über." Ps. 23,5. Solange wir jedoch nur knöcheltief in diesem Strom stehen, hat er nicht die Kraft uns zu treiben, weil wir noch festen Boden unter unseren Füssen haben.


Der Herr zeigte mir vor Jahren in einer Vision die Leute, die Er in dieser letzten Stunde noch in die Ernte berief. Diese „Letzten" sind ein Typus auf die „Unqualifizierten, die keiner gebrauchen kann." Es waren Leute, die sich selbst als unnütz und gering, als wertlos vorkamen. Sie hatten keine besondere Begabung und Ausbildung und man würde ihnen nirgendwo am Arbeitsmarkt eine Chance geben. Es waren und sind „Aussenseiter der Gesellschaft und Assoziale", die man nicht beachten sollte. Da standen sie nun, kurz vor Feierabend. In einer Stunde würden sie nach Hause gehen - mit leeren Händen, kein Geld für Brot am Tisch. Daheim warten hungrige Kinder und nichts zu essen. Trostlos und ohne Hoffnung. Abgestempelt als Versager!

Gottes Geist sprach diesbezüglich zu mir: Bei mir gibt es keine Arbeitslosen! Ich kann jeden gebrauchen, der willig ist, auch wenn er sich als Versager fühlt!" Denn: „Was nichts ist in der Welt, hat Gott erwählt." Du magst vielleicht ein Versager-Typ sein. Aber Gottes Geist ist darauf spezialisiert zu verwandeln. Du musst es Ihm nur erlauben. In der letzten Erntestunde werden alle, die zu Jesus gehören, von Ihm eingeladen. Alle diejenigen, die sich hinsichtlich ihrer Berufung und ihres Auftrages unsicher sind, zweifeln und zögern, weil sie sich nicht qualifiziert genug fühlen - sie werden den Ruf des Herrn der Ernte hören: „Was steht ihr den ganzen Tag müssig herum? Kommt auch ihr in den Weinberg!" Heute haben wir hier in Europa die 35-40 Stunden Woche und der Freizeitwert ist sehr hoch. Was hindert uns denn daran, nur für zwei Stunden am Wochenende in den Weinberg des Herrn zu gehen? Schliesslich ist es ja nicht umsonst: Es gibt einen Lohn für unser Tun. Der Herr sagt. „Heute, wenn ihr meine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht"


Während einer Missionskonferenz, die ich vor Jahren in Zürich besuchte, gab mir der Herr folgende Vision, die sich bis auf dem heutigen Tag immer noch erfüllt. Ich sah die Stadt Zürich, die von drei Seiten um den See herum liegt und auf zwei Hanglagen gebaut ist. Ich schaute zwei Bilder: Als Erstes sah ich einen sehr grossen Walfisch, der im Zürichsee Richtung Stadt schwamm. Dort strandete er und öffnete sein riesiges Maul. Heraus marschierten Tausende von Menschen, die vorher im Bauch des Walfisches gefangen waren.

Das andere Bild war: Ich sah, wie sich die Hänge der Stadt Zürich mit Tausenden von Menschen füllten, die dann Richtung See gingen. Zwischen den zahllosen Menschen erblickte ich etliche riesige lichtgekleidete Personen: Es waren Engel Gottes! Dann sagte der Herr zu mir: Mein Sohn, diese Engel sind meine Boten, die nur darauf warten, dass jemand meiner Kinder bereit ist, in Zürich auf die Strasse zu gehen. Und wenn du bereit bist zu gehen, wenn du treu darin bist und ich mich auf dich verlassen kann, so wirst du gewiss erleben, dass meine Engel auf mein Wort hin dir jeden Tag vorbereitete Menschen zuführen, die das Wort auch annehmen und eine Entscheidung für mich treffen werden!"


Die Strasse ist unsere Kanzel und dort ist unser Gottesdienst. Menschen aus allen Nationen sind unsere Zuhörer. Wir müssen nur noch zu ihnen hinausgehen und den lebendigen Jesus verkündigen, der rettet, heilt und befreit. Gott sagte mir: „Ich will das überall tun, nur suche ich treue Mitarbeiter für die Strasse, auf die ich mich auch verlassen kann, dann werde ich mich verherrlichen!" Der Herr ist treu und die mit Ihm sind, sind Berufene, Auserwählte und Treue!


Im Juni 1990 erlebte ich eine Vision vom Herrn, worin das Vaterherz Gottes in all seiner Fürsorge, Güte, Liebe und Bewahrungskraft bildlich zum Ausdruck kam. In dieser lebendigen Vision strahlte das Gesicht dieses „Vatertypus" und der Ausdruck seiner Augen, ein Bild der Güte, der Wohlgesinnung und der Erhaltung seiner Geschöpfe aus.

