Leseprobe aus "und Ihr werdet meine Zeugen sein"
Autor: Dieter Beständig

Liebliche Füsse: Ein Wohlgeruch Gottes

Hast du gewusst, dass du in den Augen Gottes „liebliche Füsse" hast, wenn du den Menschen draussen das Evangelium verkündigst? In Jes.52,7 sagt der Herr: „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füsse dessen, der frohe Botschaft bringt, der Frieden verkündet, der gute Botschaft bringt, der Heil verkündet." Liebliche Füsse sind gesegnete Füsse! In Nah.2,1 heisst es: „Siehe, auf den Bergen die Füsse des Freudenboten, der Heil verkündigt." In Gottes Augen sind wir liebliche Freudenboten, wenn wir uns bereitstellen, den Menschen in der Welt das Heil zu verkündigen. Eines Tages sagte der Heilige Geist zu mir: „Sohn du bist ein Wohlgeruch!" Ich dachte zuerst, dass ein Geist der Schmeichelei zu mir reden würde, aber der Gedanke lies mich nicht los und als ich in der Bibel nach Bestätigung suchte, fand ich es in 2.Kor.2,14-15: „Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumphzug umherführt in Christus und den Geruch seiner Erkenntnis an jedem Ort durch uns offenbart. Denn wir sind ein Wohlgeruch Christi für Gott unter denen, die errettet werden."

Du kannst viele christliche Aktivitäten haben, aber wenn du dich dafür entscheidest, ein lebendiger Zeuge Jesu zu sein, der bereit ist, den Menschen auf der Strasse die Frohbotschaft zu bezeugen, wird Gott dich im Triumphzug umherführen und du wirst an allen Orten ein Wohlgeruch Gottes sein, bei denen, die durch dein lebendiges Zeugnis gerettet werden. Es ist wirklich wahr: Wo immer ich auch evangelisiere, an jedem Ort entscheiden sich Menschen für Jesus! Das Geheimnis heisst Treue! Ich möchte hier noch einmal betonen, was der Herr mir anfangs meines Dienstes sagte: „Mein Sohn, wenn du darin treu bist, werde ich dir immer Menschen zuführen, egal wo du bist". Jesus sprach sogar von einer Belohnung: „Wer hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe."

So viele Christen wollen irgendeine Salbung, aber sie vergessen, dass der Herr dann auch mehr von ihnen erwartet! Gott möchte uns viel mehr anvertrauen, aber Er kann es nur, wenn wir es wirklich praktizieren, im Kleinen treu zu sein. Setze deine „lieblichen Füsse" in Bewegung! Sei ein Freudenbote des Herrn - und du wirst ein Wohlgeruch Christi für Gott sein. Welch eine Ehre! Oft gaben mir Leute, nachdem ich mit ihnen gebetet hatte, das Zeugnis: „Oh, das hat mir richtig gut getan. Sie sind wirklich ein Segen Gottes an diesem Ort. Machen sie bloss weiter. Leute wie Sie brauchen wir hier!" Ein Ehepaar aus Deutschland sagte: „Warum treffen wir in unserer Stadt nicht solche Leute wie Sie? Warum gehen Sie nicht auf die Strasse?" Das war für mich sehr beschämend. Ich habe dann stets grosse Mühe ihnen zu erklären, dass Christen oft noch zu ängstlich sind, weil sie Ablehnung erwarten.

Wenn ich hier schreibe, dass uns Leute auf der Strasse aus Dankbarkeit die Hand geküsst haben, und sie ausriefen:

„Ihr seid Engel Gottes!" dann sollte das wirklich ein „Denkanstoss" für diejenigen sein, die sagen: „Ach, es bringt nichts, wenn wir hinausgehen". Oft habe ich gesagt und sage es hier wieder: „Nur Gott allein weiss, was wir auf der Strasse mit dem Heiligen Geist erleben" Wir erleben Saat und Ernte! Wir werfen unsere Fangnetze aus und Gott füllt sie. Komm auch du in die Ernte. Es ist deine Stunde. Gott ruft dich jetzt! Antworte: „Herr, ich bin bereit zu gehen. Geh Du mit mir hinaus und lass mich Deine Herrlichkeit sehen".

