Schlüssel zur Befreiung, Errettung, Bewahrung und zum Heil in der hebräischen Sprache
Soteria / sōtēria (σωτηρία) und sozein oder sozo
(σώζω) bedeutet Heil, Rettung und retten.
Soteria - die Rettung wird immer Gott zugeschrieben und steht in
Verbindung mit ihm.
In der unrev. Elberfelder
Bibel 1905 wird soteria 23x als Heil, 10x als Seligkeit, 8x als Errettung, 3x
als Rettung und 1x als Erhaltung übersetzt.
Nachfolgend einen Auszug aus dem Artikel "Aus dem Wortschatz des Neuen Testaments - Soteria Heil, Rettung" auf www.bibelinfo.net (Das Inhaltsverzeichnis und die Überschriften wurden vom Ersteller dieses Artikels hinzugefügt).
Inhaltsverzeichnis
1. Bedeutung des
Wortes im klassischen Griechisch
2.
Bedeutung des Wortes in der Septuaginta, dem griechischen AT
3.
Neustestamentliche charakteristische Bedeutung von soteria
3.1 Was dem Heil
vorausgeht und was zu ihm hinführt
4. Was ist die
Erlösung, die soteria verheisst?
1. Bedeutung des Wortes im klassischen Griechisch
Im klassischen Griechisch bedeutet soteria Befreiung oder Bewahrung,
Erhaltung. Es kann gebraucht werden für die ungefährdete Heimkehr von einer
Reise. Es kann Sicherheit in einer Gefahr bedeuten oder die Garantie dieser
Sicherheit. In den Papyri kennzeichnet es meistens körperliches Wohlergehen.
Wir lesen da zum Beispiel, dass jemand nach Hause schreibt: „Schreibe mir über
deine soteria“, mit anderen Worten, „schreibe mir, wie es dir geht“.
2. Bedeutung des Wortes in der Septuaginta, dem griechischen AT
In der
Septuaginta bedeutet soteria ganz allgemein Sicherheit, Gewissheit auch
Befreiung aus Schwierigkeiten oder Notlagen.
Soteria wird aber auch ganz
speziell gebraucht. So bedeutet es zum Beispiel Befreiung von einem Feind, es
bedeutet Rettung, Hilfe, Entkommen, Sieg.
Vor allem kennzeichnet es die
Rettung Israels bei dem Durchgang durch das Rote Meer.
Jede Rettung war eine
Rettung - soteria durch die Hand Gottes, aber bei der Errettung am Roten Meer
wurde die Allmacht Gottes in ganz besonderer Weise sichtbar.
Manchmal wird soteria in der Septuaginta auch auf die Endzeit bezogen, das heisst, es sollte seine volle Erfüllung erst in der neuen Epoche finden, die noch in der Zukunft lag. Es ist nicht etwas, was sich in dieser Welt aufbraucht, sondern es bezeichnet eine mächtige Errettung für alle Zeiten (Jesaja 45,17).
Soteria
- die Rettung wird immer Gott zugeschrieben und steht in Verbindung mit ihm.
Es gehört zum Wesen Gottes, dass er der Gott der Hilfe, der Errettung ist (Psalm
17,7; 38,23; 51,14; 88,2).
Dem Leser ist sicher aufgefallen, dass soteria oft der Gegenstand von triumphierenden Dankesliedern ist. Es kommt in dem Lied Mose nach dem Durchgang durchs Rote Meer vor (2.Mose. 15,2), im Danklied Davids nach der Errettung von Saul (2.Samuel 22,3.36.47.51) und im Lobgesang Hannas, nachdem Gott ihr einen Sohn geschenkt hatte (1.Samuel 2,1). Wer die Hilfe soteria Gottes erfahren hat, bricht darüber in Jubel und Lobpreis aus.