Ich sah eine weit ausgestreckte, offene und schützende Hand, in der sich eine Person befand - obwohl sie es selbst nicht sah - im Schatten seiner Hand geborgen und eingezeichnet. Dieses Bild weckte in mir ein neues, herrliches und tiefes Vertrauen zu Gott und ich erkannte ihn als meinen Vater welcher alles - auch mich - in seiner Hand hält, bei dem jeder geborgen ist und Hilfe findet zur rechten Zeit. Diese lichte Person strahlte hell und nur an der Kontur konnte ich sehen, dass es einen Menschen darstellte. Es ist ein Bild auf den im Blut Jesu gewaschenen neuen Menschen, der die Erfahrung der Neugeburt durch den Geist Gottes erlebt hat. Als nächstes sah ich, wie diese Person auf eine weite, ebene Fläche gestellt wurde, wobei sich die Hand bewahrend und schützend dahinter erhob. Nur, diese Person konnte diese Hand nicht sehen, sie war hinter ihr! Am weiten Horizont erhob sich langsam eine dunkle Gewitter- und Sturmfront, die sich in Richtung dieser Person zubewegte. Die Wolkenfront wurde immer grösser und schwärzer und kam bedrohlich näher. Plötzlich blitzte es und ein dreifaches Pfeil-Bündel wurde aus dem Wolkendunkel auf diese Person abgeschossen.

Der erste Pfeil war völlig schwarz, aber er trug eine Schrift, die hiess Prüfung.
Der zweite Pfeil schien mit Feuer durchmengt. Auch dieser trug eine Schrift, die Reinigung hiess.
Der dritte Pfeil war aus lichten Flammen. Er trug die Aufschrift: Läuterung.

Diese Pfeile schossen auf diese Person zu und hüllten sie sofort in Flammen und Dunkelheit, es gab überhaupt keine Möglichkeit davonzulaufen. Das Feuer verbrannte die Person nicht, aber eine Staubwolke, welche diese Person vorher umhüllt hatte, ging in Flammen auf. Danach erschien diese Person noch lichter als zuvor. Dieser Feuersturm konnte ihr nichts anhaben und die Person überstand alles unbeschädigt. Sie schien unüberwindbar. Während ich diese Vision vor mir erlebte, hörte ich wie Gott zu mir sprach:

„Höre doch mein Sohn, was du hier siehst, ist ein Test, eine Bewährungsprobe für mein Volk, das ich mir gebildet habe. Denke daran: so wie Sadrach, Mesach und Abed-Nego in die Feuerprobe gerieten und sie kamen nicht um; so wie Hiob, Daniel u.a. bis zum Äussersten geprüft wurden, und sie kamen nicht um, denn ich war mit ihnen, spricht der Herr. So wird in dieser dreifachen Feuerprobe, die Bewährung meines Volkes in grosser Anfechtung offenbar, damit der Glaube, das Ausharren, die Standhaftigkeit offenbar wird. So fürchtet euch nicht, denn es ist das, was ich im Buch Daniel verheissen habe, dass es kommt (Daniel 11,35; 12,10 lesen). Viele werden geprüft, gereinigt, geläutert werden. Dadurch wird offenbar, was ich mir zu meiner Verherrlichung gebildet und was ich mir als Eigentum geschaffen habe. Es ist das Offenbarwerden der Söhne Gottes in Prüfungen. So fürchtet euch nun nicht, denn ich stehe hinter euch und bewahre euch durch meine schützende Hand, die euch hält. Erkennt, dass alles, was nicht aus mir ist, verbrennen muss, ebenso wie alles, was aus mir ist, offenbar und ans Licht kommen muss!"

Nun sah ich, wie dieser geprüfte, gereinigte und geläuterte Gottesmensch, in einer grösseren Ausstrahlung, Kraft und Autorität, zielbewusst vorwärts ging. Nichts schien ihn aufzuhalten. Die dreifache Reinigung hatte bewirkt, dass der Staub, der Schmutz falscher Gedanken und Gesinnungen verbrannt wurde und dadurch das wahre Licht des Evangeliums, stärker zum Vorschein kam und ausstrahlte. Ich hörte wieder Gottes Stimme in mir, welche sprach:

„So sind die, welche gereinigt sind, die stand hielten wie Sadrach, Mesach, Abed-Nego, wie Hiob; und fürchtet euch nicht! Erinnert euch an Abraham, der im Glauben geprüft wurde und an mir festhielt! Ich sage euch: Stürme und Beben kommen und die Welt wird erschüttert werden, damit das Unvergängliche offenbar wird (Hebr.12,26-29 lesen). Wenn nun dies verstärkt auf euch zukommt, fürchtet euch nicht, denn ihr seid nach meinen Namen genannt. Es muss offenbar werden dass ihr Söhne Zions seid (Ps.87,5-7). Wenn Prüfungen kommen, wundert euch nicht und verzagt nicht, ich habe sie zugelassen. Es ist von mir geschehen, damit ich mich wahrhaft durch euch herrlich erweisen kann. So steht fest! Ertragt das kurz Vorübergehende, damit durch eure Bewährung meine Herrlichkeit sichtbar wird und haltet still, denn der Sieg ist mein, durch meine Hand, die ich schützend über euch halte. Feuer und Trübsal, nichts kann euch von mir scheiden. So soll euch, die ich mir vor Grundlegung der Welt erwählt habe, nichts schaden von dem, was auf euch zukommt. Legt euer Vertrauen ganz auf mich, indem ihr euch bei mir bergt, bis der Sturm vorüber ist. Hofft allein auf mich! Denn ich sage euch, dass der Widersacher keine Freude an denen hat, die sich durch Standhaftigkeit in Prüfungen bewährt haben. Ja, er wird euch meiden, vor euch fliehen, wenn durch eure Standfestigkeit in Prüfungen meine Herrlichkeit sichtbar wird. Meine Kraft soll stärker in euch durchbrechen, damit ihr furchtlos vorwärts geht, durch meinen Geist, der euch treibt die Ernte dieser Welt mit einzubringen. Raubt, plündert und sammelt was zerstreut ist, damit niemand umkommt und mein Haus voll werde!"

Danach sah ich plötzlich viele dieser durchs Feuer gegangenen und Bewährten - einer Armee gleich. Sie sangen ein herrliches Lied der Überwinder und gingen alle gezielt vorwärts und gaben in allem was sie taten, Gott allein die Ehre. Ich spürte, wie sie mit einem neuen Gottesbewusstsein und klaren Wortverständnis vorwärts gingen und mit Sicherheit auf Gottes Wort gegründet autoritätsbewusst handelten. Es war ein neues Wehen, ein Wind des Geistes, der sie trieb, in grosser Freimut und Kühnheit den Willen Gottes zu tun.

Jetzt sah ich ein anderes Bild vor mir: Eine riesige, dunkle Gestalt lag gebunden auf dem Boden. Diese war so gross, dass sie über die Fläche der ganzen Erde reichte. Als ich fragend auf diese Gestalt schaute, erhielt ich in mir die Antwort:

„Das ist ein Bild auf die Vollzahl der Nationen, die noch eingehen muss!" Nun sah ich, wie die vielen lichtdurchfluteten Personen zu dem am Boden liegenden Riesen hingingen und ihn von seinen Fesseln und Bindungen, die ihn am Boden festhielten, befreiten, indem sie das Wort Gottes in Vollmacht und Kraft als Schwert gebrauchten. Danach erhob sich der befreite Riese langsam in Dankbarkeit zu Gott, und ich hörte Gesänge vom Ende der Erde her erschallen: „Herrlichkeit Gott in der Höhe und Preis und Anbetung dem, der allein befreit!" Es war ein vielstimmiger Gesang, gleich dem Gefangenenchor aus Nabucco (aus einer Oper), so klang dieser Gesang mächtig über die ganze Erde in allen Sprachen, die es gab.

Nachdem dieser befreite Riese in seiner vollen Grösse Gott anbetete, reichte ihm ein Engel vom Himmel eine weitgefüllte Schale. Danach erhielt er einen göttlichen Auftrag zum Dienst an eine etwas abseits stehende jungfräuliche Frau, die einsam und verlassen stand. Sie hatte ein buntgewirktes Kleid an: das Kleid Josephs!

Ich hörte wieder die Stimme in mir sprechen: „Das ist die Tochter Zion, welche wie eine einsame, tiefgekränkte und verlassene Frau dasteht; der Überrest meines Volkes Israel, der ich mich nun erbarme und sie wieder in bräutlichen Schmuck und Ehren bringe!"

Ich sah nun, wie sich der Riese dieser Frau näherte und ihr mit der Fülle diente, die er hatte. Ich sah weiter, wie diese Jungfrau in königliche Gewänder gekleidet wurde und zurückkam auf den Thron ihrer Würde, im Land der Zierde: Israel. Ich konnte sehen, wie die Herrlichkeit Gottes über ihr und dem Riesen aufging, der nun diese Frau mit grosser Kraft auf ihren Thron hob! Es war herrlich. Es bedeutete die Erfüllung von Römer 11,26. Danach führte mich der Geist Gottes zurück zur ersten Vision.

Ich erblickte wieder den durchs Feuer der Prüfungen gegangenen Überwinder-Typus. Diesmal schien die Gestalt wie aus Glas: durchsichtig! Ich sah, wie auf seinem Herzen so etwas wie ein weisses Kuvert lag, mit der Öffnung nach vorn. Danach sah ich viele dieser Überwinder - gleich einer Armee. Auch sie waren durchsichtig und hatten ein weisses geöffnetes Kuvert auf ihrem Herzen liegen. Diese gingen nun - jeder für sich dorthin, wo Gottes Geist sie trieb! Wenn sie mit jemanden in Kontakt kamen, so öffnete sich das weisse Kuvert und die Botschaft des ewigen Evangeliums kam lebendig heraus und bewirkte Befreiung, Gnade und Leben!