Ein sehr wichtiger Teil der geistlichen Waffenrüstung beinhaltet Eph.6,15: „Und beschuht an den Füssen mit der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums des Friedens." Die schönste Ritterrüstung nützt nichts, wenn sie nur als Attraktion zur Schau ausgestellt wird. Ich treffe so viele Christen, welche ihre Freizeitschuhe tragen, aber nicht beschuht und auch nicht bereit sind, die Frohbotschaft des Evangeliums hinauszutragen. Wenn ich sie darauf anspreche, laufen viele auf „schnellen Sohlen" davon! Rüstung ja, Kampf nein! Das darf nicht sein. Der Engel Gottes sagt in Dan. 11,32: „Aber das Volk, das seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen und entsprechend handeln." Du bist gemeint!

Schule für Evangelisation in der Kraft des Heiligen Geistes

Jesus zeugt - der Heilige Geist zeugt und die Gemeinde Jesu zeugt

In Jes. 43,10 benennt Gott zwei Zeugen: „Ihr (mein Volk) seid meine Zeugen, spricht der Herr, und mein Knecht (Jesus), den ich erwählt habe." Jes.55,4 bestätigt diese Aussage: „Siehe, ich habe ihn zum Zeugen für Völkerschaften gesetzt." Damit ist aber nicht genug, denn Jesus sagt in Joh. 15,26-27: „Wenn der Beistand gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird der von mir zeugen. Aber auch ihr zeugt, weil ihr von Anfang an bei mir seid."

In Apg.5,32 legen die Apostel bei ihrer Festnahme vor dem Hohen Rat Zeugnis über ihren Dienst ab: „Und wir sind Zeugen von diesen Dingen, und der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen." Also wir zeugen niemals allein, sondern der Heilige Geist bezeugt immer mit. Darum heißt es ja in Apg.1,8: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist und ihr werdet meine Zeugen sein."

Darum bete ich auch immer: „Heiliger Geist, gehe bitte heute mit mir auf die Strasse". Ohne Ihn würde ich erst gar nicht losmarschieren! Ebenso sagt uns Paulus in 1.Kor.2,4: „Denn meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten der (Menschen)Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe!" Damit drückt er aus, dass er niemals ohne den Heiligen Geist in seiner Kraft dienen wollte, weil es „Heer und Kraft" bedeutet und durch Menschenweisheit niemand für Jesus gewonnen werden kann.

Ohne Mithilfe des Heiligen Geistes kommt niemand zum Glauben

Tatsache ist doch, dass ohne die Mitarbeit des Heiligen Geistes überhaupt nichts geht. Auf der anderen Seite benutzt der Heilige Geist uns als seine Gefässe, durch die Er wirken will. Damit Er gezielt wirken kann, erlaube ich Ihm aufgrund des Wortes Gottes kreativ zu handeln, welches ich über die Personen ausspreche, mit denen ich bete. Also muss ich vorher die Eigenschaften des Heiligen Geistes kennen, damit diese durch mein Gebet mit den Leuten auch freigesetzt werden können. Zum Beispiel: „Der Geist aber macht lebendig" (2.Kor.3,6). Dann bete ich folgendermaßen: „Komm Heiliger Geist, mache Fritz lebendig und gib ihm ein neues Herz und einen neuen Geist. Erneuere ihn!"

Hier ist eine Basis (auch Hes.36,26), auf die Gottes Geist mitwirkt und das Wort lebendig macht. „Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen." Oft lasse ich dieses Gebet von den Leuten auch bewusst nachbeten: „Herr, nimm mein steinernes Herz weg und gib mir ein neues Herz und einen neuen Geist". Ein vorangehendes Gebet zum Heiligen Geist bete ich, bevor ich auf die Strasse gehe: „Heiliger Geist, überführe Du die Leute, mit denen ich heute beten werde, von Sünde und schenke ihnen eine echte Umkehr zu Gott". Jesus sagte über den Heiligen Geist in Joh.16,8: „Wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde."