3. Neustestamentliche charakteristische Bedeutung von soteria
Die neutestamentlichen Schreiber fanden
also schon im AT ein Wort vor, das die rettende, erhaltende und vorsehende Kraft
Gottes in den Notzeiten des Volkes Israel sowie im Leben des einzelnen
kennzeichnet, ein Wort, das die unaufhörliche Fürsorge Gottes zum Ausdruck
bringt, und den Menschen, der sich von ihr umgeben weiss, vor Freude singen
lässt. Zwei Bedeutungen des Wortes aus dem AT finden wir auch im NT wieder:
Soteria
bezeichnet die Rettung von Feinden (Lukas 1,69.71; Apostelgeschichte 7,25; Judas 25). Alle diese
Stellen haben einen charakteristischen alttestamentlichen Hintergrund.
Das
Substantiv und auch das Verb werden für körperliches Wohlergehen und Sicherheit
gebraucht. Sie werden für die Bewahrung des Apostels Paulus im Schiffbruch
benutzt (Apostelgeschichte. 27,20.34) und für die Rettung Noahs und seiner Familie in der
Arche (Hebräer 11,7).
Soteria ist das Ziel Gottes mit den Menschen und der
Grund für das Kommen Christi in diese Welt. Das NT kennt keinen zornigen Gott,
der besänftigt werden muss, damit er dann, milde gestimmt, den Menschen vergibt.
Die Einstellung Gottes zu uns Menschen muss nicht durch irgend etwas geändert
werden, sondern die Initiative zur Rettung liegt einzig und allein bei Gott.
„Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil - soteria zu
erlangen...“ (1.Thessalonicher 5,9). Gott hat uns von Anfang an zur Seligkeit bestimmt
(2.Thessalonicher 2,13), und er will, dass alle Menschen gerettet werden (1.Timotheus 2,4).
Weil Gott Geduld mit uns hat, können wir soteria erlangen (2.Petrus 3,15). In den
Lobpreisungen Gottes der Offenbarung 7,10 und 19,1 wird soteria - Rettung, Heil
ausschliesslich Gott zugeschrieben. Gott selbst hat uns gerettet (2. Timotheus 1,9).
Jesus Christus kam in die Welt, um Sünder zu retten (1.Timotheus 1,15). Er kam
nicht, um die Welt zu verdammen, sondern um sie zu retten (Johannes 3,17). Der
Handelnde in Bezug auf soteria ist allein Gott.
Christus ist die zentrale Figur in dem Heilsplan Gottes. „Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden“ (Apostelgeschichte 4,12). Er ist der archegos, der Pionier, der Herzog von soteria (Hebräer 2,10), der Urheber unserer Seligkeit (Hebräer 5,9). Ohne Christus und sein Werk ist keine Rettung möglich.
Aus diesem Grund ist die Botschaft der Christen das Wort des Heils (Apostelgeschichte 13,26; Epheser 1,13), die frohe Botschaft des gütigen Gottes an uns Menschen.
Die christliche Botschaft ist der Weg des Heils (Apostelgeschichte 16,17). Sie zeigt den Menschen den Weg, der zum Leben führt und nicht zum Tod.
Die christliche Botschaft ist die Kraft zur Seligkeit (Römer 1,16). Sie gibt den Menschen nicht nur eine Aufgabe, sondern auch die Kraft zur Ausführung, sie zeigt nicht nur einen Weg, sondern gibt auch die Kraft auf diesem Weg zu gehen. Sie macht nicht nur ein Angebot, sondern schafft auch die Möglichkeit, es anzunehmen.
Das Ziel der christlichen Botschaft ist die Rettung (Römer 10,1; 2.Korinther 6,1). Sie will den Menschen nicht in die Hölle stossen, sondern ihn zum ewigen Leben erheben.
3.1 Was dem Heil vorausgeht und was zu ihm hinführt
Nun wollen wir untersuchen, was dem Heil vorausgeht, was zu ihm hinführt.
1. Soteria setzt Busse, Umkehr
voraus:
Die Traurigkeit nach Gottes Willen bewirkt eine Umkehr zur Seligkeit
(2.Korinther 7,10). Wer einmal das Heil erlangt hat, der hält mit Furcht und Zittern
daran fest. Nur so erlangen wir die endgültige Rettung, das Leben in der
Herrlichkeit (PhiIipper 2,12).