Der Herr sagte mir zum Abschluss dieser Vision: Geht hin. Ich sende euch als ein reiner Brief Christi! Ihr sollt reine Kanäle und Gefässe meiner Macht und Grösse und Herrlichkeit sein. Geht hin, wo mein Geist euch treibt: als mein Brief, als mein Licht, als meine Boten, als mein Zeugnis zu einer sterbenden Welt, der ich mich noch erbarme!" Amen.


Als ich damals diese Vision empfing, diente ich noch in der Fürbitte für die Nationen und hielt Gebetsseminare ab. In mir brannte ein evangelistisches Feuer, die Verlorenen der Nationen zu erreichen. Es war Vorarbeit. Ich weiss noch, wie ich 1984 an einem Tag vor Gott stand und rief: „Herr, gib mir nur einmal Deine Last für die Verlorenen, damit ich auch davon erfasst werde!" Ich würde das heute nicht mehr tun, denn was ich danach erlebte, kostete mir fast mein Leben. Kaum hatte ich ausgebetet, traf mich diese Last wie ein tonnenschwerer Fels und ich stürzte zu Boden. Ich war so voll Schmerz erfüllt, dass ich aus Leibeskräften meine Not für die Verlorenen herausbrüllte. Dabei stürzten regelrecht Wasserbäche aus Augen, Mund und Nase. Es drückte mich so fest zu Boden, dass ich plötzlich keine Luft mehr bekam um frei atmen zu können, und ich wusste, dass ich jetzt sterben würde, wenn nicht im nächsten Moment dieser furchtbare Druck von mir genommen würde. Gott sei Dank, dass Er es tat.

Heute weiss ich, dass nur Jesus allein diese Last am Kreuz tragen konnte. Kein Mensch ist in der Lage die Sündenlast aller Menschen zu tragen. Doch andererseits brauchen wir ein „Erfasstwerden von der Bürde Jesu für die Verlorenen", damit wir später, ebenso erfüllt mit der Barmherzigkeit und Retterliebe Gottes, als mutige und kühne Zeugen Jesu, die Botschaft der Erlösung und Befreiung an jedermann weitergeben können. Ich bin völlig davon überzeugt, dass der Gesamtleib Jesu - und nicht nur einige grosse gesalbte Männer und Frauen Gottes diesen Auftrag haben. Es ist unser Auftrag und unsere Berufung! Gott hat niemand anders auf dieser Erde, als dich und mich, die Er senden kann und möchte! Sei bereit zu gehen als ein lebendiger Brief Jesu Christi!


Der Herr hat zu mir gesagt: „Ich gebe meine Salbung denen, die wirklich darin dienen wollen. Schwachheit ist kein Problem, denn Ich erweise mich im Schwachen mächtig". Das Zweite, was Er mir sagte: „Brich dem Hungrigen dein Brot und gib den Durstigen zu trinken!" Das heisst: Nur die wirklich danach hungrig und durstig sind, werden diese Salbung erhalten. Sattheit, Selbstgefälligkeit und Trägheit verhindern den Empfang der Salbung. Das Dritte, welches Er zu mir sagte: „Die einen zerbrochenen Geist haben, werde ich aufrichten und gebrauchen!" Wenn unser Menschengeist zerbrochen ist, so kann Gottes Geist in uns wirken, was Er will und hat freien Raum. Sind wir jedoch vom Menschenverstand gesteuert, schauen wir auf die Hindernisse und werden damit selbst zum Hindernis. Gott sagt deshalb: „Räumt die Steine des Anstosses aus dem Weg". Ich freue mich jedesmal, wenn jemand die Salbung erhalten hat und danach freudestrahlend zu mir kommt und sagt: „Es funktioniert!"


Wie ich die Feuerfackel empfing

Vor elf Jahren gab mir der Herr in Bern während eines Gottesdienstes eine sehr eindrückliche Vision. Ich predigte damals über Jesaja 60,1-3: „Stehe auf, werde licht! Denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des Herrn ist über dir aufgegangen. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt der Herr auf und seine Herrlichkeit erscheint über dir und es ziehen Nationen zu deinem Licht hin und Könige zum Lichtglanz deines Aufgangs."

Da verdunkelte sich plötzlich der Saal, in dem ich predigte, und ich sah in einer Vision eine riesige Armee von Engeln, die über die ganze Erde hinaufzogen und brennende Feuerfackeln in den Händen hielten. Sie sangen Siegeslieder. Als sie an mir vorbeigingen, löste sich plötzlich ein grosser Engel aus der Schar und kam direkt auf mich zu. In der Hand hielt er eine grosse lodernde Feuerfackel, die er nach mir ausstreckte. Plötzlich hatte ich selbst in meiner rechten Hand einen Fackelstab. Das Feuer seiner Fackel sprang auf meine Fackel über und ich war selbst zu einer „Feuerfackel" geworden. Der Engel sagte zu mir: „Nimm das Feuer und gib es anderen weiter!" Ich wusste, es war die „Feuerflamme des Evangeliums", welche sich überall ausbreiten sollte. Im Geist sah ich mich, wie ich überall hinging und viele andere Fakkeln anzündete. Damals diente ich noch als Pionier im Fürbitte- und Gebetsdienst. Gott hatte mir 1984 einen Josua-Gebetsplan zur Einnahme der Städte (Jerichos) gegeben, der in Deutschland, Schweiz, Österreich gebetet wurde. Heute erfüllt sich diese Vision von 1990. Gott hat mir einen „Anzünder-Dienst-mit-Multiplikationseffekt" gegeben.