Es ist also Seine Aufgabe Menschen von ihrer Sünde zu überführen. Mit anderen Worten: „Nimm nicht gleich dein Schwert und schlage ihnen die Ohren ab", wenn sie nicht sofort so Busse tun, wie du es dir von ihnen erwartest! Denn es steht geschrieben: „Weisst du nicht, dass Gottes Güte dich zur Busse leitet?" (Rö.2,4). Herzensbusse ist ein Gnadenakt der Retterliebe Gottes, letztlich ist doch „die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist" (Rö.5,5). Und durch den Heiligen Geist sollen Ströme lebendigen Wassers von uns fliessen - nicht die bitteren Wasser von Mara! Luk.4,18 sagt: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen!" Das sind Worte der Gnade und Wahrheit (Joh. 1,17).

Predige das Wort nicht mit Menschenweisheit!
(lege es dir vorher nicht fest, was du reden sollst)

Der Geist Gottes lehrte mich diesbezüglich eine wichtige Lektion. Er sagte mir: „Mache dir keine Gedanken, was du den Menschen sagst, denn ich werde dir die Worte in den Mund legen, die du reden sollst! In Luk. 12,11-12 sagt Jesus: „Wenn sie euch aber vor Synagogen und die Obrigkeiten und die Machthaber führen, so sorgt euch nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt! Denn der Heilige Geist wird euch in jener Stunde lehren (eingeben), was ihr sagen sollt." Die Menschen auf der Strasse „lesen" uns! Aus diesem Grund sollte unser Gesichtsausdruck unverkrampft und entspannt sein.

In einem der vorigen Kapitel habe ich darüber geschrieben, dass wir das Evangelium „ausstrahlen" sollen. Dazu brauchen wir Freiheit, Gelassenheit und das Bewusstsein, dass der Heilige Geist uns die Worte in den Mund legt, wie und was wir reden sollen. Gott kennt alle Nöte der Menschen und Er sagt damit: „Lass es mein Problem sein, kümmere dich nicht darum, denn ich werde dir Mund und Weisheit geben, was du reden sollst! Ps.81,11 sagt: „Öffne deinen Mund weit auf, ich will ihn füllen."

Die Jünger Jesu waren keine Schriftgelehrten, die meisten waren Fischer und daher wortkarg und nicht redegewandt. Aber die Salbung durch den Heiligen Geist gab ihnen Sicherheit, Kühnheit und sie vertrauten der Zusage und Verheissung Jesus, dass der Geist ihnen rechtzeitig eingeben würde, was sie reden sollten. Er ist immer noch derselbe! Er gibt auch uns Kühnheit und Freimut, sodass wir unbekümmert und ohne Verkrampfung reden, so wie Gottes Geist es uns im rechten Moment eingibt. In Apg.2,37 redete Petrus in seiner Pfingstpredigt so, dass sein Wort die Wirkung eines Pfeiles hatte, der ihre Herzen traf: „Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Was sollen wir denn tun, ihr Brüder?" Wenn wir wirklich dem Heiligen Geist erlauben durch uns zu wirken, dann können wir ganz sicherlich auch mit wunderbaren Resultaten rechnen.

Herr, lass mich so reden, dass sie sich bekehren
(Gott offenbart das Verborgene)

Bevor ich mit Menschen rede, bete ich: „Herr, lass mich so reden, dass sie sich bekehren". Eines Tages sprach ich mit einem jungen Asiaten, der auf einer Bank am Zürichsee, ein Buch las. Ich betete innerlich: „Herr, gib mir die richtigen Worte für ihn", dann begann ich mit ihm ein Gespräch und Gottes Geist leitete mich, mit ihm über das „Bordbuch eines Piloten zu reden, woran sich jeder Pilot exakt halten muss, damit er nicht mit seiner Maschine abstürzt" und brachte es in Verbindung mit der Bibel, dass dieses Buch die gleichen Funktionen besitzt und somit das „geistliche Bordbuch der Christen ist", damit auch wir sicher ans endgültige Ziel gelangen, wo Gott uns erwartet.

