Die Gabe Christi
von Chip Brogden

 So, wie die Fülle Gottes – alles, was Er ist und alles, was Er hat – in Christus wohnt, so wohnt die Fülle Christi – alles, was Er ist und alles, was Er hat – in euch. (Kolosser 2,9-10a)

Wir haben über die Notwendigkeit gesprochen, die Wichtigkeit, den Wert und die Kostbarkeit des Herrn Jesus zu erkennen und diese zu schätzen. Wir würden das nun gerne ausweiten und über Das Geschenk Christi sprechen. Ich bete, dass uns der Herr den Geist der Weisheit und Offenbarung in der völligen Erkenntnis Seines Sohnes gewährt, während wir uns damit beschäftigen.

Ich fürchte, wir wissen die Tatsache nicht wirklich zu schätzen, dass Gott uns niemals Dinge gegeben hat, sondern alles in Christus zusammenfasste, indem Er sich selbst in Seinen Sohn hinein gegossen hat. Den Sohn zu haben, ihn zu besitzen, eins zu sein mit dem Sohn, heißt, wir haben und besitzen alles, was Gott ist. Es ging nie darum, von Gott zehn, hundert oder tausend verschiedene Dinge zu erbitten. Wenn wir es nicht aus eigener Erfahrung wissen, sollten wir zumindest aus der Heiligen Schrift wissen, dass Christus das Geschenk Gottes ist. Dann wird auch unsere Erfahrung in Einklang mit Gottes Gedanken kommen. Wenn du daran gewöhnt bist, geistliche „Dinge“ zu erbitten (Liebe, Freude, Friede, Salbung, Kraft, Segen, etc.), dann ist diese Botschaft speziell für dich. Doch wir alle haben mit Sicherheit Nutzen davon, wenn wir immer wieder daran erinnert werden, dass Christus das eine Geschenk Gottes ist.

Es ist die Fülle Christi, die wir suchen, die Offenbarung Christi, wie Er tatsächlich ist. Für zu viele Christen ist der Herr Jesus „lediglich“ ihr Erretter. Dank sei Gott, dass Er unser Erlöser ist, doch mit der Persönlichkeit Christi ist eine weit, weit über „einfache“ Errettung hinausgehende Tiefe und Reichtum verknüpft. Errettung ist die enge Pforte, – in die Fülle Christi zu kommen ist der schmale Pfad. Die Pforte ist nur der Eingang zu etwas Größerem.

Das Prinzip, an das wir hier denken, ist Alle Dinge in Christus. Wenn wir das erkennen, werden wir befreit von „Dingen“, von Mangel, von Unzufriedenheit, von Unzulänglichkeit, von Niederlage. Der Herr hat viel zu gewinnen, wenn wir hier und jetzt in Seine Fülle eintreten, anstatt auf eine künftige Begegnung mit Ihm irgendwann im Himmel zu warten. Denn hier auf Erden ist es, wo wir für Sein Reich beten müssen, und dass Sein Wille geschehe. Möge der Herr unsere Herzen erleuchten, während wir diese Tiefen erforschen.

CHRISTUS IST DER SEGEN GOTTES

Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns gesegnet hat mit jeglichem geistlichen Segen in himmlischen Gütern durch Christus (Epheser 1,3)

Alles, was wir haben, und alles, was wir sind als Christen, ist auf unsere Einheit mit Christus gegründet. Getrennt von Ihm haben wir nichts und sind wir nichts. Doch in Ihm sind wir mit jeglichem geistlichen Segen gesegnet. Denk mal über die Auswirkungen dessen nach. Wenn das wahr ist, dann gibt es nur wenig, um das wir Gott bitten müssen, und außerordentlich viel, wofür wir Gott loben und preisen dürfen.

Die meiste Zeit in meinem Leben als Christ habe ich Gott um Dinge gebeten. Wenn ich niedergeschlagen war, bat ich Ihn um Freude. War ich besorgt, bat ich um Frieden. War ich schwach, bat ich um Stärke. War ich ärgerlich, bat ich um Selbstbeherrschung. Fühlte ich mich unterlegen, bat ich um Sieg. Den meisten Christen wurde beigebracht, sich Gott zu nähern, wenn ihnen ein Mangel bewusst wird und ihn um diese Dinge zu bitten. Eine Zeit lang scheint es, als würde ihnen gegeben, worum sie bitten, doch allzu bald kehren sie zurück und bitten um mehr von derselben Sache. Heute bitten wir um Geduld, und morgen bitten wir erneut, und übermorgen müssen wir schon wieder bitten. Das Gleiche gilt für Frieden, Freude, Sieg und alles andere.