2. Soteria setzt Glauben voraus (Epheser 2,8; 2.Timotheus
3,15; 1.Petrus 1,9):
Es setzt Hoffnung voraus (Römer 8,24). Busse, Furcht und
Zittern sollen nicht zur Verzweiflung treiben, sondern zu einer leuchtenden
Hoffnung auf die Rettung in Christus führen. Glaube und Hoffnung sind eng
miteinander verknüpft. Sie sind eigentlich nur verschiedene Bezeichnungen des
völligen Vertrauens, durch das wir die Erlösung haben.
3. Zur Rettung gehört
Geduld, Ausharren:
Wer bis zum
Ende ausharrt, wird selig werden (Matthäus 10,22;
24,13). Wer sich weder durch Widerstand von aussen noch durch Entmutigungen von
innen beeinflussen lässt, wird schliesslich das Heil erlangen. Der Glaubende
darf sich weder von Zweifeln noch von Argumenten und Verführungskünsten besiegen
lassen. Er muss an seinem Vertrauen festhalten wie ein Schiffbrüchiger an einem
Rettungsring auf hoher See.
4. Soteria setzt auch die Liebe zur Wahrheit
voraus (2.Thessalonicher 2,10):
Jemand, der die Wahrheit nicht liebt, kann das Heil nie
finden. Wenn ein Mensch die Augen vor der Wahrheit über sich selbst
verschliesst, kann er nie zu der nötigen Umkehr bewegt werden. Wenn er die Augen
vor der Wahrheit in Christus verschliesst, kann er nie das endgültige Angebot
Gottes erkennen. Es ist niemand so blind wie der, der nicht sehen will.
5.
Manchmal gehört auch Furcht zu soteria (Judas 23):
Es gibt so etwas wie eine
reinigende Furcht (Psalm 19,10). Die
Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit
(Sprüche 1,7). Es gibt einen heilsamen Schrecken, das plötzliche Erkennen
dessen, was wir eigentlich sind, das uns veranlassen kann, das Heil in Christus
zu suchen.
6. Zu soteria gehört immer die Gnade:
Das Heil ist auf die Gnade
gegründet. Durch Gnade werden wir gerettet (Epheser 2,5). Die ersten Christen waren
davon überzeugt, dass sie durch die Gnade des Herrn Jesus Christus gerettet
worden waren (Apostelgeschichte 15,11). Dem Schrecken über unseren verlorenen Zustand und der
Traurigkeit der Busse begegnet die Gnade Jesu Christi. Diese Gnade ist die
Zusicherung unseres Heils, ein Geschenk, das wir uns nicht verdienen konnten,
das wir nur der Güte und der Grosszügigkeit Gottes verdanken.
7. Soteria -
Heil ist mit der Botschaft vom Kreuz verbunden, auch wenn das zunächst töricht
erscheint (1.Korinther 1,18):
Unsere Rettung hat zur Voraussetzung, dass wir diese
Botschaft nie vergessen, dass sie für immer in unseren Sinn geschrieben ist (1.Korinther 15,2). Wir dürfen nie den Blick auf das Kreuz verlieren, sondern müssen
immer im Bewusstsein der Liebe Gottes leben.
8. Der Schreiber des Hebräerbriefes hat uns noch zu sagen, dass zu unserer ewigen Seligkeit die ständige Fürbitte Christi gehört (Hebräer 7,25). Einer der grössten Gedanken des Neuen Testaments ist das Wirken des Hohenpriesters Jesus. Seine Liebe zu uns verlorenen Menschen ist die Hoffnung unseres Heils.
In vielen Fällen wird soteria im NT ohne jegliche Erklärung gebraucht, wie ein Wort, von dessen Bedeutung jeder Mensch wenigstens etwas versteht. Solche Stellen sind Lukas 19,9; Apostelgeschichte 11,14; 16,30; 1.Korinther 3,15; 2.Korinther 2,15.