Er reagierte sichtlich überrascht und fragte mich: „Woher wissen Sie denn, dass ich ein Pilot bin?" Ich antwortete selbst erstaunt: „Sie sind ein Pilot? Was fliegen Sie denn für eine Maschine?" Da sagte er: „Ich bin Pilot einer Boeing 777 der Malaysia-Airline und bin hier an den See gekommen um mich zu entspannen. Morgen fliege ich wieder zurück!" Er war nun völlig offen und es war nicht schwer ihn zu Jesus, den Chefpiloten „unserer Airline" zu führen. Er betete dasÜbergabegebet und ich segnete ihn für seinen Dienst, und da die Luft keine Balken hat, sagte ich ihm noch, dass der Herr seine Engel über ihm befohlen habe, ihn zu behüten auf allen seinen „Flügen". Diesen Schutz wollte er! Eine Woche zuvor war eine Airline in Malaysia abgestürzt und es gab viele Tote. Seitdem konnte ich bereits etliche Piloten verschiedener Airlines zu Jesus führen, weil Gottes Geist mir das „Bordbuch-Bibel-Gleichnis" zu rechten Zeit eingab.

Überhaupt geschieht es öfters, dass der Geist Gottes mir im voraus geistliche Eindrücke über Personen gibt, mit denen ich rede, sodass sie überrascht reagieren - und offen sind, weil sie es als Führung Gottes erkennen. Einmal traf ich eine elegante Frau. Der Geist Gottes sagte zu mir: „Sie kommt aus Petersburg in Russland." Da sagte ich es ihr. Sie antwortete mir ganz aufgeregt: „Ja, woher wissen Sie denn das?" Ich sagte: „Gott hat es mir gesagt, weil Er Sie liebt und retten will!" Da nahm sie Jesus in ihr Herz auf. Es ist echt aufregend, was wir mit dem Heiligen Geist auf der Strasse erleben. Wie soll man denn sonst Gottes Grösse erfahren?

Da war Max, ein älterer Herr aus Österreich. Gottes Geist leitete mich, mit ihm über göttliche Heilung, Zeichen und Wunder zu reden und verkündete ihm: „Jesus als den, der überall umherging und wohltat und alle heilte, ... denn Gott war mit ihm" (Apg.10,38). Er hörte nachdenklich mein Zeugnis an, und als ich ihn aufforderte, Jesus als seinen „Oberarzt" anzunehmen, senkte er sein Haupt und betete das Übergabegebet mit. Dann sagte er: „Wissen Sie, ich verstehe etwas von dem, was Sie erzählt haben, denn ich bin selbst Arzt und glaube, dass Gott heute noch Wunder tut!" Ich kannte diesen Mann nicht, aber Gott wusste, dass er Arzt war und liess mich so reden, dass es ihn ins Herz traf und er sich bekehrte. Gott gibt hier eine klare Botschaft: „Hört auf, euch zu überlegen, was und wie ihr predigen sollt: überlasst es mir und öffnet euren Mund ich will ihn füllen!" Wenn wir als Menschenfischer hinausgehen um zu „angeln", brauchen wir für jede Sorte Mensch den richtigen Köder. Gott allein weiss, welche Botschaft der „richtige Köder" für alle Fische ist. Es ist eine wunderbare Erfahrung zu erleben, wie Gott uns die treffenden Worte in den Mund legt. Sein „Pfeil" trifft immer.

"Er hat mich zu einem geschärften Pfeil gemacht" (Jes. 49, 2)

Tod und Leben sind in der Zunge Gewalt. Es liegt an uns, so zu reden, dass unsere Worte Leben hervorbringen. Aus diesem Grund betonte der Engel Gottes, nachdem er die Apostel aus dem Gefängnis befreit hatte: „Geht und stellt euch hin und redet im Tempel zu dem Volk alle Worte des Lebens" (Apg.5,20). Zuviel Reden ermüdet den Zuhörer, deshalb lieber weniger reden, aber treffend! Ich habe oft beobachtet, dass die meisten Christen, wenn sie evangelisieren, oft zu lange und umständlich „um den heissen Brei" herumreden, anstatt direkt und gezielt „ihre Pfeile abzuschiessen". Dadurch verlieren ihre Worte an Durchschlagskraft und ihre Botschaft dringt nicht tief ins Herz, es ritzt es höchstens. Gottes Geist lehrte mich, wie ich meine „Pfeile" abschiessen soll, damit sie eine Wirkung erzielen. Ich sage damit nicht, dass du es genauso machen sollst, aber bei mir funktioniert es.