Letztendlich müssen wir lernen, dass wir in Christus bereits alles haben. Was wir „Geduld“ nennen und so eifrig suchen, ist in keiner Weise eine Sache, sondern Christus. „Sieg“ ist dann nicht länger ein „Ding“, sondern eine Person. Und so ist es mit allem anderen, das wir benötigen. Selbstverständlich ist es möglich, geistliche Segnungen von Gott getrennt von Christus oder auch zusätzlich zu Christus, zu erbitten. Doch welch ein Unterschied macht es, zu erkennen, dass Er uns bereits gesegnet HAT (Vergangenheitsform) – nicht mit drei, fünf oder zwanzig Segnungen – sondern mit jeglichem geistlichen Segen. Wie viele es auch geben mag, wir haben sie allesamt. Wo und wie hat Er das getan? Gott sei Dank, es geschah in dem Moment, als wir Christus empfingen und Ihn als unser Ein und Alles annahmen. Gott will, dass wir zuerst nach Ihm suchen und nicht nach Seinen Dingen. Für Ihn gibt es keine „Dinge“, denn diese sind alle in Christus zusammengefasst.

Nochmals, es ist das kostbare Vermögen und der außerordentliche Wert des Herrn Jesus, den wir hier im Sinn haben. Mögen wir vor Gott erkennen, dass Gottes Geschenk, Christus ist – nicht ein Haufen geistlicher Segnungen, um die wir uns eifrig bemühen müssen, eine nach der anderen, bis wir sie wie eine Sammlung von Fertigkeiten oder spezieller Gaben angehäuft haben. Das soll nicht heißen, dass es nicht viele geistliche Segnungen gibt, die wir von Gott erhalten können, nur, dass sie alle in Christus zu finden sind. Wenn wir den Sohn haben, haben wir alles, was zum Sohn dazugehört.

Welcher sogar seines eigenen Sohnes nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken? (Römer 8,32)

Jesus sagt, das Königreich Gottes ist wie ein Mann, der einen in einem Acker vergrabenen Schatz gefunden hatte. Mit großer Freude ging er hin und verkaufte seinen ganzen Besitz und kaufte diesen Acker. Das Argument dieser Parabel ist: Derjenige, der den Acker besitzt, besitzt auch alles, was in dem Acker begraben liegt. Es geht nicht darum, die einzelnen Wertgegenstände zu bekommen, sondern darum, den ganzen Acker zu erhalten. Wenn wir erst einmal den Acker haben, haben wir auch den Schatz.

Die Heilige Schrift sagt uns, dass in Christus, „alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis“ (Kol. 2,3), „jeder geistliche Segen“ (Eph. 1,3), und „die ganze Fülle Gottes“ (Kol. 1,19) verborgen sind. Da dies die Wahrheit ist, können wir vor Gott sagen, dass Sein Geschenk an uns Christus ist. Und in dem Maß, wie wir den Wert und die Kostbarkeit des Herrn Jesus zu schätzen wissen, werden wir auch geistlich zufrieden sein. Wir werden im Sohn die Fülle finden und werden es nicht länger für nötig erachten, in unserem täglichen Leben als Christen, ständig aufgepumpt und gestützt zu werden. Stellt euch nur die Torheit vor, Gott um ein wenig „Kleingeld“ zu bitten, damit wir bis Sonntag durchhalten, während ein ganzer Schatz direkt unter unseren Füßen begraben liegt. Oder stellt euch die Unsinnigkeit unseres Denkens vor, wir müssten „hier“ oder „dort“ hingehen, um etwas von Gott zu bekommen (etwa ein „Segen“, ein „Wort“, eine „Salbung“, etc.), wenn wir doch bereits alles haben, was Er hat. Ich werde sogar so weit gehen und sagen, dass wir, sobald wir die große Kostbarkeit des Herrn Jesus kennen, Gott um nichts weiter bitten werden. Derjenige, der Gott um „Dinge“ bitten muss, weiß den Schatz, den er in Christus bereits hat, noch nicht in ganzer Fülle zu würdigen.