Wohin ich dich sende: Gib die Salbung weiter

Im Jahr 1999 hatte ich wieder eine Engelvision. Diesmal ging ich mit Jeannette und anderen Geschwistern bereits 3 Jahre an den Zürichsee „Menschen fischen". Ich erinnere mich sehr genau an diesen Tag. Es war der 22.Juni und es war recht heiss. Ausserdem war ich damals gesundheitlich stark angegriffen und ein Geist des Todes bedrängte mich mit negativen Gedanken. Ich fühlte mich wirklich schwach und kraftlos, als ich am Bahnsteig in Hüntwangen/CH stand und auf den Zug nach Zürich wartete. Da schrie ich zum Herrn in der Not und betete. „Herr, ich werde leben und die Werke des Herrn verkündigen!" Der Herr antwortete mir mit einem Wort aus Jes.51,13: „...dass du dich beständig (ich heisse so!) den ganzen Tag vor dem Zorn des Bedrängers fürchtest, wenn er zielt dich zu vernichten! Wo ist denn der Zorn des Bedrängers?"

Während ich diese Worte in meiner Bibel las, durchströmte mich eine starke Salbung von oben bis unten und alle Schmerzen verliessen mich! Dann sah ich plötzlich einen riesigen Engel über mir. Es war ein mächtiger Kriegsengel, der eine silberglänzende Waffenrüstung anhatte. Er gab mir ebenfalls eine silberne Waffenrüstung, die ich sofort im Glauben anzog. Danach war der Engel weg. Im Zug nach Zürich sprach der Herr zu mir: „Deine Tage in Zürich sind gezählt, denn ich werde dich zu den Nationen senden. Ich gebe dir die Salbung, damit wo du dienst, andere als Strassenevangelisten salbst". Dann gab mir der Herr einen grossen, weissen Rucksack und sagte zu mir: „Ich gebe dir für jede Versammlung, wo du dienst, eine neue Salbung mit. Ich sende dich aus, um die Salbung anderen zu übertragen und sie zuzurüsten, damit sie als meine vollmächtige Zeugen und Menschenfischer ihre Netze auswerfen und füllen werden!". Danach erfüllte mich eine „Salbung mit Freudenöl" und ich wusste, was Gott zusagt, das hält Er auch - es wird so geschehen.


Ihr seid Träger meines Wortes: Tragt es hinaus!

Im Oktober 2000 diente ich in Cordoba/Argentinien. Dort sprach ich auf einer Pastorenkonferenz über den vollmächtigen Zeugendienst der Endzeitgemeinde Jesu und legte vom Wirken Gottes auf der Strasse Zeugnis ab. Während der gemeinsamen Anbetungszeit gab der Heilige Geist eine starke Vision, die ich anschliessend allen anwesenden Pastoren (aus allen Denominationen) weitergab und die sofort von den leitenden Brüdern „als vom Herrn" angenommen wurde.

Ich sah plötzlich im blauen Himmel ein schneeweisses weit geöffnetes Tor. In der Mitte des Tores schwebte eine grosse goldene weit aufgeschlagene Bibel mit ebenfalls goldenen Buchstaben. Aus dem Torinnern kam ein sanfter Wind hervor, der immer stärker wurde. Er blies über die offene Bibel hinweg. Der Wind des Geistes wurde immer stärker und plötzlich lösten sich die goldenen Buchstaben aus der Bibel und wurden wie Blätter im Wind hinaus in die Weite getragen. Ich sah, wie die Buchstaben hinunter auf eine wartende Menschenmenge schwebte, die ihre Hände hilfesuchend zum Himmel ausstreckten. Als die goldenen Buchstaben ihre Köpfe berührten, wurden sie zu lebendigen Feuerflammen und verwandelten die Menschen in lichte Gestalten, welche Gott anbeteten. Dann sagte eine Stimme. „Ihr seid Diener des lebendigen Wortes. Mein Geist treibt euch hinaus zu denen, die mich in ihren Innern suchen, aber noch nicht kennen. Ihr seid die Träger meines Wortes, tragt es hinaus! Geht hin und gebt ihnen mein lebendiges Wort und ich werde machen, dass es in ihnen lebendig wird. Aber ihr müsst gehen, damit ich es wirken kann. Haltet nicht mehr zurück!"