Ein Pfeil besteht aus zwei wichtigen Elementen: 1. den Schaft und 2. die Spitze. Der Schaft des Pfeiles gleicht einer gezielten, geraden Botschaft „aus einem Guss", die mit derSpitze (dem Übergabegebet) verbunden ist. Die Botschaft kann ein persönliches, lebendiges Zeugnis beinhalten, sollte aber auch einen „Segnungsteil" haben. In Spr.11,11 steht: „Durch den Segen der Aufrichtigen kommt eine Stadt empor." Durch deinen Segen kann ein Mensch „emporgehoben und verändert" werden. Denn er hat eine prophetische Wirkung. In der Bibel lesen wir, dass alle Menschen durch die Sünde Adams unter dem Fluch sind. Jesus hat diesen Fluch am Kreuz auf sich geladen. Gott zeigte mir, dass Sein Segen den Fluch bricht! Ja, Jesus hat uns sogar geboten: „Segnet, die euch fluchen" (Luk.6,28). 1.Petr.3,9 sagt: „Sondern im Gegenteil segnet, weil ihr dazu berufen worden seid, dass ihr Segen erbt."

Als ich anfing diese Wahrheit in die Tat umzusetzen, erlebte ich oft folgendes: Wenn ich zum Beispiel über eine Person betete: „In Jesu Namen, ich breche den Fluch über deinem Leben und segne Dich", geschah etwas: Ihr Körper sackte einen Moment lang zusammen, als wäre ein schweres Joch von ihr genommen. Segen bedeutet Vervielfältigung, Multiplikation des Guten, welches Gott für uns bereitet hat. Wenn wir ganz bewusst Personen, mit denen wir beten, segnen sprechen wir die kommenden Wohltaten Gottes über sie aus. Für Menschen, die Gottes Segen ablehnen und nicht wünschen, trifft das nicht zu. Gott zwingt ja niemand seinen Segen auf. Aber es gibt eine Gruppe, die den Segen aufnehmen werden, das sind die „Sanftmütigen, die Demütigen, diejenigen, die zerbrochenen Herzens sind, die da hungern nach Gottes Wort, den Durstigen". Ich habe Tausende dieser zerbrochenen Menschen gesegnet - und sie haben danach Jesus als Herrn in ihr Leben aufgenommen.

Wie Gottes Segen den Fluch bricht: Mein persönliches Zeugnis

Vor mehr als 30 Jahren lag ich wegen einer Blinddarmentzündung im Krankenhaus. Damals ging es mir in jeder Hinsicht schlecht: Ich war innerlich und äusserlich krank. Ich kannte Gott nicht persönlich und lebte bewusst in Sünde. Es war wie ein Sog, aus dem ich nicht herauskam. Ich trank zuviel Alkohol und weil ich übernervös war, rauchte ich fast täglich eine Packung Zigaretten. Meine damalige Ehe war daran, auseinanderzubrechen und zu scheitern. Ich hatte zudem keine Zukunftsperspektive mehr. Alles schien ausser Kontrolle geraten. In jener Zeit, lernte ich einen algerischen Moslem kennen, der früher „Imam", also islamischer Geistlicher war. Er erzählte mir begeistert von Allah und dass es nur einen Gott gibt und Mohammed sein Prophet ist. Er stiess bei mir zu dieser Zeit auf offene Türen, denn ich war von unserem Christentum völlig enttäuscht. Er gab mir Teile des Koran zu lesen und ich fing an, zu Allah zu beten. Doch ich fand auch hier keine Erfüllung und Frieden. Denn nur aus „Gewohnheit und Tradition" mehrere Male am Tag auf Knien Richtung Mekka zu beten, ist auf die Dauer ermüdend. Danach befasste ich mich mit dem Buddhismus und mit den heiligen indischen Schriften. Aber alle diese Religionen brachten mir keinen Frieden. Sie waren wie eine Formel, die man ständig wiederholt - aber ohne wahres Leben. So lag ich nun verzweifelt in meinem Bett und war obendrein „stinksauer". Neben mir auf dem Nachttisch stand eine Flasche Wodka, die mir jemand als „Trost" geschenkt hatte. So trank ich auch hier.