Vielleicht wäre an dieser Stelle eine Illustration hilfreich. Als Gott sich vornahm, Abraham zu prüfen, befahl Er ihm nicht, ein Schaf zu opfern, oder einen Bock oder eine Kuh. Er verlangte auch nicht Abrahams Gold oder Silber, seine Zelte oder Besitztümer. Er drang direkt zum Kern der Sache vor und verlangte Isaak, den Sohn der Verheißung. Wie gern hätte Abraham alles und jedes anstelle seines geliebten Sohnes gegeben. Doch in seiner Bereitschaft, seinen Sohn abzugeben, legte er im Grunde genommen alles auf den Altar. Wenn Gott gehört, was der Mensch am meisten liebt, gehört Ihm alles, was der Mensch hat.

Gleichermaßen hat der Vater im Himmel in Seinem Wunsch, Seine große Liebe für uns zu demonstrieren, uns nicht Teile und Stücke von Dingen gegeben, sondern hat Seinen einzigen Sohn geopfert. Indem er uns Seinen Sohn gab, hat Er uns im Wesentlichen und in der Tat bereitwillig alles gegeben. Wenn der Mensch besitzt, was Gott am meisten liebt, besitzt er alles, was Gott hat. Das ist der Grund, warum ich sage, dass wir außerhalb dessen wenig haben, worum wir Gott BITTEN müssten, doch sehr viel, wofür wir Ihm DANKEN dürfen: Denn IN CHRISTUS hat Gott uns großzügig alle Dinge gegeben.

GOTT GIBT UNS NICHTS AUSSERHALB SEINES SOHNES

Denn Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. (Johannes 3,16)

Dem oberflächlichen Betrachter scheint es so als gäbe uns dieser Vers eine Sache, die „ewiges Leben“ genannt wird. Doch das ist keineswegs die Aussage dieses Verses. Gott hat uns nicht Erlösung gegeben; Er hat uns Seinen Sohn als Erlösung gegeben. Diese Schriftstelle sagt uns, dass Gott die Welt geliebt hat, und diese Liebe veranlasste Ihn dazu, die Situation wieder in Ordnung zu bringen, indem Er uns Seinen einzigen Sohn gab. Was ist das Geschenk? Es heißt nicht, „denn Gott hat die Welt so geliebt, dass Er ewiges Leben gab“. Wenn ich es mal so deutlich sagen darf, es war nicht ewiges Leben, das wir in erster Linie brauchten; wir brauchten Seinen einzigen Sohn. Wozu dient ewiges Leben ohne den Sohn? Erkenne vor Gott, dass es nur einen Sohn, ein Geschenk, gibt. Jetzt haben alle, die AN CHRISTUS glauben, ewiges Leben. Im Augenblick der Neuen Geburt empfingen wir nicht Errettung, wir empfingen den Sohn. Infolgedessen sind wir gerettet. Errettung bedeutet nicht, mir ewiges Leben zu geben, sondern mir Christus als mein Leben zu schenken. Halleluja! Kannst du das erkennen?

Es gibt einen Unterschied zwischen Errettung und einem Retter; zwischen Befreiung und einem Befreier; zwischen Heilung und einem Heiler; zwischen Erlösung und einem Erlöser. Das Erste ist eine „Sache“, das Zweite eine Person. Dies mag beiläufig und simpel klingen, doch vor Gott ist der Unterschied gewaltig, und in der tatsächlichen Erfahrung ist der Unterschied unermesslich. Wenn wir in Bezug auf Seinen Sohn keine Klarheit haben, werden wir es sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich finden, ein Leben als Christ zu führen. Ich habe die „Sache“, weil ich Ihn habe; indem ich Ihn habe, muss ich nicht länger nach der „Sache“ suchen. Was habe ich? Eine Erfahrung? Ein Wort? Eine Lehre? Einen Glauben? Oder eine Person? Dies ist der Unterschied zwischen lebendigem Christentum und toter Religion.

Wir müssen dahin kommen, dass wir SEINE Höhe, Länge, Breite und Tiefe kennen lernen. Und ich erlaube mir hinzuzufügen, dass wir nie an Sein Ende gelangen werden. Doch wir suchen nicht nach irgendetwas als hätten wir es nicht, genauso wenig hoffen wir, etwas Neues zu erlangen, denn was wir „neu“ nennen ist einfach nur etwas, das wir zum ersten Mal sehen. Daher ist Offenbarung unverzichtbar, weil sie enthüllt, was wir bereits haben. Indem wir den Sohn haben, haben wir alles.

Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, welcher uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung, (1.Korinther 1,30)

Dies ist ein sehr reichhaltiger Vers. Wir haben bereits gesehen, wie der Herr Jesus uns als unser Leben gegeben wurde. Auf dieser Basis können wir auf alles andere unseren Anspruch erheben. Hier sehen wir nun, dass Er uns, die wir in Christus sind, zu unserer Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung gemacht worden ist. Es heißt dort nicht, dass Er uns diese Dinge gibt, sondern dass ER diese Dinge in uns IST.

Und nochmal, dies ist der Unterschied zwischen lebendigem Christentum und toter Religion. Die meisten von uns versuchen immer noch, etwas zu erlangen, und haben noch nicht erkannt, dass wir es bereits erhalten haben. Wir mühen uns ab, um Christus ähnlich zu sein. Wir hoffen, dass wir durch viel Anstrengung eines Tages einen gewissen Standard erreichen, über den wir dann endlich sagen können, dass wir wie Jesus leben. Doch dies ist nicht Gottes Art und Weise. Was Gott von uns will, ist nicht ein verändertes Leben, sondern ein ausgetauschtes Leben – das heißt, dein Leben muss im Austausch für Sein Leben aufgegeben werden. „Und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir“ (Galater 2,20ff). Das ist das ausgetauschte Leben: mein Leben gegen Sein Leben.

Inzwischen sollten wir gelernt haben, dass wir uns nicht selbst verändern können. Jesus sagt, wir können unserer Statur durch Sorge und Eigenanstrengung nicht einen einzigen Zentimeter hinzufügen (Matt. 6,27). Wenn wir es nicht schaffen, unseren körperlichen Wuchs zu bewerkstelligen, wie können wir jemals erhoffen, uns selbst geistlich wachsen zu lassen? Habt ihr je einen Bruder oder eine Schwester gesehen, der/die sich geheiligt benahm? Sie rauben sich selbst und jedem um sie herum die Nerven. Es ist eine Last, in der Gegenwart einer solchen Person zu sein. Das ist nicht Christsein. Christsein ist dies: Ich versuche nicht, weise zu sein, sondern empfange den Herrn Jesus als meine Weisheit; ich versuche nicht, gerecht zu sein, sondern empfange den Herrn Jesus als meine Gerechtigkeit; ich versuche nicht, geheiligt zu sein, sondern empfange den Herrn Jesus als meine Heiligung; ich versuche nicht, erlöst zu sein, sondern empfange den Herrn Jesus als meinen Erlöser. Von nun an höre ich auf, irgendetwas sein zu wollen, und erlaube Ihm, zu sein, wer Er ist, durch mich.

Wir müssen uns im Klaren sein: Diese Dinge sind nicht die „Belohnung“ für Jahre des treuen Dienstes oder die Frucht, die daraus entsteht, wenn wir für lange Zeit mit Jesus gegangen sind. Wenn ich Ihn jetzt habe, dann habe ich alles, was zu Ihm gehört, ebenfalls jetzt. Meine Weisheit, meine Gerechtigkeit, meine Heiligung und meine Erlösung haben eine Persönlichkeit, denn Er ist all diese Dinge in mir. Es ist nicht eine Frage meines Verhaltens oder Betragens oder meiner diversen Gefühle – diese Dinge werden früh genug in Ordnung kommen – sondern alles gründet auf dieser vollbrachten Tatsache. Christus ist Gottes Geschenk. Ich wiederhole, wir haben sehr viel, wofür wir Gott loben und danken können!

CHRISTUS IST UNBEGRENZTE VERSORGUNG

Mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel … Ich bin das Brot des Lebens
(Johannes 6,32b + 35a)

Die Menschen baten Jesus darum, ihnen Brot zu geben, doch sie waren nicht in der Lage, zu erkennen, dass Er selbst das Brot des Lebens ist. Sie schufteten und quälten sich für etwas, das vergehen würde, doch sie waren nicht bereit, das wahre Brot, welches nicht vergänglich ist, in Empfang zu nehmen. Und wieder, die Bedeutsamkeit des Herrn Jesus ist nicht, dass Er uns Brot geben kann, sondern dass Er das Brot ist.