Ein Wort des Herrn für dich

Während ich dies schreibe, spüre ich die Salbung Gottes auf mir und der Herr sagt dir: Wenn du eine dieser Personen bist, die in erwartungsvoller Haltung und zerbrochenem Geist vor mir stehst, so wird mein Geist über dich kommen und mein Wort wird dich treffen und dich salben und du wirst verwandelt werden und ich werde dich fähig machen, und du wirst aufstehen in meiner Kraft und Vollmacht und ich werde dich hinaussenden zu den (geistlich) Armen dieser Welt und du wirst ihnen dienen als Zeuge meiner Herrlichkeit und ich werde mein Wort aussenden und nicht leer zurückkommen lassen, spricht der Herr dein Gott! Denn es ist die Stunde des Durchbruchs und ich bin dein Durchbrecher der vor dir herzieht! Habe keine Angst und fürchte dich nicht".


Der Endzeitdienst der Gemeinde Jesu
Eine Vision von Evangelist Tommy Hicks (1908-1973)

Tommy Hicks war ein amerikanischer Evangelist, den Gott 1954 für einen erwecklichen Durchbruch der Gemeinde Jesu in Argentinien gebrauchte. Gott öffnete Hicks die Türen bei Juan Peron, der damals Präsident des Landes war. Innerhalb 52 Tagen sprach Hicks vor zwei Millionen Menschen. Bei seiner letzten Versammlung soll Hicks sogar vor 200.000 Besuchern gepredigt haben. Für die damalige Zeit ein gewaltiger Durchbruch des Evangeliums mit Zeichen und Wundern. Später diente Tommy Hicks auch in Europa. Gott gab ihm 1961 eine sehr lebendige Vision für den Endzeitdienst der Gemeinde Jesu.

„Am Morgen des 25. Juli 1961, um 2.30 Uhr, empfing ich vom Herrn eine Vision, die mein Leben und meinen Dienst völlig umgewandelt hat. Es schien, dass ich kaum eingeschlafen war, als dieses Gesicht mir vor die Augen trat. Und zwar geschah dies nicht einmal, sondern dreimal. Wie wunderbar, als am 27. Juli das Gesicht wieder erschien. In jedem Fall waren die Einzelheiten die gleichen.

In dem Gesicht sah ich plötzlich mit vollem Blick die ganze Erde vor mir. Aus dem Himmel kamen starke Donner und Blitze, und - verbunden mit diesen Erscheinungen - hörte ich eine laute Stimme, denn es war die Stimme Gottes. Mein Angesicht wurde gegen Norden gewendet. Während ein greller Blitzstrahl die ganze Erde beleuchtete, schaute ich herunter und erblickte eine massive Gestalt, die wie ein gewaltiger Riese aussah. Ich war erstaunt als ich sah, dass dieser Riese die Erde bedeckte. Es schien, als ob seine Füsse zum Nordpol reichten und sein Haupt sich bis zum Südpol ausdehnte. Die Arme waren in auffallender Weise von Meer zu Meer ausgebreitet. Als wieder ein starker Blitzstrahl zuckte, sah ich, dass dieser Riese lebendig war und doch, so seltsam es klingt, um sein Leben kämpfte. Ich sprach: „Oh Herr, was bedeutet das?"

Dieses gewaltige Wesen war von Trümmerschutt bedeckt und schien gefesselt zu sein. Während ich hinschaute, begann es zu zittern und machte dann krampfhafte Bewegungen. Währenddem sah ich Tausende von kleinen Wesen. Sooft der Riese erbebte, zogen sie sich von ihm zurück. Es wurde mir klar gezeigt, was für Geschöpfe dies waren. Es waren Werkzeuge, die den Leib Christi durch die Jahrhunderte hindurch gebunden hatten. Plötzlich erhob sich die rechte Hand des Riesen, und gleichzeitig ertönte eine laute Stimme wie das Rollen eines Donners vom Himmel. Dann erhob sich seine linke Hand, und ich sah seine Hände ausgestreckt bis in den Himmel hinein. Dann begann der Riese sich sehr langsam zu erheben und mit seinen mächtigen Händen den Schutt von seinem Leibe wegzuräumen. Ich sah, wie er sich mit zum Himmel ausgestreckten Händen auf seine Füsse erhob. Er war so gross, dass seine Hände sich im Himmel befanden, während der eine Fuss auf dem Meer und der andere auf der Erde stand.

Ich zitterte sehr, denn nie zuvor hatte ich ein solches Bild gesehen. Im Augenblick füllte sich der Himmel mit Wolken. Es waren schwere Wolken, aber sie verwandelten sich in Silber, bis von diesen Silberwolken flüssige Tropfen von Licht und Kraft auf die Gestalt des Riesen herabkamen, was ich gespannt beobachtete. Ich sah den Riesen auf der Erde zerfliessen, wie wenn er vom Himmel aus hingegossen worden wäre.