Da geschah es, dass sich ein Pfarrer in mein Zimmer verirrte. Ich hielt ihn für einen katholischen Geistlichen, der seine obligatorischen Krankenbesuche ablief. Nun stand er in seinem schwarzen Anzug vor mir und wollte mit mir ein Gespräch beginnen. Irgendwie war dieser Mann ein Auslöser für alle Aggressionen, die sich in mir aufgestaut hatten. Ich fing plötzlich an laut zu schreien und brüllte ihn an: „Ich will von einer heuchlerischen Kirche mit vier Göttern (Gott, Jesus, Hl.Geist, Maria) und 365 Heiligen nichts mehr wissen. Da sind ja die Moslems besser dran, denn die glauben nur an einen Gott!" Während ich voller Zorn herumschrie, kam mir die Inquisition, Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und die zahllosen Päpste mit dem ganzem Prunk in den Sinn. Mein Zorn gipfelte darin, dass ich diesen armen Pfarrer letztlich anschrie: „Dort ist die Tür, verschwinden sie von hier!"

Erstaunlicherweise liess dieser Pfarrer, alle meine Anschuldigungen über sich ergehen ohne selbst gereizt zu reagieren. Letztlich antwortete er mir: „Sie sind ja total frustriert und enttäuscht, was haben Sie nur alles mitgemacht. Ausserdem bin ich kein katholischer Geistlicher, sondern evangelischer Landespfarrer im Nachbarort. Ich glaube an den lebendigen Gott und dass Jesus lebt und Sie liebt. Bitte, hören sie mir nur einen Moment zu: Sie haben geflucht und die Bibel sagt: „Segnet die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen." Darf ich Sie segnen, bevor ich gehe?" Er sah mich fragend an. Ich war von seiner Reaktion völlig überrascht, schwieg einen Moment und sagte dann plötzlich bewegt: Gut, wenn ihr Segen wirklich funktioniert und eintrifft, dann nehme ich ihn an!" Er segnete mich und bat Gott um Vergebung für mich, danach ging er. Ich habe ihn nie wiedergesehen.

Zehn lange Jahre mussten vergehen, bis ich die Erfüllung seines Segens erlebte. In einer christlichen Osterkonferenz, die ich 1978 in Gunzenhausen/Mittelfranken besuchte, lag ich zerbrochen und weinend zu den Füssen eines Evangelisten, hielt sie fest umklammert und schrie: „Ich lasse sie nicht los, bis sie für mich gebetet haben und ich endlich frei bin!" Gott erhörte mein Schreien. Ich habe damals eine völlige Verwandlung nach 2.Kor.5,17 erlebt und bin eine neue Schöpfung in Christus geworden. In 4.Mo.22,6 sagte Barak zu Bileam: „Denn ich habe erkannt: Wen du segnest, der ist gesegnet und wen du fluchst, der ist verflucht!" Es ist ein Fakt, dass der Segensspruch eines von Gott gesalbten Menschen Vollmacht hat Leben zu verändern! Ich habe es selbst erfahren und erlebt, dass es funktioniert, darum praktiziere ich es auch - vor allem in der persönlichen Evangelisation.

Wie führe ich Menschen zu Jesus?

Ich habe meinen Köcher mit „Evangeliums -Pfeilen" gefüllt. Es braucht also eine gewisse Durchschlagskraft, damit sie eine entsprechende Wirkung haben. Wenn ich mit Personen rede, die katholisch sind, frage ich sie: Oh, Sie glauben sicher an den Hl. Geist?" und füge hinzu: „Maria hat bei der Hochzeit von Kana zu den Dienern gesagt: Tut, was Jesus euch sagt" (Joh.2,5). Es ist wichtig auf Jesus als Erlöser hinzuweisen. Bei den Protestanten frage ich: Wissen Sie noch ihren Konfirmandenspruch und können Sie ihn mir sagen?"