Warum folgen wir dem Herrn? Ist es wegen dem, was Er für uns tun kann? Deshalb, damit wir uns Seiner Segnungen erfreuen können? Geht es darum, dass Er unseren Bedürfnissen begegnet? Wollen wir die Geschenke oder das Geschenk? Wenn wir von dem Wunsch nach Segnungen motiviert sind, werden wir bald enttäuscht sein. Vielmehr war es so, dass von dieser Zeit an viele Seiner Jünger umkehrten und Ihm nicht länger nachfolgten. Wie viele von uns werden dem Herrn weiterhin folgen, wenn der Herr es unterlässt, in der Weise auf uns zu reagieren, an die wir uns gewöhnt haben? Der Herr mag dich eine Zeit lang mit Brot versorgen, doch es ist ein Unterschied, vom Herrn Brot zu erwarten oder den Herrn selbst als Brot zu sehen. Möge Gott uns diesen Unterschied zeigen. Das Geschenk Gottes ist nicht, was Christus für dich tun kann, sondern wer Er selbst ist.

Die, die vom Herrn Brot erbitten, werden vorübergehend erfüllt werden, doch all diejenigen, die nach dem Herrn als Brot trachten, werden dauerhaft zufrieden gestellt sein. Mehr noch, sie werden Vorräte haben, aus denen sie andere ernähren können. Es ist eine Schande, dass manche Christen ausschließlich danach trachten, gefüllt zu werden und doch nie zufrieden gestellt sind. Sie geben sich mit einem Hungerlohn zufrieden, mit einigen wenigen Krümeln vom Tisch. Sie haben sich völlig darin verrannt, ständig erfüllt werden zu wollen. Zu solchen Christen können wir nur sagen, dass es Zeit ist, den Herrn zu suchen, nicht wegen dem, was Er dir geben kann, sondern um Seiner selbst willen.

„Dinge“, selbst geistliche Dinge, können nicht zufrieden stellen. Nur Jesus kann zufrieden stellen, und da alle Fülle in Ihm wohnt, brauchen wir nichts weiter. Letzten Endes werden wir erfahren, dass Christus das Geschenk ist, und wenn es soweit ist, werden wir erweitert und ausgedehnt. Wir werden in der Lage sein, dem Leib mit Leben zu dienen. Was geben wir den Menschen: Brot oder Christus? Wenn wir ihnen mit Brot dienen, werden sie von uns abhängig, sie immer weiter zu ernähren. Wenn wir sie auf Christus hinweisen, werden sie in Ihm unbegrenzte Versorgung finden.

Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: "Gib mir zu trinken!", du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser. […] Jesus stand und rief:  „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme des lebendigen Wassers fließen.“ (Johannes 4,10; 7,37b +38)

Während einige den „Flüssen“ und „Wasserstellen“ nachjagen, wie erfrischend ist es da zu wissen, dass Christus das Lebendige Wasser ist. Wie können wir den Unterschied zwischen Christus und dem erkennen, was als die manifestierte Kraft oder Gegenwart Gottes proklamiert wird? Es ist recht einfach: Der, der von einem „Treffen“ trinkt, muss fortwährend trinken, um gefüllt zu bleiben; doch wer den Christus als Lebendiges Wasser kennt, hat seinen Durst ein für alle Mal gestillt.

Wir sind leer, weil wir nicht das Geschenk Gottes kennen. „Wenn du erkenntest die Gabe Gottes, wenn du wüsstest, wer Ich bin, bätest du Mich, und Ich gäbe dir.“ Die, die es nach Gerechtigkeit (Christus) hungert und dürstet, werden dauerhaft gefüllt. Jene aber, die es nach allem anderen hungert und dürstet, müssen ständig nach ihrer nächsten Füllung Ausschau halten. Wir wiederholen es immer und immer wieder, die Frage von Überfluss oder Mangel im geistlichen Leben steht im Verhältnis dazu, wie wir den Sohn sehen. Wenn wir den Sohn klar sehen, dann sehen wir alles, was Gott hat und alles, was Gott ist. In Ihm ist die Fülle. Von dort, wo wir sind, aufzubrechen, um dann irgendwo an den Enden der Welt einen Mann, eine Frau oder einen Dienst zu suchen, damit diese uns erfüllen oder segnen mögen, ist eine wirkliche Tragödie. Wie viel Zeit habe ich mit dererlei Bestrebungen vergeudet, bevor ich Christus als Ein und Alles erkannte! Beschädigte Zisternen können Wasser nicht allzu lange halten.

Wir müssen die Gabe Gottes kennen. Der, der weiß, wird nicht nur zufrieden gestellt sein, sondern es wird ein Überfluss an Leben aus ihm heraussprudeln. Du salbst mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein (Psalm 23,5b). Bist du ein überfließender Christ, völlig angefüllt mit Gott, und noch jede Menge übrig? Traurigerweise ist das nicht für viele von uns kennzeichnend. Zu trinken ist ein Anfang, doch Gottes Ziel ist ein Überlauf. Wie sehr wir doch klare Einsicht in den Sohn brauchen! Wie dringend wir erkennen müssen, wie kostbar und wertvoll Er ist!