4. Was ist die Erlösung, die soteria verheisst?
Ehe wir im NT die Antwort
finden können, müssen wir uns noch klar machen, dass das Verb sozein retten im
physischen und auch im ewigen Sinne bedeutet.
Das Heil im NT ist ein
vollkommenes Heil, es rettet den ganzen Menschen:
1. Soteria verspricht
körperliche Heilung (Matthäus 9,21; Lukas 8,36; in beiden Stellen steht das Verb
sozein):
Jesus dachte nicht nur an die Seele der Menschen, sondern er nahm auch
an ihrem körperlichen Zustand Anteil. Auch heute, wo wir nicht mehr heilen
können, sollte uns als Christen das körperliche Wohlergehen unserer Mitmenschen
am Herzen liegen. Das mag sie zwar nicht gesund zu machen, hilft ihnen aber, ihr
Leid zu tragen.
2. Soteria rettet aus Gefahr:
Als die Jünger in Gefahr
waren, schrien sie um Hilfe - soteria (Matthäus 8,25; 14,30). Soteria verheisst nicht
Bewahrung vor jeglicher Gefahr und jedem Schaden, sondern es verspricht Rettung,
wo jegliche Sicherheit geschwunden ist. Der Mensch, der sich in Gottes soteria
geborgen weiss, ist überzeugt, dass nichts in diesem Leben, selbst nicht der
Tod, die Macht hat, ihn von der Liebe Gottes zu scheiden.
3. Soteria
bedeutet Rettung aus der Verderbtheit dieser Welt:
Menschen werden gerettet
aus diesem verkehrten Geschlecht (Apostelgeschichte 2,40). Wer das Heil Gottes erlangt hat, ist
in gewissem Sinne immun gegen die tödlichen Einflüsse der Welt, er ist fähig,
sich in dieser Welt von der Welt unbefleckt zu erhalten.
4. Soteria rettet
aus der Verlorenheit:
Jesus kam in diese Welt, um die Verlorenen zu suchen und
zu retten (Matthäus 18,11; Lukas 19,10). Soteria rettet die Menschen von dem Weg, der
ins Verderben führt, bringt sie von dem Weg zum ewigen Tod auf den Weg zum
ewigen Leben.
5. Soteria ist die Erlösung von der
Sünde:
Maria sollte ihren Sohn Jesus nennen, denn er würde sein Volk retten
von ihren Sünden (Matthäus 1,21).
Von Natur aus ist der Mensch Sklave der Sünde. Er kann sich selbst nicht aus
dieser Sklaverei befreien. Er kann seinen Zustand sehr wohl erkennen, aber die
Krankheit nicht heilen. Nur die heilende Kraft Christi ist dazu in der Lage.
6. Soteria bringt Rettung vor dem Zorn Gottes (Römer 5,9):
Man kann die Tatsache
des Gerichts nicht aus dem NT streichen, sie gehört zum Fundament der Wahrheit.
Aber Christus errettet vom Zorn, der die Gesetzesübertreter ereilen wird. Durch
Christus haben wir ein neues Verhältnis zu Gott erlangt.
7. Etwas müssen wir noch beachten. Soteria beschränkt sich nicht auf diese Zeit. Wir erleben das Heil, die Rettung zwar schon jetzt, aber die volle Bedeutung und Auswirkung, die ganze Herrlichkeit unseres Heils, werden wir erst begreifen, wenn die Königsherrschaft Christi aller Welt offenbar werden wird (Römer 13,11; 1.Korinther 5,5; 2.Timotheus 4,18; Hebräer 9,28; 1.Petrus 1,5; Offenbarung 12,10). Viele Menschen glauben nicht an das Wiederkommen Christi. Aber dass diese Welt einmal zu einem Ende kommen wird, müsste allen klar sein. Dann wird soteria, das Heil derer, die sich haben retten lassen, voll offenbar werden. Soteria rettet in dieser Zeit für die ewige Herrlichkeit.
Siehe auch die Artikel "Deutung des Gottesname "Jahuwah" durch die Piktogrammschrift" & "Der Name Gottes und seines Sohnes"
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erstellt: 19.12.2019