Oft wissen sie den Spruch noch und wenn sie ihn aufsagen, z.B.: „Der Herr ist zu meiner Rechten, dass ich nicht wanke", dann sage ich: „Danke Herr, dass Du zur Rechten von Frau Müller bist und sie beschützt, dass sie nicht wankt". Das ist eine Basis, wo ich den Pfeil der Segnung" abschiesse. Ich frage: „Darf ich sie segnen?" und beginne in etwa so:

„Lieber Herr Jesus, segne jetzt Frau Müller, damit dein Wort (Der Herr ist zu meiner Rechten, dass ich nicht wanke) in ihr lebendig wird und erneuere ihren Glauben. Lass sie spüren, dass Du für sie da bist und sie sich Dir anvertraut. Herr, Du willst mit uns eine lebendige Beziehung und kein Traditionschristentum. In Jesu Namen breche ich den Fluch über Frau Müller und segne sie, damit Glaube, Hoffnung und Liebe in ihr lebendig wird."

Während des Gebets lege ich oft meinen Arm um die Person oder ergreife ihre Hände. Ich blicke ihnen bewusst in die Augen und lasse die Liebe Jesu hindurchfliessen. Wichtig: Alles was du betest, muss von Herzen kommen, die Leute spüren es sofort. In diesem Moment bin ich wirklich von der Retterliebe Jesu ergriffen und innerlich bewegt. Es ist schliesslich ein „heiliger Moment", wenn Gottes Geist Menschenherzen berührt und sie bereit sind Jesus als Herrn einzuladen.

Vermeide auch von oben herab zu beten, also aus einer der Position der Überlegenheit, was Hochmut ist. Gott zeigte mir, dass wir auf ihre Ebene gehen müssen um ihr Herz zu erreichen. Sei vor allem völlig unverkrampft und überlege nicht, was du betest, denn der Geist Gottes hilft dir, die richtigen Worte zu finden. Beziehe den Heiligen Geist mit in dein Gebet, damit Er wirken kann. Ich bete dann meist so:

„Komm, Heiliger Geist, und erneuere das Herz von Frau Müller. Erneuere ihren Geist und hilf ihr zu glauben. Denn Du bist der von Gott gesandte Helfer und Beistand und machst uns lebendig. Und, jetzt Frau Müller, beten wir beide gemeinsam: (Schau Sie liebevoll aber in Glaubensgewissheit und ohne Zweifel dabei an und formuliere dein Übergabegebet etwa so: (Lass sie dieses Übergabegebet nachbeten:)

„Lieber Herr Jesus (lieber Herr Jesus), erneure meinen Glauben (erneure meinen Glauben), und komm in mein Herz (und komm in mein Herz), vergib mir meine Schuld (vergib mir meine Schuld), und hilf mir denen zu vergeben, die mich verletzt haben (hilf mir denen zu vergeben, die mich verletzt haben). Sei sensibel, wenn Gottes Geist etwas aufdeckt, damit eventuell Raum zum Bekennen und zum Lösen ist; z.B. Unvergebenheit, Bitternis. Dann bete weiter: „Gib mir den Heiligen Geist (gib mir den Heiligen Geist) und schreibe meinen Namen in das Buch des Lebens (nachbeten lassen) und führe mich in alle Wahrheit!" Du kannst auch beten: „Lieber Herr Jesus. Ich glaube, dass Du für mich am Kreuz gestorben bist und mich durch dein Blut erkauft hast. Ich komme jetzt ans Kreuz und lege dort meinen alten Adam ab. Mache aus mir eine neue Schöpfung. Amen".

Der wirksame Moment liegt darin, dass ich keine Pause zwischen der Segnung und dem Übergabegebet mache! Es ist ein Pfeil, wobei die Botschaft und Segnung der Schaft ist und das Übergabegebet die Spitze dastellt. Es ist eine Einheit! Anschliessend gebe ich dieser Person eine Einladung (mit Anschrift) in eine örtliche Gemeinde - zumindest ein evangelistisch ausgerichtetes Traktat, oder Broschüre, die ihr weiterhelfen soll. Ich habe dafür extra eine evangelistische 64-seitige Aufklärungsbroschüre geschrieben: „Er zog mich liebevoll aus der Grube" sowie eine Minibroschüre, mit dem Titel: „Vergebung, Heilung, Befreiung", welche ein Übergabegebet enthält (Beides kann bei mir bezogen werden).