Die Gestalt schien aufgelöst, und an ihrer Stelle sah ich jetzt Millionen von Menschen. Ich rief zum Herrn: „Was bedeutet dies?" Eine klare und helle Stimme sagte deutlich: „Ich will euch die Jahre erstatten, welche die Heuschrecken, Käfer, Geschmeiss und Raupen, mein grosses Heer, das ich unter euch schickte, gefressen haben". Während ich der Stimme lauschte und die Menschenmenge beobachtete, kamen aus den Wolken grosse Tropfen gleich flüssigem Licht. Diese majestätische, himmlische Substanz lies jeden Einzelnen, den sie berührte, sein eigenes Leben und Wesen verlieren, und ihr Leben war dann Jesus allein. Ich sah keine Schranken, keine Konfessionen oder Sekten, jedoch die strahlende Herrlichkeit des Himmels, die auf diesen Menschen ruhte, bewegte sie, ihre Hände zu Lobpreis und Anbetung zu erheben.

Ich bemühte mich zu sehen, wen diese Leute anbeteten. Da sah ich eine grosse weisse Gestalt aus den Wolken kommen, die mit ihrem Finger auf den einen und dann den anderen deutete. Anscheinend gab Er Anweisungen, denn wohin Er deutete, gingen sie. Einige nach Osten, einige nach Westen, und in jede Richtung, wo Er wollte. Ich konnte sehen, wie sie durch Städte und Dörfer zogen, manche durch Wüsten, Wälder und Dschungel. Gott ist dabei, sich eine vollkommene Gemeinde zu schaffen. Er will ein Volk haben, das so mit Kraft erfüllt ist, dass es nicht mehr sein eigenes Leben lebt, sondern dass Christus in ihnen, die Hoffnung der Herrlichkeit ist.

Ich sah diese Menschen durchs Feuer gehen, ohne dass sie verbrannten. Sie durchschritten Flüsse, als ob kein Wasser darin wäre. Sie überquerten mit Leichtigkeit Meere; sie entkamen Verfolgungen, als ob eine Hand sie von ihrer Umgebung wegnehmen würde. Obwohl wilde Tiere brüllten, obwohl Menschen mit Schwertern und Kriegswaffen Angriffe unternahmen, schien sie nichts zu hindern. Sie zogen über Berg und Tal und sprangen wie Hirsche auf den Hügeln. Ihre Angesichter leuchteten wie die Angesichter von Siegern - und sie waren auch Sieger.

Den folgenden Teil des Gesichts erzähle ich nur mit Zögern, denn ein grosses Zittern überkam mich, als ich ihn empfing. Ich sah die weissgekleidete Gestalt, wie sie mit einem Zepter in der Hand deutete. Wieder ging von seiner Hand das aus, was ich flüssige Kraft nenne möchte. Sobald diese Hand eine Person berührte, wurden deren Hände ebenfalls erfüllt und tropften mit der gleichen himmlischen Substanz. Als diese Personen diese Salbung empfangen hatten, gingen sie in die Krankenhäuser, auf die Strassen, in die Irrenhäuser; und sie durchzogen das Land fort und fort in seiner Länge und Breite. Ich konnte sie sagen hören: „Gemäss seinem Wort: sei gesund!" Während die flüssige Kraft von ihren Händen floss, wurde jeder, den sie berührten, sofort geheilt und gesund.

Ich sah, wie Menschen im Geist von Nation zu Nation versetzt wurden. Ich sah sie nach Sibirien, nach Afrika, nach Kanada und an das Ende der Welt gehen. Ich sah, wie sie durch den Geist buchstäblich in die Höhe gehoben und in die betreffenden Länder versetzt wurden. Dann hörte ich eine Stimme - es war jetzt keine Donnerstimme - sondern eine tiefe und schöne Stimme, wie das Rauschen der Wasser, sagen: „Meine Kindlein, ich habe euch meine Schätze gegeben. Ihr seid mein und ihr gehört mir. Ich habe euch mit ewiger Liebe geliebt. Jetzt soll meine Kraft in euch sein. Die Gaben, die ich euch gegeben habe, sollen einer verlorenen und sterbenden Welt offenbar werden. Ich bin im Begriff euch alles wiederzuerstatten".

Diese Leute standen auf in der Kraft dieses grossen Auftrags. Ich sah, wie sie Ozeane überquerten, durchs Feuer gingen, Verfolgungen ins Gesicht schauten und durch den Geist emporgehoben und an viele Orte gebracht wurden. Sie wurden dahin gebracht, wo Gott sie haben wollte. Sie wurden an Orte versetzt, wo Gott sein Volk heimsuchen wollte. Sie waren bereit und schon ausgerüstet.