Hier ist das Herrliche an unserer Einheit mit Christus: Wenn wir zu Ihm kommen, um zu trinken, werden wir zu dem, was wir trinken. Jesus sagt ganz deutlich, dass die Ströme des Lebendigen Wassers aus dem Inneren der Person quellen werden, die das Geschenk Gottes kennt, und von Ihm erfüllt wurde. Am Anfang fließt es von Ihm zu mir, doch letztendlich fließt es aus mir nach außen. Was könnte mir jemand geben, was ich in Christus nicht bereits besäße? Die Frage ist also nicht, ob du „im Fluss“ bist, sondern ist der Fluss in dir? In allen Dingen lenkt uns Gott beständig auf Seinen Sohn als alles in Einem. Möge Er uns die Gnade schenken, Ihn zu erkennen.

IN IHM BLEIBEN

Von seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade um Gnade. (Johannes 1,16)

Wie voll ist denn „voll“? Wie viele Menschen schließt das Wort „alle“ mit ein? Wir müssen glauben, dass „voll“ vollständig bedeutet und „alle“ jeden von uns einschließt. „Von Seiner Fülle haben wir alle empfangen.“ Niemand, ganz gleich, wie „gesalbt“ er erscheinen mag, hat mehr Fülle als ein anderer. Und wenn wir es bereits empfangen haben, gibt es nichts für uns zu tun, um es zu bekommen. Wenn ich bereits einen Raum betreten und mich auf einen Stuhl gesetzt habe, dann gibt es für mich keinen weiteren Anlass, den Raum betreten zu wollen. Ich bin schon dort. Wir sind in Christus hinein gekommen, als Er in uns hinein gekommen ist: Wir müssen nicht immer und immer wieder in Ihn hineinkommen, wir bleiben einfach in Ihm.

Ich werde häufig gefragt, wie wir an dieser Fülle teilhaben. Wie gehen wir in ihr? Welche praktische Anwendung existiert für ein Leben gemäß dieser Wahrheit? Wir sehen, was Gott sagt, wir sehen aber auch unsere Situation. Wir sehen Jesus, aber wir sehen auch uns selbst. Gott sagt, in Ihm sind wir vollständig, doch wir sagen, wir sind unvollständig. Gott sagt, wir sind in Christus mit jeglichem geistlichen Segen gesegnet, doch wir sagen, wir brauchen noch dies oder jenes. Was ist nun hier das Problem? Ist da nicht ein krasser Widerspruch zwischen dem, was Gott sagt, und dem, was wir sagen? Wessen Wort ist verlässlicher?

Die Lösung ist, überhaupt nicht auf sich selbst zu schauen, sondern unseren Blick Jesus zuzuwenden. Dann werden wir uns über die praktische Seite keine Gedanken machen müssen, sie wird sich aus eigenem Antrieb entwickeln. Lasst uns zuerst eine Grundlage bekommen, dann wird das Leben einen Weg finden, sich zu manifestieren. Ich bin überzeugt, dass wir eine Menge Glauben haben, wir glauben nur an die falschen Dinge. Viele Christen haben mehr Vertrauen in das Gesetz von Sünde und Tod, als in das Gesetz des Geistes vom Leben in Christus. Wir richten mehr Augenmerk auf das, was der Teufel tut (oder was wir denken, was er tut) und darauf, wie schwach wir sind, als dass wir ein Bewusstsein für den Sohn Gottes haben. Doch wenn wir uns Christus zuwenden, nimmt Er zu. Wenn er zunimmt, nehmen wir ab. Wir müssen kleiner werden, Er muss größer werden. Wenn Christus sich in unserer Wahrnehmung größer als alles andere abzeichnet, werden wir die Fülle erleben, die uns in Ihm bereits gehört. Denk daran: Der, der den Acker besitzt, besitzt auch alles, was im Acker verborgen ist. Sinne darüber nach, atme es, lebe es.

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Originaltitel: The Gift of Christ
©2008 Chip Brogden, All Rights Reserved.
Website: www.theschoolofchrist.org
Die Rechte an dieser Übersetzung liegen bei der Übersetzerin:
©2008 Gabriele Kohlmann

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