Sei ein Multiplikator der Herrlichkeit Gottes

Seit der ersten Ausgiessung des Heiligen Geistes am Pfingstfest zu Jerusalem fliesst der Strom des Lebens ohne Unterlass aus dem himmlischen Tempel herunter auf die Erde zu uns, um sich durch dich und mich bis an die Enden der Erde auszubreiten. „Denn die Erde wird davon erfüllt sein, die Herrlichkeit des Herrn zu erkennen, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken" (Hab.2,14).

Es geht hier schlichtweg um Multiplikation. Gottes Geist salbt uns „als Multiplikatoren der Herrlichkeit Gottes", damit durch uns die ganze Erde mit dem Evangelium erfüllt wird. Damit wir diesen Dienst erfüllen können, brauchen wir mehr als eine Salbung, die an die Knöchel oder Knie geht". Hesekiel stand nicht bis zu den Knöcheln im Wasser und wartete, bis der Strom stieg und er nicht mehr stehen konnte, es geschah genau umgekehrt: er ging hinein.

Ich möchte hier noch einmal betonen: Die Knöchel-Salbung" hat nicht die Kraft, uns hinauszutreiben, weil unsere Füsse immer noch auf festem Untergrund stehen. Wir müssen schon selber diese Schritte tun und tiefer in den Strom des Geistes hineingehen - bis er uns zu denen treibt, die das Wasser des Lebens brauchen. Schlussendlich möchte uns Gottes Geist überfliessend füllen, denn nur was überfliesst, wird weitergegeben. In Ps. 23,5 sagt David: „Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fliesst über." Wenn Du gesalbt bist, kannst du anderen die Salbung übertragen.

Jesus sagt diesbezüglich: „Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund" (Matth.12,34). Weiter sagte Jesus „Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet" (Joh.15,8). In Joh. 15,16 sagt Er: „Ihr habt nicht mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt, und eure Frucht bleibe, damit, was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe." Die Ernte ist gross und nicht klein. Gott sucht Arbeiter, die bereit sind in die Ernte zu gehen, um die Garbenbündel mit einzubringen: dreissig, sechzig, hundertfach! Wer hat, dem wird gegeben, dass er überfliessend habe!

Höre nicht auf, Jesus zu bezeugen und zu verkündigen

Denke daran, dass der göttliche Strom nicht aufhört zu fliessen, der Wind des Geistes nicht aufhört zu wehen und das Feuer des Geistes nicht aufhört zu brennen! Denke daran, dass die Retterliebe Gottes nicht aufhört zu retten, dass das Blut Jesu nicht aufhört Menschen von ihren Sünden zu waschen und zu reinigen, und dass der Heilige Geist nicht aufhört Menschen von Sünde zu überführen und die geistig Toten lebendig zu machen - solange Gott uns die Zeit gibt zu wirken! Jesus sagt deshalb: „Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann." (Joh.9,4)

Ich habe leider zu oft erlebt, dass Christen wohl die „Zeugensalbung" empfingen, einige Zeit hinausgingen und erlebten, wie sich Menschen durch ihren Dienst bekehrten, aber auch viel zu schnell wieder aufhörten, noch ehe sie richtig angefangen haben. Das darf nicht sein! Wir werden sonst zum Gespött des Teufels, seiner Engel und Dämonen. Wer zur siegreichen Armee Gottes gehört, wird sich als „treu" erweisen und nicht zurückweichen. Dan. 11,32: „Aber das Volk, das seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen und entsprechend handeln." Als die Apostel wegen ihres Zeugnisses vom Hohen Rat geschlagen wurden, gingen sie fort, voller Freude, dass sie gewürdigt waren, für den Namen Jesu Schmach zu leiden: „Und sie hörten nicht auf ... Jesus als den Christus zu verkündigen" (Apg.5,42).

Der Herr sagte zu mir anfangs meines Dienstes: „Wenn du darin treu bist und ich mich auf dich verlassen kann, werden dir meine Engel immer vorbereitete Menschen zuführen, die ich retten will. Nur, du darfst nicht damit aufhören! Aus diesem Grund ermutigte Jesus auch Paulus, als er seitens der Juden starken Widerstand verspürte, als er in Korinth das Evangelium verkündigen wollte, und die Juden widerstrebten und lästerten: „Der Herr sprach aber durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll dich angreifen, dir Böses zu tun; denn ich habe ein grosses Volk in der Stadt" (Apg. 18,9-10).

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