Ich erkannte, dass dieses ganze mächtige Bild die Demonstration des Königreiches Gottes war, durch diejenigen, die Ihm nachfolgten. Ich sah immer noch, wie die Leute wie ein Strom vorwärtsgingen - wie durch ihren Dienst viele andere geheilt wurden, blinde Augen aufgetan, taube Ohren geöffnet wurden - und wie buchstäblich Millionen etwas von der Kraft dieser grossen Offenbarung empfingen. Sie schien in ihrem Wirken so „flüssig" zu sein. Kein Mensch wurde dabei verherrlicht, nur einfache Worte wurden beständig wiederholt: „Nach seinem Wort: sei gesund!"

Während ich zusah, hatte es den Anschein, als ob Tage zu Wochen würden, bis Monate und Jahre vorbeizugleiten schienen. Inmitten derer, die die Fülle der Heimsuchung Gottes empfingen, waren auch solche, die sich zurückzogen. Ich konnte den Schmerz auf ihren Angesichtern sehen; der Preis war zu hoch! Es war ihnen zu wichtig, ihr eigenes Wesen festzuhalten. Sie wollten nicht vorwärtsgehen - und schliesslich fielen sie ab. Der Preis war grösser als sie ertragen konnten - und schliesslich stürzten sie hinaus in die finstere Nacht.

Während ich von den folgenden Augenblicken spreche, bin ich schwach von der Herrlichkeit und Kraft der gewaltigen Schlußszene. Die Tage, Monate und Jahre schienen vorüberzugleiten, während ich diese himmlische Szene betrachtete; und doch geschah alles in kurzer Zeit, möglicherweise nur in wenigen Sekunden, wer weiss es. Keine Zunge könnte angemessen die Herrlichkeit und den Glanz der Engelscharen beschreiben, die sich jetzt aufstellten.

In einem Nu, in einem Augenblick, waren die Gräber der Heiligen wie ein umgepflügtes Feld geworden, und die Heiligen aller Zeiten - aus den Meeren, von den Bergen, den Wüsten und allen nur erdenklichen Stätten - wurden aus dem Tod auferweckt und erhoben sich in Macht und Würde, um in den gewaltigen Riesen aufzugehen. Keine Trümmer bedeckten jetzt seinen Leib, denn er war in himmlische Herrlichkeit gekleidet, in wunderbar strahlende Gewänder, so glänzend, dass eine Million Diamanten davor verblassen würde. Jeder Einzelne war im Stand der Vollkommenheit.

In diesem Augenblick hörte ich wieder einen gewaltigen Donner. Ich wandte mich um und sah den furchtbarsten Anblick, den ein menschliches Auge jemals wahrnehmen kann. Vom Himmel herab wurden die Schalen des Zornes Gottes ausgegossen. Es schien, als ob der Zorn und die Gerechtigkeit Gottes Tropfen von unaussprechlichen Schmerzen und Leiden auspressen würden. Die Völker der Erde, welche Jesus Christus verwarfen, erhielten ihren Becher davon gefüllt. Nochmals wurde meine Aufmerksamkeit auf diesen herrlichen Körper gelenkt, als ich wieder die Stimme - wie lauten Donner - hörte: „Siehe, der Bräutigam kommt, geht aus, Ihm entgegen! Denn Er ist der Herr der Herrlichkeit. Erhebt ihre Tore, eure Häupter, und erhebt euch, ewige Pforten, dass einziehe der König der Herrlichkeit".

Hierauf ertönten, wie wenn der Herr des Himmels das Zeichen gegeben hätte, himmlische Harmonie in mächtiger Klangstärke. Es war eine helle, klingende, reiche und volltönende Musik, eine himmlische Musik - das Lied befreiter Seelen! Sie sangen ein neues Lied und was ich für die Begleitung gehalten hatte, wurde jetzt deutlicher und stärker. Es war die Stimme der Braut. Vielstimmig und doch gleich einer Stimme ertönte das Lied des Moses und des Lammes.

Als ich so lauschte, wurde ich plötzlich schwach, und doch war die Schwachheit meine Stärke; denn ich war in der Gegenwart des Herrn der Herren und König der Könige gewesen. Ich war von einer unaussprechlichen Kraft des Heiligen Geistes erfüllt, um hinzugehen und es allen Nationen zu verkündigen, um den Kampf zu den Schützengräben einer verlorenen und sterbenden Welt zu tragen. Ich wusste, es war die Offenbarung des Königs in all seiner königlichen Macht.

Der Herr zeigte mir, dass das Reich Gottes in Sicht kommt. Der Geist und die Kraft des Reiches erfassten mich so, dass mir zumute war wie einem, der in den dritten Himmel entrückt wird. Daniel sah dieses ewige Königreich und keine Macht dieser Welt wird dieses Reich je vernichten können. Noch einmal sah ich den Körper, der aber jetzt emporgehoben wurde in die himmlischen Örter. Hier erwachte ich. Die Vision wiederholte sich dreimal auf die gleiche Weise. Jedes Mal stimmte sie auch in den Einzelheiten vollkommen überein. Von diesem Augenblick an bis jetzt klingen unaufhörlich die Worte in meiner Seele:" "Er kommt bald - Er kommt!"

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